Ausschreitungen in Stuttgart: 24 Polizisten verletzt! Eskalation bei Eritrea-Veranstaltung
Erstellt von Dinah Rachko
17.09.2023 07.22
Ausschreitungen in Stuttgart. Im Zusammenhang mit einer Eritrea-Veranstaltung soll es in Baden-Württembergs Hauptstadt zu heftigen Krawallen gekommen sein. Bis zu 200 Personen hätten Teilnehmer der Veranstaltung und Polizisten mit Steinen, Flaschen und Holzlatten angegriffen, teilte ein Polizeisprecher am Samstag mit. Zehn Beamte seien verletzt worden. Vier Menschen seien bislang festgenommen worden.
Während einer Eritrea-Veranstaltung kam es zu Ausschreitungen in Stuttgart
Zu einer Veranstaltung des Verbands eritreischer Vereine in Stuttgart und Umgebung seien 200 Menschen zusammengekommen. Die Vereine sympathisierten mit der Regierung in Eritrea, sagte der Sprecher. Zur Mittagszeit hätten sich mehrere Kleingruppen am Bahnhof Bad Cannstatt und am Stuttgarter Hauptbahnhof versammelt. Sie seien am Römerkastell auf die Teilnehmer der Veranstaltung losgegangen, hätten sie mit Flaschen und Steinen beworfen. Auch mit Holzlatten hätten sie die Teilnehmer attackiert.
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Ausschreitungen in Stuttgart: Alle aktuellen Informationen im News Ticker
+++Stadt Stuttgart will mit Eritrea-Vereinen Kontakt aufnehmen +++
Nach massiven Ausschreitungen am Rande eines Eritrea-Treffens in Stuttgart will die Stadt zeitnah mit den betroffenen Gruppierungen Kontakt aufnehmen. "Wir werden nächste Woche sofort mit den in Stuttgart ansässigen Vereinen das Gespräch suchen", teilte der städtische Integrationsbeauftragte Gari Pavkovic am späten Samstagabend mit. "Unsere Linie in den regelmäßigen Gesprächen mit den verschiedenen Migrantenorganisationen ist, dass wir in Stuttgart keine Auseinandersetzungen und Ausschreitungen zu den Konflikten in den Herkunftsländern dulden."
+++ Stadt Stuttgart: Gab keine Gründe für Verbot des Eritrea-Treffens +++
Für das von Ausschreitungen begleitete Eritrea-Treffen in Stuttgart hat es nach Ansicht der Stadt keine Gründe für ein Verbot gegeben. "Versammlungen im geschlossenen Raum sind nicht anmeldepflichtig", teilte die Landeshauptstadt am späten Samstagabend mit. "Es lagen keine Gründe für ein Verbot der heutigen Eritrea-Veranstaltung vor." Die Stadt Stuttgart werde Konsequenzen aus den Ermittlungsergebnissen der Staatsanwaltschaft ziehen.
Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) sagte, dass man die Gewalttätigkeiten und Ausschreitungen am Samstag am Rande der Eritrea-Veranstaltung aufs Schärfste verurteilte. "Wir müssen mit aller Entschiedenheit gegen die Austragung von Konflikten aus anderen Staaten auf deutschem Boden vorgehen." Er wünschte den verletzten Polizistinnen und Polizisten baldige Genesung.
+++ 24 Polizisten bei Ausschreitungen in Stuttgart verletzt +++
24 Polizisten sind bei heftigen Ausschreitungen am Rande eines Eritrea-Treffens in Stuttgart verletzt worden, zwei davon schwer. Das berichtete ein Polizeisprecher am Samstagabend. Er korrigierte damit die Zahl nach oben. Zunächst war von zehn verletzten Beamten die Rede gewesen.
Bis zu 200 Personen hatten nach Polizeiangaben am Nachmittag am Rande einer Eritrea-Veranstaltung Beamte mit Steinen, Flaschen und Holzlatten angegriffen. Am Abend wurden 170 Personen eingekesselt.
+++ Eskalation in Stuttgart: Polizei griff mit Schlagstöcken und Pfefferspray ein +++
Die Polizei sei mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Angreifer vorgegangen, so der Sprecher. Die Ausschreitungen liefen noch. "Es gibt nach wie vor Scharmützel", sagte er am Nachmittag. Man habe Kräfte aus umliegenden Polizeipräsidien beordert und vom Polizeipräsidium Einsatz und der Bundespolizei. Auch würden Kräfte mit dem Hubschrauber eingeflogen. Die Lage sei unübersichtlich.
Eritrea mit seinen gut drei Millionen Einwohnern liegt im Nordosten Afrikas am Roten Meer und ist international weitgehend abgeschottet. Seit einer in einem jahrzehntelangen Krieg erkämpften Unabhängigkeit von Äthiopien vor 30 Jahren regiert Präsident Isaias Afewerki in einer Ein-Parteien-Diktatur das Land. Andere Parteien sind verboten, die Meinungs- und Pressefreiheit ist stark eingeschränkt. Es gibt weder ein Parlament noch unabhängige Gerichte oder zivilgesellschaftliche Organisationen. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Menschen ins Ausland fliehen.
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rad/news.de/dpa