Todesdrama in der Toskana: Zwei deutsche Schülerinnen auf Klassenfahrt totgerast - weitere Mitschülerin verletzt
Erstellt von Franziska Kais
20.09.2024 15.21
- Klassenfahrt-Tragödie in der Toskana
- Zwei deutsche Schülerinnen totgerast
- Auto raste in Gruppe von Fußgängern
Bei einem Verkehrsunfall in der Toskana sind zwei junge deutsche Frauen ums Leben gekommen. Die beiden Teenager - Jahrgang 2005 und 2006 - wurden in der Gemeinde Lido di Camaiore am Mittelmeer von einem Auto erfasst, das aus zunächst ungeklärten Gründen in eine Gruppe von Fußgängern fuhr, wie die Gemeinde mitteilte. Eine weitere Schülerin wurde verletzt. Das teilte eine Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf mit. Angaben zum Zustand der jungen Frau machte sie zunächst nicht.
Klassenfahrt-Tragödie in der Toskana - zwei deutsche Schülerinnen von Auto totgerast
Nach ersten Angaben der italienischen Polizei hatte die Autofahrerin, eine 44 Jahre alte Frau, die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren. Nach dpa-Informationen handelt es sich bei den Todesopfern um Schülerinnen aus Duisburg in Nordrhein-Westfalen, die auf Klassenfahrt waren. Die Schülerinnen besuchten nach Angaben des Schulministeriums die Abschlussklasse Q2 der Gesamtschule Duisburg-Mitte.
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Sieben Verletzte und zwei Tote bei Klassenfahrt-Tragödie in der Toskana
Insgesamt wurden nach einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur Ansa sieben Menschen verletzt, darunter die Autofahrerin. Alle wurden ins Krankenhaus gebracht. Eines der Unfallopfer schwebt nach Angaben von Bürgermeister Marcello Pierucci in Lebensgefahr. Die italienische Polizei machte zur Identität der Todesopfer keine näheren Angaben.
Schülerinnen in Toskana totgerast - Autofahrerin unter Alkoholeinfluss?
Der Unfall ereignete sich am Mittwochabend gegen 19.00 Uhr. Die Autofahrerin soll zwei rote Ampeln überfahren haben und wurde Pierucci zufolge festgenommen. Zudem wurde kontrolliert, ob sie unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stand. Dem Bürgermeister zufolge war das Auto mit hoher Geschwindigkeit über eine Kreuzung in der Innenstadt gerast und hatte dann zunächst die beiden Deutschen überfahren. Anschließend riss der Wagen noch weitere Fußgänger um. Schließlich prallte er in der Nähe eines Hotels auf mehrere geparkte Fahrzeuge.
Die Schule habe alle Eltern sowie die Schülerschaft entsprechend informiert, so die Sprecherin der Bezirksregierung. Die Schulpsychologie sei an der Schule im Einsatz und berate mit der Schulleitung, welche Unterstützungsmaßnahmen zielführend seien. Die Rückkehr der Schüler und Lehrkräfte aus Italien sei zeitnah geplant. "Die Schulgemeinschaft ist tief betroffen über das Unglück und bittet darum, für die Trauerbewältigung den geschützten Rahmen der Schule zu respektieren", so eine Sprecherin.
Todesfahrerin aus Toskana: Kann mich nicht erinnern
Nach dem Tod zweier deutscher Schülerinnen bei einer Klassenfahrt in die Toskana kann sich die Fahrerin des Unfallwagens nach eigener Auskunft an nichts mehr erinnern. Bei ihrer Vernehmung in der Stadt Lucca berief sich die 44-Jährige auf Gedächtnislücken. Ihre Anwälte brachten anschließend auch die Möglichkeit ins Spiel, dass die Frau am Steuer einen Schwächeanfall erlitten haben könnte. Dazu soll es nun eine ärztliche Untersuchung durch die italienischen Behörden geben. Ein Alkohol- und Drogentest war negativ ausgefallen.
Gegen die gebürtige Brasilianerin, die seit einiger Zeit in Italien lebt, wird inzwischen wegen eines Tötungsdelikts im Straßenverkehr ermittelt. Bei ihrer Todesfahrt am Mittwochabend war sie mit ihrem SUV durch die Innenstadt des Seebads Lido di Camaiore am Mittelmeer gerast. Dabei verletzte sie auf einem Bürgersteig zwei 17 und 18 Jahre alte Schülerinnen aus Duisburg tödlich, die in der Toskana auf Klassenfahrt waren. Sieben Menschen wurden verletzt. Die Staatsanwaltschaft beantragte, dass die Frau bis auf weiteres eine elektronische Fußfessel tragen muss.
"Unsere Mandantin ist nicht gleichgültig gegenüber dem, was passiert ist", sagten die beiden Verteidiger Massimo Landi und Nicola Bonuccelli. Sie könne sich aber an nichts erinnern. Augenzeugen hatten bereits berichtet, dass die Frau unmittelbar nach dem Unfall wie abwesend gewirkt habe. Nach den bisherigen Ermittlungen war die Brasilianerin, nachdem sie die beiden Deutschen frontal erfasst hatte, noch etwa 250 Meter weitergefahren, ohne die Geschwindigkeit zu verringern. Dabei verletzte sie noch weitere Fußgänger, bevor sie auf mehrere geparkte Autos prallte. Inzwischen ist auch ein Video des Unfalls aufgetaucht.
Schulministerin und Duisburger OB erschüttert über Unfall in Toskana
Der Unfalltod von zwei Schülerinnen aus Duisburg auf einer Oberstufenfahrt in der Toskana hat auch bei Politikern Entsetzen ausgelöst. "Dass Schülerinnen auf einer Klassenfahrt ums Leben gekommen und schwer verletzt worden sind, schockiert mich zutiefst", erklärte NRW-Schulministerin Dorothee Feller. Die CDU-Politikerin dankte besonders den Lehrkräften und der Leitung der betroffenen Duisburger Gesamtschule für ihren Einsatz in der für die gesamte Schule schweren Situation. "Wir werden alles tun, um die Schule in dieser Zeit bestmöglich zu unterstützen", sagte Feller.
Auch Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link sprach sein Beileid und Mitgefühl aus. Seine Gedanken seien bei den Familien, Freunden und Lehrkräften. "Wir als Stadtgemeinschaft Duisburg stehen an Ihrer Seite und werden Ihnen helfen, wo wir helfen können."
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fka/news.de/dpa