Unwetter am 18.06.2024: Tornado-Verdacht in Sachsen und Hessen - Schwergewitterlage hinterlässt Verwüstung
Von news.de-Redakteurin Anika Bube
19.06.2024 07.23
- Deutscher Wetterdienst warnte vor "Schwergewitterlage" am Dienstag
- Luftmassengrenze bildete sich über Landesmitte aus
- Meteorologen warnen vor Gewitter, Superzellen, Starkregen, großem Hagel, Sturmböen und auch Tornados
Auf feuchte und kühle Meeresluft aus dem Westen krachten sehr heiße Luftmassen aus dem Osten über Deutschland am Dienstag aufeinander. Mit fatalen Folgen: Eine Luftmassengrenze bildete sich quer über der gesamten Bundesrepublik aus. Meteorologen warnten vor einer explosiven Wetterlage mit Superzellen, großem Hagel und sogar Tornados.
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Luftmassengrenze quer über Deutschland - Wetterdienst warnt vor Schwergewitterlage
Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldet, herrscht in dieser Woche in großen Teilen des Landes erhöhtes Gewitterpotential. Am Dienstag (18.06.2024) sprach man sogar von einer Schwergewitterlage. In einem breiten Streifen von West nach Ost drohten dann nicht nur schwere Gewitter. Dann waren auch einzelne Superzellen möglich, die nicht nur Starkregen sondern auch großen Hagel sowie Orkanböen brachten. Außerdem haben sich in mehreren Orten möglicherweise Tornados gebildet.
Was sind Superzellen?
Superzellensind die "Königinnen der Gewitterwolken". Sie ist besonders langlebig und bringt oft gefährliche Begleiterscheinungen wie großen Hagelkörnern, sintflutartigen Regenfällen und Orkanböen mit sich. Doch damit nicht genug: In 10 bis 20 Prozent aller Superzellen entstehen außerdem Tornados.
Schwergewitterlage über Deutschland am 18.06.2024: Alle aktuellen Entwicklungen im News-Ticker
Alle aktuellen Entwicklungen zur Schwergewitterlage am 18. Juni 2024 in Deutschland finden Sie hier in unserem News-Ticker:
- Starke Gewitter im Südwesten.
- Starkregen ab 15 Uhr im nördlichen Nordrhein-Westfalen, Emsland bis zur Lüneburger Heide.
- Ab Mittag schwere Gewitter(Vorabinformation Unwetter) im Westen und der Mitte, abends auch im Osten.
+++ 19.06.2024:Bahnstrecke zwischen Berlin und Dresden nach Unwetter weiter gesperrt +++
Nach einem unwetterbedingten Schaden an der Oberleitung bleibt die Zugstrecke zwischen Dresden und Berlin am Mittwoch gesperrt. Die Räum- und Reparaturarbeiten werden den Tag über andauern, Züge werden umgeleitet, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Mittwochmorgen.
Am Dienstagabend war ein Eurocity auf dem Weg nach Prag in Brandenburg gestrandet, nachdem ein Baum auf die Oberleitung gestürzt war. Bei Elsterwerda (Landkreis Elbe-Elster) mussten die Fahrgäste den Zug verlassen und wurden mit Bussen weitertransportiert. Darüber, wie viele Menschen betroffen waren, liegen der Deutschen Bahn am Mittwoch keine Zahlen vor. Auch dazu, wie lange die Streckensperrung noch bestehen wird, könne man keine Prognose abgeben, so der Sprecher.
+++ 19.06.2024: Starkregen in NRW - Autos stecken in überfluteten Unterführungen fest +++
Heftiger Starkregen hat im nordrhein-westfälischen Grevenbroich die Feuerwehr zu Dutzenden Einsätzen ausrücken lassen. In zwei Fällen hätten Autoinsassen gerettet werden müssen, die mit ihren Fahrzeugen in überfluteten Unterführungen hängen geblieben seien, teilte die Feuerwehr der Stadt mit. In vom Regen besonders betroffenen Stadtteilen habe das Wasser in Kellern teils bis zu einem Meter hoch gestanden, Wasser sei aus Kanälen in Wohnungen gelangt.
In einem Ortsteil wurde zeitweise eine Regionalbahnstrecke gesperrt, weil sehr viel Wasser das Gleisbett durchströmt hatte und die Deutsche Bahn erst die Sicherheit des Bahndamms prüfen musste. Insgesamt rückte die Feuerwehr nach eigenen Angaben ab dem frühen Nachmittag unwetterbedingt zu mehr als 60 Einsätzen aus.
