Nach Löwen-Jagd in Kleinmachnow: Wildschwein-Theorie nur eine Lüge? Twitter wittert wilde Verschwörung
Von news.de-Redakteurin Anika Bube
24.07.2023 10.55
Die vermeintliche Löwen-Jagd in Kleinmachnow begeisterte die sozialen Netzwerke. Endlich gab es im Sommerloch wieder ein mysteriöses Tier, das die Bevölkerung in Atem hält. Doch nach fast zwei Tagen die Ernüchterung: Bei der gesuchten Löwin soll es sich in Wirklichkeit um ein Wildschwein handeln. So richtig will sich niemand mit diesem Ende anfreunden. Im Netz kursieren bereits zahlreiche Verschwörungstheorien.
Löwen-Suche in Kleinmachnow abgebrochen! Bürgermeister gibt Entwarnung: Es war ein Wildschwein
Ein Video, das nach ersten Einschätzungen der Polizei einen Löwen zeigte, löste am Donnerstagmorgen (20.07.2023) einen Großeinsatz aus. Mit mehr als 100 Beamten sowie Hubschraubern, Wärmebildkameras und Fährtenhunden suchte die Polizei nach dem mutmaßlichen Raubtier. Doch während des 30-stündigen Einsatzes gab es keine gesicherten Beobachtungen. Schließlich wurde der Einsatz am Freitagmittag abgebrochen. Experten erklärten nach Analysen der Bilder, dass es sich höchstwahrscheinlich nicht um eine Löwin, sondern um ein Wildschwein gehandelt habe. Bürgermeister Michael Grubert gab Entwarnung. Die Behörden sahen keine akute Gefahr mehr. Nun werden mit Spannung die Ergebnisse einer Spurenanalyse erwartet.
Zweifel an Wildschwein-Theorie! Twitter wittert wilde Verschwörung
Doch auch an der Wildschwein-Theorie gibt es Zweifel. Viele wollen in den Video-Aufnahmen weiterhin eine Raubkatze erkennen. "Wenn man das Video, wie die Behörden, als echt einstuft, sieht man: Das Tier darin hat einen kurzen runden Kopf und runde Ohren – wie der Kopf einer Raubkatze. Wildschweine haben einen langen Kopf mit kurzen spitzen Ohren. Das wäre schon ein sehr mutiertes Wildschwein", sagte Tierärztin Michaela Ebeling gegenüber der "Märkischen Allgemeinen". "Die Polizei und der Bürgermeister von Kleinmachnow, ihr seid richtige Helden. Dank Google weiß man sofort das es kein Wildschwein sein kann. Dafür muss man kein Experte sein", schreibt ein Twitter-Nutzer zu einer Bildschirmaufnahme. Laut Google Lens soll es sich bei dem Tier in dem Video um eine Raubkatze handeln. "Es ist definitiv ein junges Wildschwein. Man achte außerdem auf das Schwanzwedeln im Video. Schweine machen das. Der Schwanz einer Löwin ist außerdem bodenlang und hat nur eine kurze Quaste, keine Strähnen", hält ein anderer dagegen.
"Wer lügt denn hier?" Mutmaßliche Löwin angeblich durch GPS-Tracker aufgespürt
Einige wittern sogar eine politische Verschwörung in der abgebrochenen Löwen-Suche. "Der Sohn vom Clan REMMO bestätigt auf Instagram, dass es sich tatsächlich um ihre Löwin 'Nala' handelt und sie gefunden wurde. Die Behörden kehren dieses unter dem Teppich. Von wegen Wildschwein", wettert eine Twitter-Nutzerin.
Und Tatsache: Firas Remmo heizte die Spekulationen um den mutmaßlichen Löwen an den vergangenen Tagen an. Auf Instagram schaltete er sich in die Suche ein. "Wenn jemand was weis bitte erst an mir Bescheid geben dann führen wir die Löwin in ihr Gehege zurück", schrieb er in einer Story. Am Sonntag erklärte Firas Remmo auf Instagram, dass die Löwin nicht ihm und auch niemandem aus seiner Familie gehöre. "Nala gehört zu einer angesehenen deutschen Familie, die ihre Tiere über alles liebt und nicht illegal hält. Da alle Tiere mit GPS Sendern versehen sind, ist es Gott sei Dank möglich, sie schnell wieder aufzufinden. Die Tiere werden nach höchsten Normen betreut", führt er weiter aus.
Für Dauerempörte ein gefundenes Fressen. "Also doch eine Löwin? Was denn nun? Wer lügt denn hier? Wenn wir bereits bei solchen Kleinigkeiten hinters Licht geführt werden, was bleibt dann wohl noch unerzählt? Liebe Justiz, Regierung und alle Beteiligten - ist dies das Maß unserer Transparenz?", wittert ein Twitter-Nutzer eine Verschwörung der Regierung. Doch stimmen die Aussagen von Firas Remmo überhaupt? "Der macht sich vllt. nur nen Spaß draus", ist in einem Tweet zu lesen. Es bleibt spannend.
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bua/sba/news.de/dpa