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Hyalomma lusitanicum: Todbringende Riesen-Zecke überschwemmt Urlaubsparadiese in Europa

Hyalomma-Zecken sind längst nicht mehr nur in Afrika und Asien beheimatet, sondern übertragen auch in Europa gefährliche Krankheiten. Bild: picture alliance/dpa | Marijan Murat

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  • Riesen-Zecke Hyalomma breitet sich in Europa aus
  • Beliebte Urlaubsländer von Hyalomma lusitanicum bevölkert
  • Monster-Zecken jagen und verfolgen ihre Beute - und übertragen tödliche Krankheitserreger

Sommerzeit ist Urlaubszeit: Auch in diesem Jahr dürften beliebte Reiseziele in Südeuropa wieder von Heerscharen von Touristen besucht werden, die unter der Sonne Spaniens oder Italiens ihren Traum von einem entspannten Strandurlaub verwirklichen möchten. Doch die Vorfreude auf den Traumurlaub wird derzeit von einer fast unsichtbaren Gefahr getrübt, die den wissenschaftlichen Namen Hyalomma lusitanicum trägt. Im alltäglichen Sprachgebrauch sind die damit bezeichneten Tierchen als Schildzecken bekannt, die nicht zuletzt als Träger heimtückischer Krankheitserreger gefürchtet sind.

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Die fiesen Blutsauger waren zunächst im trockenen Afrika und in Asien beheimatet, doch inzwischen fühlen sich Hyalomma-Zecken jedoch auch in europäischen Breiten pudelwohl und laben sich am Blut ihrer wehrlosen Opfer. Vor allem in heißen, trockenen Sommern hat die Stunde der Hyalomma-Zecken geschlagen. Doch mit jedem Biss drohen schwerwiegende Infektionen: Hyalomma-Zecken können beispielsweise die Erreger des Krim-Kongo-Fiebers oder des Zecken-Fleckfiebers übertragen.

Was macht das Krim-Kongo-Fieber und das Zecken-Fleckfieber so gefährlich?

Das vom Krim-Kongo-Fieber-Virus ausgelöste Krim-Kongo-Fieber, auch bekannt als Krim-Kongo-Hämorrhagisches-Fieber, wird durch Zecken von infizierten Wirtstieren auf den Menschen übertragen. Die zwischenmenschliche Übertragung kann durch Erreger in Körperflüssigkeiten und Fäkalien sowie als Tröpfcheninfektion erfolgen. Eine Krim-Kongo-Fieber-Erkrankung äußert sich durch plötzlich einsetzendes Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Bauchweh und Gliederschmerzen, Erbrechen und Übelkeit. Die Symptome gehen mit Rötungen des Gesichts, der Bindehäute und des Rachens einher. Eine Impfung zu Schutz vor dem Krim-Kongo-Fieber gibt es nicht, bis zu 50 Prozent der Infizierten sterben infolge der Erkrankung an multiplem Organversagen.

Ähnlich gefährlich wird das Zecken-Fleckfieber eingestuft, das in 40 Prozent aller Fälle tödlich endet. Die Infektionen mit den auslösenden Rickettsien-Bakterien erfolgt durch Läuse, Milben, Flöhe oder Zecken. Nach Eintritt der typischen Symptomen, zu denen Schüttelfrost, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie im späteren Stadium Hautausschläge gehören, ist eine schnelle Behandlung der Erkrankung mit Antibiotika geboten, um den Tod zu verhindern. Impfstoffe gegen das Zecken-Fleckfieber sind zwar verfügbar, jedoch nur begrenzt wirksam.

Urlaubsparadiese in Europa von Hyalomma lusitanicum bevölkert - Riesenzecken jagen Opfer Hunderte Meter weit

Wie der britische "Daily Star" schreibt, sind die Monster-Zecken, die bis zu vier Mal so groß werden können wie ihre in Europa beheimateten Artverwandten, zuletzt verstärkt an beliebten Urlaubsdomizilen wie Süditalien, den Balearen-Inseln und Spanien nachgewiesen worden. Hyalomma-Nachweise habe es zudem auf Malta, Sardinien und sogar in nördlicheren Regionen wie Schweden gegeben. Besonders perfide: Hyalomma-Zecken nehmen ihre Beute gezielt ins Visier und können ihre Opfer sogar Hunderte Meter weit verfolgen. Inzwischen haben Wissenschaftler beobachtet, dass die Riesen-Zecken auch mit dem europäischen Klima zurecht kommen und sogar in den kühleren Wintermonaten problemlos überleben.

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