Panorama

Waldbrände auf Rhodos und Korfu: Entspannung in ganz Griechenland - doch die Brandgefahr bleibt

Touristen stehen an einem Strand, wohin sie wegen eines Waldbrandes auf der griechischen Insel Rhodos in Sicherheit gebracht worden sind. Bild: picture alliance/dpa/Eurokinissi/AP | Argyris Mantikos

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Für Tausende Touristen auf Rhodos ist der Urlaub in den vergangenen Tagen zum Alptraum geworden. Bereits seit Tagen wüten Waldbrände es in der dicht bewaldeten Mitte der Insel, die Feuerwehr hatte die Flammen unter Kontrolle - bis am Nachmittag des 22. Juli 2023 plötzlich der ohnehin starke Wind drehte und die Flammen direkt auf Touristenhochburgen und Dörfer im Süden und Südosten der Insel zutrieb.

Waldbrände auf Rhodos: Drehender Wind lenkt Flammen auf Touristenhochburgen im Süden der Urlaubsinsel

Rund 8.000 Menschen seien bis zum Abend über den Landweg in Sicherheit gebracht worden, berichtete das griechische Staatsfernsehen. Patrouillenboote der Wasserpolizei und private Boote nahmen weitere rund 2.000 von Stränden aus auf, wie die Küstenwache mitteilte.

In der Region von Rhodos wehen Winde der Stärke sechs. "Die Rauchbildung ist so stark, dass man kaum atmen kann", sagte Konstantinos Traraslias, stellvertretender Bürgermeister von Rhodos, dem Athener Nachrichtensender Skai. Die Menschen würden in die Kleinstadt Gennadi gebracht, von wo aus sie in Hotels untergebracht werden sollten.

Wie die Regierung in Athen mitteilte, wurden acht Menschen mit Atemwegsbeschwerden ins Krankenhaus gebracht. Der Brand nahm wegen der Änderung der Windrichtung eine Drehung Richtung Küste und überraschte die Feuerwehr, wie ein Sprecher mitteilte. Am späten Samstagabend erreichten die Flammen das bereits evakuierte Dorf Laerma - erste Häuser standen in Flammen, wie griechische Medienberichte zeigten. Das Außenministerium aktivierte einen Krisenstab beim Zivilschutz, der damit beauftragt ist, sich um jene Touristen zu kümmern, deren Hotels und Unterkünfte evakuiert wurden.

Waldbrände auf Rhodos: Alle aktuellen Entwicklungen im News-Ticker

+++ Minister nach Bränden in Griechenland zurückgetreten +++

Der für die griechischen Sicherheitskräfte zuständige Bürgerschutzminister Notis Mitarakis ist am Freitag (28.07.2023) zurückgetreten. Dies teilte das Büro von Regierungschef Kyriakos Mitsotakis mit. Der Rücktritt sei akzeptiert worden, hieß es. Mitarakis trat nach Berichten griechischer Medien zurück, weil es der griechischen Feuerwehr in den vergangenen zehn Tagen nicht gelungen war, die zahlreichen Wald- und Buschbrände in Griechenland in den Griff zu bekommen. Zudem war Mitarakis während dieser schweren Krise auf einer griechischen Insel im Urlaub, wie die Athener Zeitung «Kathimerini» am Freitag berichtete. In Griechenland hatten Wald- und Buschbrände schwere Schäden angerichtet.

+++ Athen: Brände unter Kontrolle - mehr als 650 Feuer in zehn Tagen +++

Die Brände sind in allen Regionen Griechenlands unter Kontrolle gebracht oder gelöscht worden. Dies teilte am Freitag der griechische Minister für Bürgerschutz, Vassilis Kikilias, im staatlichen Fernsehen mit. In den vergangenen zehn Tagen sind demnach landesweit 667 Wald- und Buschbrände gezählt worden. Drei tote Bürger seien zu beklagen. Zudem starben zwei Piloten, als ihr Löschflugzeug abstürzte. 74 Feuerwehrleute seien verletzt worden, teilte der Minister weiter mit. Verantwortlich seien dafür Brandstifter. In den meisten Fällen sei fahrlässiges Handeln die Brandursache, fügte der Minister hinzu ohne Details zu nennen.

