Fall Dexter Reed: Polizeigewalt in den USA - Schwarzer mit 96 Schüssen bei Verkehrskontrolle getötet
Erstellt von Martin Gottschling
11.04.2024 11.17
In den Vereinigten Staaten von Amerika ist es zu einem neuen Fall von unfassbarer Polizeigewalt gegen einen schwarzen Mann gekommen. Bereits am 21. März dieses Jahres wurde der 26-jährige Dexter Reed bei einer Verkehrskontrolle getötet. Wie jetzt herauskommt, haben sich dabei unglaubliche Szenen abgespielt.
US-Polizisten töten Dexter Reed mit 96 Schüssen
Wie mehrere Medien, darunter "Tagesschau" oder "Bild" übereinstimmend berichten, hat die Behörde für polizeiliche Rechenschaftspflicht in Chicago (COPA) erst jetzt Bodycam-Aufnahmen der Polizisten von dem Vorfall veröffentlicht. Den Angaben der Behörde zufolge soll Dexter Reed zunächst selbst einen Schuss abgefeuert und einen der Beamten am Arm getroffen haben, als er wegen eines nicht angelegten Sicherheitsgurts angehalten wurde. In den Aufnahmen ist schließlich zu sehen, wie vier weitere Kolleginnen und Kollegen mit gezückten Waffen auf das Auto des 26-Jährigen zugehen und ihn auffordern, das Fenster runterzulassen sowie die Tür zu öffnen. Als sich Reed zunächst weigert, eskaliert die Situation. Die Polizisten sollen in dem Wohngebiet innerhalb von nur 41 Sekunden 96 Schüsse auf den Mann abgegeben haben. Sie sollen auch nicht aufgehört haben, als Reed schließlich die Autotür öffnete und zu Boden fiel. Er kam ins Krankenhaus und wurde dort für tot erklärt. In Reeds Auto sei wenig Später eine Waffe entdeckt worden.
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Familie von erschossenem Autofahrer erhebt schwere Vorwürfe
Die Familie des Getöteten äußerte in einer Pressekonferenz Zweifel an den offiziellen Darstellungen. So behaupteten die Angehörigen unter anderem, dass die Einsatzkräfte Baseballmützen und Kapuzenpullis getragen hätten und nicht eindeutig als Polizisten zu erkennen gewesen seien. Den Berichten zufolge versprach Chicagos Bürgermeister eine weitere Untersuchung des Falls und Aufklärung für die Hinterbliebenen. Die beteiligten Polizistinnen und Polizistinnen seien vorläufig beurlaubt worden.
Weltweite Proteste nach Tötung von Afroamerikaner George Floyd
Es ist nicht der erste Fall von unverhältnismäßiger Polizeigewalt gegen Schwarze in den Vereinigten Staaten. Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd, der im Mai 2020 in Minnesota durch einen weißen Beamten am Boden liegend gut neun Minuten am Weiteratmen gehindert wurde, kam es weltweit zu großen Protesten der "Black Lives Matter"-Bewegung gegen Polizeigewalt und strukturellen Rassismus.
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gom/bua/news.de