Panorama

Marihuana aus Eigenanbau?: Die Auflagen sind streng

Foto: Rainer Jensen, dpa Bild: Rainer Jensen/dpa

  • Artikel teilen:

Der Hanf, auch Cannabis genannt, ist eine uralte Nutzpflanze für unterschiedliche Zwecke. Früher stellte man aus den Pflanzenfasern stabile Seile und Textilien her. Das hochwertige Hanföl eignet sich zur Zubereitung und zum Verfeinern von Speisen. Berühmt ist die Hanfpflanze für ihren psychedelischen Inhaltsstoff THC. Dieser verleiht dem Marihuana und Haschisch eine berauschende und leider auch süchtig machende Wirkung. Seit der Legalisierung von Cannabis erlebt die Hanfpflanze einen regelrechten Boom. Immer mehr Menschen spielen mit dem Gedanken, selbst ein bisschen Cannabis im Garten oder auf dem Balkon anzubauen. Doch das ist nach wie vor problematisch. Deshalb gibt es in Deutschland Cannabis Clubs.

Was ist ein Cannabis Club?

In Deutschland gibt es sogenannte Cannabis Clubs, auch Anbauvereinigungen genannt. Zweck der Cannabis Clubs ist das Heranziehen widerstandsfähiger und gesunder Hanfpflanzen, die mit einem optimalen Ertrag überzeugen. Dabei befolgen sie strenge gesetzliche Vorschriften. Diese betreffen insbesondere den Anbau und die spätere Ernte. Laut §17 Absatz 1 des Cannabisgesetzes (CanG) ist der Anbau des Hanfs in der Anbauvereinigung nur für die Mitglieder gemeinschaftlich gestattet. Das Engagieren eines externen Fachmanns ist verboten. Darüber hinaus müssen die Mitglieder gemäß Absatz 2 aktiv beim gemeinschaftlichen Eigenanbau mitwirken. Außerdem sind die Grundsätze einer guten fachlichen Praxis einzuhalten und die Qualität des Hanfes ist sicherzustellen. Die regelmäßige Stichprobennahme gehört ebenfalls zu den gesetzlichen Vorgaben. Das Bundeslandwirtschaftsministerium ist unter anderem dazu befugt, Höchstgehalte für THC und andere Stoffe festzulegen, um die Gesundheit zu schützen. Es gibt Höchstgehalte für Pflanzenschutz- und Düngemittel, Biozide, Pilzgifte, Schwermetalle und weitere Substanzen. Zudem ist nur die Weitergabe selbst angebauten Hanfs gestattet.

Gar nicht so einfach: Cannabis anbauen

Ganz egal, ob man aus dem Hanf Haschisch oder Marihuana herstellen möchte, Voraussetzung ist immer eine gesunde Pflanze mit kräftigem Wuchs. Um erfolgreich Cannabis anzubauen, muss man die Grundlagen kennen. So benötigt die einjährige Pflanze zum Beispiel warme Temperaturen, um ordentlich zu gedeihen. Sie bevorzugt gemäßigte Klimazonen, wie sie beispielsweise in Italien und Spanien vorhanden sind. Das Aussäen und Anpflanzen erfolgt jedes Jahr von Neuem. Bis der Keimling erntereif ist, vergehen rund zehn bis 32 Wochen. Der Hanf durchläuft in dieser Zeit verschiedene Wachstumsphasen. Aus dem Samen entsteht ein Keimling. Daraufhin gelangt die Pflanze in die Vegetationsphase, in der sich Äste, Blätter und Stängel bilden. Rund zwei Monate vor Erntebeginn zeigen sich die ersten Blüten. Das passiert parallel mit der Reduktion der Tageslichtlänge im Herbst. Bei der Aufzucht im Innenraum reduziert der Cannabis-Bauer die Lichtlänge auf zwölf Stunden.

Auf den richtigen Standort kommt es an

Aufgrund der Klimaverhältnisse lohnt sich in Deutschland in erster Linie der Anbau im Gewächshaus. Die Luftfeuchtigkeit und Temperaturen müssen stimmen. Außerdem benötigen die Pflanzen ausreichend Kalium, Phosphor und Stickstoff. Während des Wachstums brauchen sie mehr Stickstoff, in der Blütephase ein Plus an Kalium und Phosphor. Die Düngergaben und die Bewässerung orientieren sich an der jeweiligen Wachstumsphase.

brc/news.de