+++ Staatsrundfunk zu Bränden: Entspannung in ganz Griechenland +++

Die Feuer sind in allen betroffenen Regionen Griechenlands unter Kontrolle gebracht worden. Dies berichtete der staatliche griechische Rundfunk am Freitagmorgen unter Berufung auf den Zivildienst. Die Brandgefahr ist aber nach mehreren Wochen Trockenheit weiterhin groß, hieß es seitens der Meteorologen.

Im mittelgriechischen Nea Anchialos mussten alle Einwohner am Donnerstagabend in einem Radius von drei Kilometer rund um ein Munitionslager in Sicherheit gebracht werden. Einer der Brände hatte dieses Lager erreicht. Dabei kam es zu mehreren Explosionen. Das Personal des Munitionslagers war rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden. Der Brand sei gelöscht, teilte der Generalstab der griechischen Luftwaffe am späten Donnerstagabend mit.

Im Südosten der Ferieninsel Rhodos rund um Lindos seien fast alle Brände gelöscht, berichtete der staatliche Regionalsender der Stadt von Rhodos am Freitagmorgen. Einige wenige Brandherde werden nach und nach beseitigt. Die Einwohner kehrten zurück und fingen mit den Räumungsarbeiten an.

Der Zivilschutz warnte ebenfalls vor einer weiter großen Brandgefahr. In allen Landesteilen werden für die Jahreszeit normale Temperaturen um die 36 Grad erwartet, wie das Meteorologische Amt mitteilte.

+++ Regierungssprecher: Zwei Tote bei Bränden in Mittelgriechenland +++

Bei den Bränden in Mittelgriechenland nahe der Hafenstadt Volos sind am Mittwoch zwei Menschen ums Leben gekommen. Dies teilte der Sprecher der griechischen Regierung, Pavlos Marinakis, am Donnerstag mit und drückte sein Bedauern aus. Es handelte sich bei den Toten um eine Frau und einen Mann.

In den vergangenen drei Tagen waren nach Angaben des Sprechers im ganzen Land 177 Wald- und Buschbrände ausgebrochen. Bereits am Dienstag waren bei dem Absturz eines Löschflugzeuges während eines Einsatzes auf der griechischen Insel Euböa zwei Piloten im Alter von 34 und 27 Jahren ums Leben gekommen.

+++ Hitze in Griechenland ist vorbei - doch die Brände wüten weiter +++

Kein Ende der Brände in Griechenland. Im Südosten der Ferieninsel Rhodos flammten am Mittwochabend erneut an mehreren Stellen Brände wieder auf, von denen die Behörden geglaubt hatten, sie seien gelöscht, berichteten Reporter griechischer Medien. "Es wird wieder ein schwieriger Tag für Rhodos", sagte ein Sprecher der Feuerwehr im Staatsrundfunk. Dies gelte auch für die nächsten Tage. Touristen sind nicht in Gefahr, weil sie bereits seit Samstag aus der betroffenen Region in Sicherheit gebracht worden waren.

In Mittelgriechenland im Raum der Städte Larisa und Volos musste vorübergehend wegen starker Rauchbildung die Nord-Süd-Autobahn Athen- Thessaloniki gesperrt werden, teilte der Regionalgouverneur mit, im Athener Nachrichtensender Skai. Eine Frau soll nach Informationen örtlicher Medien in einem Wohnmobil ums Leben gekommen sein, berichtete der staatliche Rundfunk. Ein Feuerwehrmann erlitt nach Angaben der Regionalgouverneurs von Mittelgriechenland Verbrennungen. Sein Leben sei aber nicht in Gefahr, hieß es. Auch zahlreiche Nutztiere verendeten. Nahe Larisa wurde ein Mann in Gewahrsam genommen, der Feuer gelegt haben soll, berichtete der staatliche Rundfunk.

