Vorfall am Berliner Holocaust-Mahnmal: "Ganz klar antisemitisch": Bücher an "Gleis 17" verbrannt
Erstellt von Dinah Rachko
13.08.2023 17.18
Ein vermutlich antisemitischer Vorfall am Berliner Holocaust-Mahnmal "Gleis 17" sorgt für Entsetzen. Ein unbekannter Mann soll eine zur Bücherbox umgebaute ehemalige Telefonzelle in der Nähe des Mahnmals im Grunewald angezündet haben.
Bücherbox am Berliner Holocaust-Mahnmal "Gleis 17" in Brand gesetzt
Die Bücher, die dort zum Lesen bereitstanden und die allesamt die Zeit des Nationalsozialismus zum Thema hatten, wurden laut Polizei am frühen Samstagmorgen fast vollständig zerstört. Anwohner und Initiatoren des Bücher-Projektes trafen sich am Samstag vor Ort, um die Geschehnisse zu besprechen und den Tatort in Augenschein zu nehmen, wie Helmuth Pohren-Hartmann von der Initiative Stolpersteine Berlin-Friedenau am Sonntag der dpa berichtete.
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Bücherbox am "Gleis 17"-Mahnmal angezündet - es gibt ein Bekennerschreiben
Er erzählte von einem Bekennerschreiben, das der mutmaßliche Täter am Brandort zurückgelassen habe. "Das war ganz klar antisemitisch", sagte er. Zu dem möglichen Bekennerschreiben äußerte sich die Polizei am Sonntag auf Anfrage nicht. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz ermittele, hieß es.
Ein unbekannter Mann soll laut Polizei am frühen Samstagmorgen die zur Bücherbox umgebaute ehemalige Telefonzelle in der Nähe des Mahnmals angezündet haben. Zeugen hatten von einem Mann berichtet, der eine Kiste in die ehemalige Telefonzelle gestellt und angezündet habe.
Das Mahnmal "Gleis 17" erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus. Von dort wurden 1941 und 1942 etwa 10 000 Juden mit Zügen der Reichsbahn in Arbeits-, Konzentrations- und Vernichtungslager der Nazis gebracht.
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