Schritt-für-Schritt-Anleitung: So überleben Sie einen Atombomben-Angriff
Erstellt von Anika Bube
21.11.2024 09.35
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Kurz nachdem russische Truppen im Februar 2022 in die Ukraine einmarschierten, versetzte Wladimir Putin seine Abschreckungswaffen in besondere Alarmbereitschaft. Anschließend drohte der russische Präsident den Westen mehrfach mit dem Einsatz nuklearer Waffen. Außerdem erweiterte Putin die Atomwaffen-Doktrin, um bei Bedrohungen Atomwaffen zur Abschreckung einsetzen zu können. Der Einsatz von weitreichenden Waffen aus dem Westen auf russischem Territorium würde bereits einen solchen Fall darstellen. Was passiert bei einem Atomangriff und wie muss man sich verhalten, um zu überleben?
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So viel Zeit bleibt nach einer Atombomben-Warnung
Die Nato hat einen Abwehrschirm gegen nukleare Angriffe. "Es gibt einen Frühwarn-Satelliten, der meldet einen Raketenstart durch das Infrarotsignal", erklärte Götz Neuneck vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik gegenüber dem "Deutschlandfunk". "Die anfliegende Rakete wird verfolgt. Und wenn Brennschluss ist, kann berechnet werden, wohin diese Rakete genau fliegt. Dann kann man den Abfang-Flugkörper in die Richtung des Sprengkopfs starten, der auf ein Land zufliegt. Und diese Abfang-Flugkörper, wenn sie richtig zum Ziel geleitet werden, kollidieren mit dem anfliegenden Sprengkopf und zerstören ihn – so die Theorie." Viel Zeit bleibe jedoch nicht. Man habe maximal 25 Minuten Zeit, um zu entscheiden, ob man eine Abfangrakete abfeuert.
Schritt-für-Schritt-Anleitung, um einen Atombomben-Angriff zu überleben
Wie die britische "Metro" schreibt, bleiben der britischen Bevölkerung beispielsweise nur maximal zehn Minuten, um sich auf einen Atomangriff vorzubereiten. "Innerhalb von 10 Minuten nach einem russischen Atomschlag werden die Nachrichtensender und Radiosender damit beginnen, eine Notfallwarnung an die Öffentlichkeit auszustrahlen, damit diese Schutzräume aufsucht", schreibt das Blatt. Nur wenige Minuten vorm Einschlag der Atombombe würde eine Warnung auf allen Mobiltelefonen eingehen, in der die Bevölkerung dazu aufgefordert wird, sich in Sicherheit zu bringen. Auch in Deutschland würden die Bürger und Bürgerinnen auf diese Weise im Ernstfall gewarnt werden. Doch wie verhält man sich dann richtig?
"Nach einer nuklearen Explosion haben Sie etwa zehn Minuten (oder mehr) Zeit, angemessenen Schutz zu finden, bevor der Fallout Sie erreicht", schreibt die International Commission on Radiological Protection(ICRP). "Sollte ein mehrstöckiges Haus oder ein Keller innerhalb weniger Minuten sicher erreichbar sein, begeben Sie sich umgehend dort hin. Die sichersten Gebäude bestehen aus Ziegelstein- oder Betonwänden. Tiefgaragen und U-Bahnhöfe können ebenfalls guten Schutz bieten."
Um sich vor dem "thermischen Impuls" zu schützen, sollte man sich mit dem Gesicht nach unten auf den Boden legen und die Arme sowie Hände unter dem Körper verschränken. Zudem sollte man unbedingt die Augen schließen, um sich vor dem grellen Lichtstrahl zu schützen. Nach einer Atombombenexplosion dauert es zehn bis zwölf Minuten, bis der tödliche radioaktive Niederschlag (Fallout) niedergeht. Anschließend sollte man mindestens zwölf bis 24 Stunden am dem Schutzort bleiben. Erst nach zwei Wochen besitzt der radioaktive Niederschlag nur noch etwa einen Prozent seiner ursprünglichen Stärke. Der Schutzraum sollte jedoch vor eindringender Strahlung geschützt werden. Dafür sollte man Klimaanlagen und Kamine abdichten und Spalten in Türrahmen mit Klebeband abkleben. "Von eigenständiger Evakuierung wird strengstens abgeraten, bis die gefährdeten Falloutgebiete identifiziert und sichere Evakuierungsrouten ausgewiesen wurden", empfiehlt die ICRP.
Dekontamination und Lebensmittel: An diese Regeln sollten Sie sich halten
Sollte man mit der Strahlung in Kontakt gekommen sein, sollte man sich schleunigst dekontaminieren. Dafür sollte man sich gründlich mit warmem Wasser und Seife waschen. Auf Conditioner, Lotionen und Cremes sollte man verzichten. Sie können radioaktive Partikel einschließen und an den Körper binden. Außerdem sollte man die Augenlider, die Ohren sowie Fingernägel gründlich reinigen. Getragene Kleidung und benutzte Handtücher sollten sofort versiegelt und entsorgt werden. Nach einer Atombomben-Explosion sollten jodhaltige Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen. Man sollte zudem nur Wasser aus Flaschen trinken.
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bua/news.de