Im ganzen Land hat es seit Wochen nicht mehr geregnet. Zudem herrschen seit rund zehn Tagen fast überall Temperaturen über 40 Grad und alles ist vertrocknet. Am Donnerstag soll zwar die Hitzewelle zu Ende gehen. Dies wird aber die Folge starker Winde sein, die bereits am Mittwochnachmittag einsetzen und die Flammen des kleinsten Brandes anfachen und zu einer Katastrophe führen können.

Ein Sprecher der Feuerwehr sagte am Dienstag griechischen Medien, seit dem 12. Juli seien im Lande 500 Brände ausgebrochen. Viele davon seien auf Fahrlässigkeit zurückzuführen. Im Einsatz sind mehr als 100 Löschflugzeuge und -hubschrauber. Neben den Griechen sind auch zahlreiche Feuerwehrleute aus zehn Staaten Europas am Kampf gegen die Flammen beteiligt, teilte der Zivilschutz mit.

+++ Leichte Entspannung in Griechenland - Brände unter Kontrolle +++

Die Brände in allen Landesteilen Griechenlands sind am Mittwoch unter Kontrolle gebracht worden. Dies meldeten übereinstimmend die Reporter griechischer Medien. Wegen der Hitze bis zu 47 Grad bleibe die Brandgefahr jedoch extrem hoch, warnten der Zivilschutz und das Wetteramt. "Die Gefahr ist noch nicht vorbei", sagte ein Sprecher der Feuerwehr im Staatsradio. Seit dem 12. Juli waren in ganz Griechenland rund 500 Wald- und Buschbrände ausgebrochen, wie er hinzufügte.

In den vergangenen Stunden war es der griechischen Feuerwehr und Tausenden Helfern gelungen, das beliebte Feriendorf Gennadi im Südosten der Insel Rhodos zu retten. Auf Korfu im Nordwesten des Landes gebe es nur noch zerstreute Brandherde, die leichter bekämpft werden können. Auch auf der Insel Euböa entspannte sich die Lage. Zahlreiche Löschhubschrauber und -flugzeuge waren am Mittwoch am achten Tag in Folge im Einsatz, wie der staatliche Rundfunk (ERT) weiter berichtete.

+++ Dorf Gennadi auf Rhodos droht den Flammen zum Opfer zu fallen +++

Freiwillige Helfer und Dorfbewohner haben am Dienstagabend das Dorf Gennadi im Südosten der Insel Rhodos bis auf weiteres aufgegeben. Aktuelle Bilder zeigten, wie die Flammen im Dorf loderten und gewaltige Rauchwolken aufstiegen. Die Feuerwehr kämpfte jedoch weiter gegen die Flammen, die bereits Lagerhallen und Häuser ergriffen hatten. "Kurz zuvor standen die Menschen noch mit Wasserschläuchen und Eimern auf den Dächern der Häuser, nun mussten sie sich zurückziehen", sagte ein Augenzeuge der dpa.

Der beliebte Strandort Gennadi im Südosten der Ferieninsel Rhodos war bereits am Montag von Bränden bedroht und deshalb evakuiert worden. Am Dienstag entflammte dann eine neue Feuerfront nahe der Ortschaft Vatí. Dieses Feuer sei binnen einer Stunde von den starken Winden in das sieben Kilometer entfernte Dorf Gennadi getrieben worden, berichtete der Staatssender ERT. Neben der Feuerwehr hätten sich rund 3.000 freiwillige Helfer und Dorfbewohner an den Löscharbeiten beteiligt. Beobachter glauben, dass der Ferienort den Flammen vollständig zum Opfer fallen könnte.

