Erhöhte PFAS-Konzentration: Giftiger Meeresschaum an Nordsee! Behörden geben Warnung heraus
Erstellt von Anika Bube
06.01.2024 10.04
Unsichtbare Gefahr an der Nordsee! Behörden in den Niederlanden warnen derzeit vorm Schwimmen in der Nordsee. Der Grund: Schaumteppiche können mit Chemikalien verseucht sein.
Giftiger Meeresschaum an der Nordsee: Erhöhte Konzentration von PFAS nachgewiesen
Das niederländische Gesundheitsministerium (RIVM) warnt vor einer erhöhten Konzentration von PFAS im Meeresschaum. Gemessen wurde in den Provinzen Zeeland, Nord- und Südholland. PFAS ist eine Abkürzung für per- und polyfluorierte Chemikalien. Dahinter verbergen sich industriell produzierte Chemikalien, die wasser-, fett- und schmutzabweisend sind. PFAS kommen nicht natürlich in der Umwelt vor und überdauern je nach Stoff mehrere Jahrzehnte bis Jahrhunderte in der Umwelt. Dabei können sie sich immer mehr anreichern. Die Stoffgruppe umfasst Schätzungen zufolge mehr als 10.000 verschiedene Chemikalien, von denen viele hochgiftig sind, vor allem für die Entwicklung von Kindern. PFAS stehen unter anderem im Verdacht, Leberschäden sowie Nieren- und Hodenkrebs zu verursachen.
Aufgrund ihrer einzigartigen Merkmale werden die Substanzen in einer großen Zahl vor allem industrieller Produkte und Alltagsgegenstände verwendet - von Anoraks über Pfannen bis hin zu Kosmetik. In der Europäischen Union wird über ein mögliches Verbot von PFAS mit einigen Ausnahmen diskutiert. Industrieverbände warnen, das dies für Hightech-Industrien eine Bedrohung wäre.
Behörden warnen vor möglichen Gesundheitsgefahren durch Kontakt mit Meeresschaum
"Es ist sinnvoll, nach dem Schwimmen zu duschen, sich vor dem Essen die Hände zu waschen und Kinder und Haustiere keinen Meeresschaum verschlucken zu lassen", sagtMark Harbers, Minister für Wasserwirtschaft in den Niederlanden. Eine Warnung für Deutschland gibt es derzeit noch nicht. "Seit Mitte vergangenen Jahres werden wieder an sieben Messstellen in niedersächsischen Küstengewässern monatlich Wasserproben entnommen und analysiert", sagte ein Sprecher des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) gegenüber der "Bild". "Das Umweltministerium sieht die generelle Belastung mit der Ewigkeitschemikalie PFAS für bedenklich, nicht nur im Meeresschaum."
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