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BoDV-1: Ansteckung kann tödlich enden - Behörden warnen vor Bornavirus

Behörden in Bayern warnen aktuell vorm Bornavirus. Bild: AdobeStock / zaa

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  • Behörden warnen vor Ansteckung mit Bornavirus
  • Übertragung von Tieren auf Menschen möglich laut Experten
  • Infektion endet oft mit tödlicher Hirnhautentzündung

Behörden in Bayern warnen vor dem Bornavirus. Der Erreger wurde zwar bislang nur bei Tieren nachgewiesen, jedoch könne das Virus auch Menschen infizieren. Eine Ansteckung könne tödlich enden.

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Landratsamt Ebersberg warnt vor Bornavirus

In Bayern wurde regional das Bornavirus bei mehreren Tieren nachgewiesen. Die Behörden haben daher eine vorsorgliche Warnung herausgegeben. Es gebe eine Gefahr durch den Erreger, wenn auch nur eine sehr geringe, heißt es vom Landratsamt Ebersberg. Im Sommer seien dem Veterinäramt im Landkreis Pferde mit Verdacht auf eine Bornavirus-Infektion sowie Nachweise bei drei Igeln gemeldet worden. Bislang seien in diesem Jahr bundesweit sechs Nachweise bei Igeln erfasst worden, alle in Bayern, sagte Dennis Rubbenstroth, Leiter des Nationalen Referenzlabors für Bornavirusinfektionen am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems.

Übertragung auf den Menschen möglich - endet meist mit tödlich verlaufender Hirnentzündung

In extrem seltenen Fällen können sich Menschen mit dem Bornavirus (BoDV-1 - Borna Disease Virus 1) anstecken, Folge ist eine meist tödlich verlaufende Hirnentzündung. Bisher gilt dabei die Feldspitzmaus (Crocidura leucodon) als einziger bekannter Überträger des Virus auf Menschen. Infizierte Mäuse scheiden das Virus in Urin, Kot und Speichel aus. Darüber können sich andere Säugetiere anstecken, die selbst jedoch als Sackgassenwirte fungieren und das Virus nicht weiterverbreiten. Ob auch der Igel lediglich ein Sackgassenwirt ist oder womöglich in seltenen Fällen doch eine Übertragung durch infizierte Igel möglich ist, werde derzeit geprüft, sagte Rubbenstroth. Konkrete Hinweise auf eine Virusausscheidung habe es in den bisher untersuchten Fällen jedoch nicht gegeben.

Alle sieben bisher erfassten Fälle betrafen Rubbenstroth zufolge Igel, die bereits mit typischen Krankheitsanzeichen gefunden worden waren und nach ihrem Tod von Pflegeeinrichtungen zur Ermittlung der Todesursache an Labore geschickt wurden. Gerade in diesem Jahr habe sicherlich die erhöhte Aufmerksamkeit für das Thema dazu beigetragen, dass mehr Fälle entdeckt wurden, sagte Rubbenstroth. Hinweise auf eine generell stärkere Aktivität des Erregers gebe es nicht. Dass Igel empfänglich für das BoDV-1 sind, sei wenig überraschend: Das gelte auch für etliche andere Säugetier-Arten.

So schützen Sie sich vor einer Ansteckung mit dem Bornavirus

Nicht nur wegen des Bornavirus, sondern allgemein seien im Umgang gerade mit erkrankten Wildtieren stets Vorsicht und Eigenschutz geboten, mahnte Rubbenstroth. Gerade kranke oder tote Spitzmäuse und andere Wildtiere sollten möglichst nie mit bloßen Händen angefasst werden. Das gilt jetzt im Herbst zum Beispiel, wenn unterernährte Igel mitgenommen und zu Pflegestationen gebracht werden.

Symptome einer Bornavirus-Infektion

Dem Robert Koch-Institut in Berlin wurden seit Einführung einer Meldepflicht im Jahr 2020 jährlich bis zu sechs BoDV-1-Infektionen bei Menschen bundesweit gemeldet, der Großteil davon aus Bayern. BoDV-1 kommt in Deutschland in Bayern, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und angrenzenden Teilen benachbarter Bundesländer vor.

"Die meisten der bisher bekannten Erkrankten litten zu Beginn an Kopfschmerzen, Fieber und allgemeinem Krankheitsgefühl. Bei allen Fällen kames im sehr kurzfristigen Verlauf im Rahmen der Enzephalitis zu schweren neurologischen Symptomen, wie Verhaltensauffälligkeiten sowie Sprach- und Gangstörungen, und im weiteren Verlauf innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen zum Koma", schreibt das Robert-Koch-Institut. "Die bisherigen Erkrankungsfälle verliefen mit nur sehr wenigen Ausnahmen innerhalb von wenigen Wochen tödlich." Besonders schlimm: "Eine spezifische Therapie gegen Bornavirus-Infektionen gibt es zum aktuellen Zeitpunkt nicht."

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/bos/news.de/dpa

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