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Chaostage 2024 aktuell auf Sylt: Wiederholen sich die Szenen wie in Hannover 1995?

Bei den Chaostagen 1995 kam es zu heftigen Straßenschlachten zwischen Punks und er Polizei. Bild: picture alliance/dpa | Holger Hollemann

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  • Punk-Protestcamp auf Sylt
  • APPD kündigt Chaostage vom 24.07. bis 13.08.2024 auf Nordseeinsel an
  • Alle aktuellen News im Überblick

Bepackt mit Rucksäcken, Isomatten, Zelten und Kaltgetränken sind zwei Tage vor dem offiziellen Start die ersten Teilnehmer des Protestcamps auf Sylt angekommen. Am Montag beginnt hier das rund sechswöchige Camp der Gruppe "Aktion Sylt". Es ist der dritte Sommer, in dem Punks aus ganz Deutschland hier ihre Zelte aufschlagen, auch um auf diese Weise Kritik am Kapitalismus auf der Insel der Reichen und Schönen zu üben.

Protestcamp und Chaostage auf Sylt 2024: Punks schlagen Zelte auf Nordseeinsel auf

"Wir gehen von einem friedlichen Verlauf des Protestcamps aus. Die Gespräche zwischen der Sylter Polizei, dem Kreis Nordfriesland und unserer Ordnungsbehörde liefen und laufen sehr konstruktiv", teilte Florian Korte, Sprecher der Gemeinde Sylt, mit. Das Ordnungsamt werde, wie in den vergangenen Jahren, kontrollieren, ob die Auflagen eingehalten werden.

Im Sommer 2024 versammeln sich erneut Punks auf Sylt. Bild: picture alliance/dpa | Lea Albert

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DieAnarchistische Pogo-Partei Deutschlands (APPD) hat vom 24. Juli bis 13. August 2024 Chaostage angekündigt. In den 1980er- und 1990er-Jahren kamen es bei den Chaostagen immer wieder zu heftigen Ausschreitungen und Straßenschlachten mit der Polizei. Bei den Chaostagen 1995 in Hannover kam es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Etwa 2.000 Teilnehmer lieferten sich Straßenschlachten mit nahezu 3.500 Polizisten. Dabei wurden 180 Polizisten verletzt. Ob sich derartige Szenen nun auf Sylt wiederholen?

Chaostage 2024 auf Sylt angekündigt: Alle aktuellen Entwicklungen im News-Ticker

Alle aktuellen Entwicklungen auf Sylt finden Sie in unserem News-Überblick:

+++ Punk-Protestcamp 3.0 feiert Halbzeit auf Sylt +++

Rund drei Wochen nach dem Start des Punk-Protestcamps auf Sylt haben die rund 170 Bewohner hier eine Art Mini-Festival etabliert - mit Konzerten, Workshops, Lesungen und politischen Aktionen. "Wir sind sehr zufrieden und mehr Menschen als letztes Jahr, gerade arbeiten wir an weiteren Aktionen - geplant ist ein CSD und eine Aktion in Kampen", sagte Protestcamp-Anmelder und -sprecher Marvin Bederke (24) aus Frankfurt der Deutschen Presse-Agentur.

Unter dem Motto "Protestcamp für ein solidarisches Miteinander - Klimagerecht und inklusiv in eine gemeinsame Zukunft ohne Gentrifizierung" üben die Teilnehmer aus ganz Deutschland nach Angaben der Gruppe "Aktion Sylt" Kritik am Kapitalismus.

Zur Halbzeit sei die Lage rund um das Protestcamp überwiegend friedlich, teilte Philipp Renoncourt, Sprecher der Polizeidirektion in Flensburg, mit. Die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen der Versammlungsbehörde und dem Veranstalter laufe meist reibungslos, teilte auch Laura Lewin, Sprecherin des Kreises Nordfriesland, mit.

Bei einigen Syltern treffen das Camp 3.0 und seine Bewohner auf Ablehnung. "Grundsätzlich nehmen wir als Gemeinde Sylt einen gewissen Unmut in Teilen der Bevölkerung hinsichtlich des Protestcamps wahr", teilte Florian Korte, Sprecher der Gemeinde Sylt, der dpa mit. Die insgesamt rund sechswöchige Aktion verlaufe aber bisher friedlich.

+++ Anarchistische Pogo-Partei plant Aktion auf Nordseeinsel +++

Die Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands (APPD) hatte zuletzt via Instagram "Chaostage" vom 24. Juli bis zum 13. August auf der Nordseeinsel angekündigt. "Bald geht's los! Alerta Alerta Sylt Sylt Sylt! Alerta Alerta Antifascista!", heißt es in dem Post der Kleinpartei. Unklar war zuletzt, ob die Mitglieder des Berliner Ablegers der APPD das bereits angemeldete Camp der "Aktion Sylt" mit bewohnen, oder eine eigene Anmeldung starten. Eine entsprechende Anmeldung für eine eigene Aktion liegt laut Kreis bisher nicht vor.

+++ Polizisten aus Flensburg unterstützen auf Sylt +++

Die Polizei plant die Begleitung der angemeldeten Versammlung auf der Urlaubsinsel, wie Gina Plath, Sprecherin der Polizeidirektion in Flensburg, der dpa mitteilte. "Die Polizeidirektion Flensburg wird zusätzliche Kräfte zur Unterstützung des Polizeireviers Sylt einsetzen." Zur Zahl der Einsatzkräfte und dem Vorgehen der Beamten könne sie aus taktischen Gründen keine Angaben machen. 

"Die Polizei ist darauf vorbereitet lageangepasst schnell reagieren zu können." Zum Ordnungsamt und der Versammlungsbehörde stehen die Beamten laut Plath in engem Kontakt. Zudem finde ein regelmäßiger Austausch mit den Veranstaltern des Protestcamps statt.

+++ Maximal 300 Teilnehmer bei Protestcamp auf Sylt +++

"Das Protestcamp startet, soweit uns bekannt, in der Tat wie angekündigt", teilte Hans-Martin Slopianka, Sprecher des Kreises Nordfriesland, mit. Schon ab Samstag dürfen die maximal 300 Teilnehmer demnach ihre Zelte auf einer Wiese im Industriegebiet nahe dem Flughafen in Tinnum aufbauen und dort bis zum 28. Juli bleiben. Dann müssen sie laut Slopianka auf die sogenannte Festwiese, südlich der ersten Fläche, umziehen. Gründe für den Umzug - von der einen auf die andere Rasenfläche - nannte er nicht.

"Alle Anlagen (Zelte, Toiletten, Müll) sind bis zum 6. September, 12 Uhr, komplett zu entfernen", teilte der Sprecher mit. Zu den Auflagen zähle unter anderem, dass die Anmelder Chemietoiletten bereitstellen und Ordner mit weißen Armbinden oder Warnwesten im Camp unterwegs sind. Früheren Angaben des Kreises zufolge ist das Protestcamp auf Sylt für den Zeitraum vom 22. Juli bis zum 1. September angemeldet.

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/news.de/dpa

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