+++ 19.06.2024: Lkw mit gefährlicher Ladung fängt nach Unfall Feuer - wohl Aquaplaning +++
Nach starken Regenfällen ist ein Auto auf der Autobahn 4 in Thüringen vermutlich durch Aquaplaning ins Schleudern geraten und mit einem Lkw mit Gefahrgutladung zusammengeprallt. Der Lkw fing aus bisher ungeklärten Gründen Feuer, wie die Polizei am Dienstagabend mitteilte.
Die Autobahn musste aufgrund potenziell gefährlicher Rauchentwicklung zwischenzeitlich in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt werden. Die Feuerwehr ließ die Ladung vor Ort kontrolliert abbrennen. Am späten Dienstabend waren die Arbeiten noch im Gange.
Die Bevölkerung wurde dazu angehalten, in Teilen Weimars da die Türen und Fenster geschlossen zu halten. Am Dienstag waren teils kräftige Gewitter mit Unwetter-Potenzial über größeren Teilen Deutschlands niedergegangen. Betroffen waren Regionen über der breiten Mitte von West nach Ost.
+++ 18.06.2024: Starke Windböen im Landkreis Meißen - Feuerwehr spricht von Tornado +++
Starke Windböen haben im Landkreis Meißen mehrere Einsätze ausgelöst. Die Feuerwehr habe der Leitstelle einen Tornado in der Kleinstadt Gröditz gemeldet, teilte ein Polizeisprecher am Dienstag auf Anfrage mit. Dort sei unter anderem ein Baum auf Bahnschienen gefallen. Verletzt wurde nach bisherigen Erkenntnissen niemand.
Die Bundespolizei sei verständigt worden, auch die Notfallstelle der Deutschen-Bahn wurde informiert. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes ist ein Tornado "durchaus möglich", allerdings müsse dies erst geprüft werden, hieß es.
Auch in anderen Orten gebe es den Verdacht auf einen Tornado. Laut "tornadoliste.de" könnte auch im hessischeen Kirtorf sowie in Bockenem in Niedersachsen ein Tornado gewütet haben.
+++ 18.06.2024: Golfballgroße Hagelkörner in Thüringen - Autos und Dächer beschädigt +++
Bei einem Unwetter in Südthüringen haben größere Hagelkörner mehrere Autos und Wellblechdächer beschädigt. Menschen seien nicht verletzt worden, teilte ein Polizeisprecher am Dienstagabend auf Anfrage mit. Zudem war zwischenzeitlich eine örtliche Kreisstraße im Landkreis Hildburghausen komplett mit golfballgroßen Hagelkörnern bedeckt. Die Straße sei inzwischen wieder geräumt und befahrbar. Unfälle habe es keine gegeben.
+++ 18.06.2024: DWD warnt vor schweren Unwettern - Alarmstufe rot in 16 Kreisen +++
Der Deutsche Wetterdienst hat am Dienstagnachmittag vor schweren Unwettern gewarnt. In insgesamt 16 Regionen gilt Alarmstufe rot:
Wittenberg, Kreis Nordsachsen - Nord, Saalekreis, Stadt Leipzig, Kreis Leipzig, Kreis Nordsachsen - Süd, Saale-Holzland-Kreis, Kreis Zwickau - Tiefland, Saale-Holzland-Kreis, Kreis Greiz, Kreis Zwickau - Bergland, Vogtlandkreis - Bergland, Saale-Orla-Kreis, Kreis Saalfeld-Rudolstadt, Kreis Sonneberg, Kreis Hildburghausen
Weitere aktuelle Wetterwarnungen finden Sie auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes.
+++ 18.06.2024: Regenfälle in Dortmund sorgen für mehrere Einsätze der Feuerwehr +++
Kräftige Regenfälle haben am Dienstagnachmittag in Dortmund für ungefähr 20 Einsätze der Feuerwehr gesorgt. Mehrere Straßen seien überflutet worden, auch eine U-Bahn-Station sei mit rund zehn Zentimetern Wasser vollgelaufen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Dortmund. Verletzt worden sei niemand.
Im Stadion versuchten die Ordnerinnen und Ordner, die Auswirkungen des Regens vor dem EM-Spiel der Türkei gegen Georgien möglichst gering zu halten: Sie fegten das Wasser, das sturzbachartig von den Dächern fiel und die Treppen hinunterfloss, in offene Gullys. Auch bei dem Marsch der georgischen Fans zum Stadion gingen teils heftige Regenfälle nieder.