Im Südosten von Rhodos brennt es bereits seit vergangener Woche - am 22. Juli mussten rund 19.000 Touristen und Einwohner aus Hotels und Dörfern vorsorglich in Sicherheit gebracht werden. Viele von ihnen sind mittlerweile abgereist, manche noch in Notunterkünften wie Turnhallen und Schulen untergebracht. In anderen Regionen der großen Mittelmeerinsel machen die Menschen hingegen weiter Urlaub.

+++ Löschflugzeug in Griechenland abgestürzt - zwei Piloten tot +++

Bei dem Absturz eines Löschflugzeuges in Griechenland während eines Einsatzes auf der Insel Euböa sind zwei Menschen gestorben. Die zwei Piloten im Alter von 34 und 27 Jahren sind ums Leben gekommen, teilte der Generalstab der griechischen Luftwaffe am Dienstag mit. Das griechische Verteidigungsministerium ordnete eine dreitägige Trauer für die Streitkräfte an. Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis habe zudem eine für Mittwoch geplante Reise in die Republik Zypern abgesagt, teilte sein Büro mit.

Das Staatsfernsehen veröffentlichte ein Video, das den Absturz zeigen soll. Zu sehen ist, wie die Maschine Wasser abwirft, zur Seite fliegt, an Höhe verliert und mit der rechten Tragfläche am Boden aufschlägt. Danach steigen Flammen und Rauch auf.

+++ Neuer Brandherd auf Rhodos - Dramatischer Appell der Feuerwehr +++

Auf der griechischen Ferieninsel Rhodos ist am Dienstagmittag ein neuer Brand nahe der Ortschaft Vati im Südosten der Insel ausgebrochen. Meterhohe Flammen breiteten sich in Richtung des bereits evakuierten Dorfes Gennada aus, wie Augenzeugen der dpa berichteten. "Wir brauchen dringend Hilfe, sonst brennt der Süden der Insel bis morgen komplett ab", sagte ein Feuerwehrmann. Alle Kräfte seien zu dem aktuellen Brand gezogen worden, es geben einen starken Wind. Gewaltige schwarze Rauchwolken verdunkelten den Himmel.

Im Südosten von Rhodos brennt es bereits seit vergangener Woche - am Samstag mussten rund 19 000 Touristen und Einwohner aus Hotels und Dörfern vorsorglich in Sicherheit gebracht werden. Viele von ihnen sind mittlerweile abgereist, manche noch in Notunterkünften wie Turnhallen und Schulen untergebracht. In anderen Regionen der großen Mittelmeerinsel urlauben die Menschen hingegen weiter.

+++ Großes Interesse an Sondersendungen zu Feuern in Griechenland +++

Die Sondersendungen zu den Waldbränden in Griechenland sind am Montagabend (24.07.2023) auf großes Zuschauerinteresse gestoßen. Den ARD-"Brennpunkt" mit dem Thema "Waldbrände auf Rhodos" schalteten ab 20.15 Uhr im Schnitt 3,90 Millionen (16,8 Prozent) ein. Auch RTL widmete dem Thema zeitgleich ein "RTL Aktuell Spezial". Die Sendung "Feuer im Ferienparadies - Urlauber auf der Flucht" erreichte 1,54 Millionen (6,6 Prozent). Bereits um 19.20 Uhr hatte das ZDF-Spezial "Feuer im Ferienparadies - Großbrand auf Rhodos" 2,17 Millionen (11,4 Prozent) erreicht.

+++ Griechische Feuerwehr: Die schlimmsten Tage des Sommers +++

Die Brandgefahr in fast allen Regionen Griechenlands bleibt extrem hoch. Dies teilte am Dienstag der griechische Zivilschutz mit. "Wir erleben die schwierigsten Tage dieses Sommers", sagte ein Sprecher der Feuerwehr aus der Zentrale des Zivildienstes in Athen.

