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Diagnose Beulenpest: Mittelalter-Seuche in USA bestätigt - droht uns die nächste Pandemie?

Beulenpest unter dem Mikroskop: Die im Mittelalter als "schwarzer Tod" gefürchtete Infektionskrankheit wird durch Erreger namens Yersinia pestis ausgelöst. Bild: Adobe Stock / sokolova_sv

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  • Beulenpest-Pandemien rafften einst Millionen Menschen dahin
  • Pest-Infektion in USA gemeldet: Zustand von Patient unklar
  • Pest-Erreger noch heute aktiv: Krankheit wurde nie gänzlich ausgerottet
  • Das muss man zu Symptomen, Impfung und Therapie von Beulenpest wissen

In Geschichtsbücher wurden ihr ganze Kapitel gewidmet, nachdem im Mittelalter ganze Landstriche durch sie entvölkert wurden: Die Rede ist von der Beulenpest, auch unter dem Beinamen "der schwarze Tod" bekannt, die im Laufe der Geschichte mehrere Pandemien verursachte und Millionen von Menschen dahinraffte. Ausgerottet wurde die Pest indes nie komplett - nun steht die Angst im Raum, die Menschheit könnte eine neue Pest-Pandemie erleben.

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Beulenpest als "schwarzer Tod" gefürchtet: Neue Infektion in USA gemeldet

In den USA, genauer gesagt im Bundesstaat Colorado, kam es aktuellen Berichten zufolge zu einem neuen Fall von Beulenpest. Wie das Gesundheitsamt in Pueblo County laut "Denver Post" mitteilte, sei ein Pest-Verdachtsfall durch einen positiven Test bestätigt worden. Angaben dazu, ob es sich bei dem Patienten um einen Mann oder eine Frau handele oder wie alt die betroffene Person ist, wurden nicht gemacht. Auch blieb unklar, wie der Zustand des mutmaßlichen Pest-Patienten sei.

Symptome, Impfung, Risiken: Das muss man über die Beulenpest wissen

  • Bei der Beulenpest handelt es sich um eine von Tieren auf den Menschen übertragene Infektionskrankheit, die Ansteckung kann unter anderem über infizierte Flöhe erfolgen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist praktisch ausgeschlossen.
  • Typische Symptome der Beulenpest, die sich bereits wenige Stunden nach der Ansteckung zeigen können, sind neben Fieber, Gelenk- und Kopfschmerzen auch allgemeines Unwohlsein sowie die namensgebende Ausprägung von Schwellungen der Lymphknoten am Hals, in der Leistengegend und in den Achseln. Beim Aufplatzen der sogenannten Pestbeulen besteht die Gefahr einer tödlich verlaufenden Sepsis.
  • Neben der Beulenpest kennt die Medizin auch die Ausprägungsform der Lungenpest, die der Influenza ähnelt.
  • Pest-Erreger wurden Ende des 19. Jahrhunderts erstmals identifiziert und später als "Yersinia pestis" benannt.
  • Die Erreger der Beulenpest wurden nie gänzlich ausgerottet, im Tierreich - beispielsweise in Wildpopulationen von Nagetieren - kommt es immer wieder zu Infektionen.
  • Zum Schutz vor Pest-Erkrankungen sind Impfstoffe vorhanden, behandelt werden kann die Krankheit mit Antibiotika.
  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) listet Pest-Erreger unter den zwölf Bio-Kampfstoffen mit dem größten Gefahrenpotenzial.

Elf Tote nach Pest-Infektion: Diese Warnhinweise sollen vor Ansteckungen mit Beulenpest schützen

Der aktuelle Beulenpest-Fall in Colorado ist indes nicht die einzige Infektion, die in dem US-Bundesstaat in jüngerer Vergangenheit dokumentiert wurde. In den Jahren zwischen 2005 und 2021 wurden in Colorado 72 Infektionen gezählt, von denen elf tödlich endeten. Im Rahmen von Vorsichtsmaßnahmen wird die Bevölkerung immer wieder vor dem Kontakt mit wildlebenden Nagetierpopulationen gewarnt und für die Schädlingsbekämpfung sensibilisiert. Auch der Kontakt mit verendeten Wildtieren gilt als gefährlich, könnten dabei doch infizierte Schädlinge auf den Menschen überspringen.

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