Auf der A42 sei im Autobahnkreuz Herne die Fahrbahn in Richtung Dortmund überflutet worden, berichtete zudem ein Sprecher der Polizei Münster. Die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer könnten dort jedoch langsam entlangfahren.
+++ 18.06.2024: Gefahr vor Unwetter: Fanzone in Leipzig vorübergehend geschlossen +++
Die EM-Fanzone in Leipzig ist wegen eines erwarteten Unwetters vorübergehend geschlossen worden. "Die Fan Zone wird geräumt. Die Leute gehen jetzt alle ganz ruhig runter", teilte eine Sprecherin für die Fanzone auf dem Leipziger Augustusplatz am Dienstag mit. Sollte sich die Wetterlage jedoch wieder verbessern, wollen die Veranstalter die Technik nochmals hochfahren.
+++ 18.06.2024: TrotzGefahr von Unwetter: Fanzone in Leipzig bleibt aber zunächst geöffnet +++
Trotz drohender Unwetter bleibt die Fanzone in Leipzig zunächst geöffnet. Dies sei das Ergebnis einer Beratung zwischen der Stadt, der Polizei und der Feuerwehr, sagte am Dienstag eine Sprecherin für die Fanzone auf dem Leipziger Augustusplatz.
+++ 18.06.2024: Fanzonen in Dortmund und anderen NRW-Städten geschlossen +++
Wegen der schweren Unwetter-Warnung bleiben am heutigen Dienstag in Dortmund die Fanzone am Friedensplatz und die Public-Viewing-Area am Westfalenpark geschlossen. Dort wollten um 18 Uhr viele türkische Fußball-Anhänger das Auftaktspiel ihrer Mannschaft gegen EM-Neuling Georgien anschauen. Bis zu 80.000 türkische Fans sollen in Dortmund sein, sie wollten sich schon vor dem Spiel in den entsprechenden Bereichen versammeln. Auch die mit den Fan-Verbänden beider Nationen geplanten Meeting Points wurden nach Angaben der Stadt abgesagt.
Auch die drei anderen EM-Ausrichterstädte in Nordrhein-Westfalen - Köln, Düsseldorf und Gelsenkirchen - reagierten und schlossen jeweils ihre öffentlichen Fan- und Public-Viewing-Bereiche.
+++ 18.06.2024: "Vereinzelte Tornados" möglich! Wetterdienst gibt Unwetter-Vorabinformation heraus +++
Der Deutsche Wetterdienst hat mittlerweile eine Vorabinformation herausgegeben und warnt in NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland vor schwerem Gewitter. "Vereinzelte Tornados sind besonders im Westen nicht ausgeschlossen", heißt es darin am Dienstag. "Die Vorabinformation Unwetter vor schweren Gewittern für den Westen und Teile der Mitte wird heute früh nach Osten hin ausgedehnt!"
Sturmböen und großkörniger Hagel könne nach Einschätzungen des DWD schwere Schäden in Deutschland anrichten. Erwartet werden in einem Korridor vom Westen über die Mitte bis zum Osten schwere Unwetter - ab dem späten Vormittag sollen sich laut DWD-Vorhersage einzelne kräftige Gewitter entwickeln. Der DWD rechnet damit, dass sich örtlich sogenannte Superzellen bilden. Wo genau dies der Fall sein wird, sei leider nicht vorherzusagen.
+++ 17.06.2024: Superzellen, Starkregen und auch Tornados: Meteorologen befürchten teils schwere Unwetter +++
Am Dienstag (18.06.2024) ist es im Süden sowie im Südosten langanhaltend sonnig. Die Temperaturen klettern auf Werte zwischen 29 bis 33 Grad. "Über der breiten Mitte von West nach Ost ausgreifend etwa ab den Mittagstunden teils kräftige Gewitter mit erhöhter Unwettergefahr", warnt der DWD. Örtlich droht Hagel bis 5 Zentimeter, schwere Sturmböen sowie Starkregen mit 30 Litern pro Quadratmeter. "Schwerpunkt voraussichtlich die breite Mitte des Landes", heißt es im aktuellen Warnlagebericht des Wetterdienstes. Dabei ist die Rede von NRW, Rheinland-Pfalz sowie Nordbaden bis Brandenburg, Sachsen und Oberfranken. "Die Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Tornados ist ebenfalls erhöht", warnt der Meteorologe Dominik Jung von "wetter.net".
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bua/gom/news.de