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Krankenkassen-Beiträge 2025: Experten warnen vor massiver Erhöhung - so teuer soll es für Versicherte werden

Bei den gesetzlichen Krankenkassen müssen Versicherte ab Januar 2025 wohl deutlich höhere Beiträge zahlen. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/Setareh

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  • Krankenkassen könnten Beiträge um mehr als 0,8 Prozentpunkte ab Januar 2025 erhöhen
  • Experten: Versicherten drohen Mehrkosten, weniger Netto vom Brutto
  • Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verweist auf Reformen

Für gesetzlich Versicherte droht Anfang des Jahres 2025 der nächste Ärger. Den Krankenkassen fehlt Geld, deshalb werden sie wohl die Beiträge zum Teil massiv erhöhen. In den kommenden Tagen soll weitere Klarheit darüber herrschen. Worauf müssen sich Betroffene gefasst machen?

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Wie aktuell die "Bild" berichtet, könnten die Beiträge laut Experten im Durchschnitt um mehr als 0,8 Prozentpunkte (von 16,3 auf 17,1 Prozent) steigen. Thomas Lemke vom Deutschen Finanz-Service Institut (DFSI) sagte dem Boulevardblatt: "Die Finanzlage vieler Kassen ist miserabel. Die Ausgaben für zum Beispiel Krankenhausbehandlungen und Medikamente steigen immer weiter, die Einnahmen stagnieren. Dass Kassen auf bis zu 19 Prozent erhöhen, ist nicht ausgeschlossen." Bei der Knappschaft ist die Erhöhung um 1,7 Punkte auf 19 Prozent bereits erfolgt. Auch Anne-Kathrin Klemm, Chefin des Betriebskassen-Dachverbandes, spricht gegenüber der "Bild" von aufgebrauchten Reserven bei den Krankenkassen und warnt vor weiteren Beitragserhöhungen. Der aktuell erhobene Beitrag werde zum 1. Januar 2025 um 0,9 bis 1 Prozentpunkte steigen. Dies sei "ein nie dagewesener Sprung - der größte seit Einführung der freien Krankenkassenwahl 1996".

Versicherte haben wegen Beitragserhöhung der Krankenkassen ab 2025 wohl weniger Netto vom Brutto

Auch die "Augsburger Allgemeine" berichtete über die extrem schlechte Lage der gesetzlichen Krankenkassen. "Die Krankenkassen haben im kommenden Jahr einen drastischen Erhöhungsdruck", gab Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung gegenüber der Zeitung zu. Viele Beschäftigte müssten mit Mehrkosten im Jahr von mehreren Hundert Euro sowie einem schrumpfenden Nettoverdienst rechnen.

Hintergrund: Die 95 gesetzlichem Krankenkassen standen bis Ende September 2024 bei einem Defizit von 3,7 Milliarden Euro, wie das Bundesgesundheitsministerium in Berlin mitteilte. Dies sei laut Minister Karl Lauterbach (61, SPD) insbesondere Ergebnis eines inflationsbedingt hohen Anstiegs der Ausgaben für Personal und medizinische Leistungen. Wichtiger sei aber, dass es in den vergangenen zehn Jahren versäumt worden sei, ineffiziente Strukturen des Gesundheitswesens für die Zukunft fit zu machen. Nun angestoßene Reformen unter anderem bei der Digitalisierung sowie die Krankenhausreform würden die Kosten stabilisieren.

Schätzungen aus dem Herbst zufolge soll der Zusatzbeitrag im Bundesdurchschnitt ab Januar 2025 für Versicherte um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent steigen. Die konkrete Höhe legen die Krankenkassen aber jeweils selbst fest. Der Durchschnittswert dient lediglich als Orientierung.

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