Feuerwehrleute aus elf europäischen Staaten unterstützen die Griechen. Auf Rhodos seien neun Löschflugzeuge und vier Löschhelikopter im Einsatz; auf Korfu sechs Flugzeuge und vier Hubschrauber, teilte der Sprecher mit.

Auf Korfu geriet ein seit Tagen tobender Brand außer Kontrolle. Aus diesem Grund wurden den Angaben zufolge drei Ortschaften evakuiert. Es handelt sich um Dörfer in der Nähe der kleinen Hafenstadt Kassiopi.

+++ Staatsrundfunk: Löschflugzeug in Griechenland abgestürzt +++

Ein Löschflugzeug ist in Griechenland während eines Einsatzes auf der Insel Euböa abgestürzt. Dies berichtete das griechische Staatsfernsehen. Ob die Piloten den Absturz am Dienstag überlebt haben, war zunächst unklar.

Das Staatsfernsehen veröffentlichte ein Video, das den Absturz zeigen soll. Zu sehen ist, wie die Maschine Wasser abwirft, zur Seite fliegt, an Höhe verliert und mit der rechten Tragfläche am Boden aufschlägt. Danach steigen Flammen und Rauch auf. In der Regel sind zwei Menschen an Bord solcher Löschflugzeuge.

Nach ersten Informationen des Staatsrundfunks handelt es sich um ein Flugzeug des griechischen Zivilschutzes und nicht um eine ausländische Maschine, die im Kampf gegen die Flammen unterstützen. Mit einem Hubschrauber werde nach der abgestützten Maschine gesucht, berichtete ein Reporter des Staatsrundfunks weiter.

+++ Brand im Norden von Korfu wieder aufgeflammt - Dorf evakuiert +++

Wegen starker Rauchbildung und einer Unterbrechung der Stromversorgung ist am Dienstag (25.07.2023) das Dorf Loutses im Norden der Ferieninsel Korfu evakuiert worden. Die Einwohner erhielten per SMS einen entsprechenden Aufruf des griechischen Zivilschutzes. Das griechische Fernsehen zeigte einige Touristen, die zu Fuß die Ortschaft verließen. Busse warteten auf sie am Rande des Dorfes, um sie in Sicherheit zu bringen. Der Brand auf Korfu ist deutlich kleiner als der auf der Insel Rhodos, wie die Feuerwehr mitteilte. Der griechische Zivilschutz ordnet bei kleinster Gefahr vorbeugend die Evakuierung von Dörfern an.

+++ Reisekonzerne bringen Tausende Rhodos-Urlauber vorzeitig zurück +++

Deutsche Reisekonzerne haben inzwischen Tausende Urlauber wegen der Waldbrände auf Rhodos vorzeitig nach Hause zurückgebracht. Branchenprimus Tui sprach von mehreren Tausend Gästen aus verschiedenen Ländern. Am Dienstag gab es einen weiteren Sonderflug nach Deutschland, nach den bereits am Montag erfolgten vier Flügen, wie ein Tui-Sprecher auf Anfrage sagte. Details nannte er nicht.

Tui hat bis einschließlich Freitag (28.7.) alle Flüge auf die beliebte Ferieninsel abgesagt. Für Reisen in den Süden von Rhodos gilt dies noch etwas länger, nämlich bis einschließlich Sonntag (30.7.). "Wir sehen, dass der Wunsch der Gäste, in den von den Bränden nicht betroffenen Norden zu reisen, sehr groß ist", sagte der Sprecher.

Der Branchenzweite DER Touristik hat bis einschließlich Samstag alle Reisen in den Süden von Rhodos abgesagt. Für alle anderen Regionen auf der Insel bietet das Unternehmen kostenlose Stornierungen und Umbuchungen für Anreisen bis einschließlich Samstag an. Insgesamt sei eine niedrige vierstellige Zahl von Gästen des Veranstalters evakuiert worden, sie befänden sich derzeit in Unterkünften und Hotels, teilte das Unternehmen mit. Urlauber, die vorzeitig nach Hause reisen wollten, seien umgebucht worden und teilweise mit Sonderflügen bereits wieder nach Deutschland zurückgekehrt.

+++ Brände auf Rhodos und Euböa toben weiter - noch zwei Tage Extremhitze +++

Starke Winde fachen weiterhin die Waldbrände auf der griechischen Ferieninsel Rhodos an. Sechs Dörfer nördlich und westlich der antiken Stätte von Lindos sind bedroht. Mit dem ersten Tageslicht wurden erneut Löschflugzeuge und -helikopter eingesetzt, um die Flammen in den Griff zu bekommen, wie die Feuerwehr am Dienstagmorgen mitteilte. "Die Löscharbeiten gestalten sich wegen der drehenden Winde sehr schwierig", sagte ein Sprecher der Feuerwehr im staatlichen Rundfunk. Auch auf der Insel Euböa im Nordosten Athens toben rund um die Hafenstadt Karystos Brände, die Dörfer bedrohen.

Unterdessen warnte das Wetteramt vor extrem hohen Temperaturen, die an diesem Dienstag und vor allem am Mittwoch in fast allen Landesteilen herrschen sollen. "Die Thermometer könnten vor allem am morgigen Mittwoch 46 und mehr Grad zeigen", sagte eine Meteorologin im Nachrichtensender Skai. Am Donnerstag wird dann eine Abkühlung auf etwa 35 Grad erwartet.

Anderswo in Griechenland gibt es Brände auf der Halbinsel Peloponnes nahe der Hafenstadt Egion sowie auf der Insel Korfu. Diese Brände sind aber eingedämmt worden und bedrohen keine bewohnten Gebiete, wie die Feuerwehr mitteilte.

+++ Ende der Hitze in Griechenland naht - Brände toben aber weiter +++

Obwohl mehr als 100 Löschflugzeuge und Helikopter seit Tagen im Einsatz sind, toben die Brände in zahlreichen Regionen Griechenlands weiter. Auch am Dienstag werde die Brandgefahr extrem hoch sein, teilte der Zivilschutz mit. Den Griechen helfen Feuerwehrleute aus mehreren EU-Staaten. Auch die Türkei und Ägypten haben Löschflugzeuge und Hubschrauber geschickt.

Schlimm ist die Lage im Südosten der Ferieninsel Rhodos. Dort wehen starke Winde und fachen immer wieder die Flammen an. Am Montag brannten mehrere Häuser auf den Bergen der Insel aus, wie das staatliche Fernsehen berichtete. Reporter vor Ort befürchteten, dass diese Brände erneut Hotelanlagen bedrohen könnten. Dort wurden zuletzt Tausende Touristen und Bewohner in Sicherheit gebracht.

Der Schaden auf Rhodos ist bereits groß. Etwa zehn Prozent der Hotels der Insel sind nach Angaben des griechischen Regierungschefs Kyriakos Mitsotakis am Wochenende beschädigt worden. Die meisten beschädigten touristischen Anlagen befinden sich südlich der Region von Lindos.

Auch die Insel Euböa wird von Bränden heimgesucht. Betroffen ist vor allem die Region der kleinen Hafenstadt Karystos. Der Feuerwehr ist am Montag gelungen, einen Brand auf der Ferieninsel Korfu einzudämmen. Rund 1000 Touristen, die in Sicherheit gebracht worden waren, kehrten nach und nach in ihre Hotels zurück, wie der örtliche staatliche Regionalsender ERA-Korfu am Montagabend berichtete.

Mit Hitze und Trockenheit haben auch andere Länder im Mittelmeerraum zu kämpfen. Eine hohe Waldbrandgefahr bestand zu Wochenbeginn etwa in Frankreich, Italien, Spanien und Portugal. Auf Malta führten die hohen Temperaturen auch zu Stromausfällen, die teils sogar bis zu 36 Stunden andauerten. Das staatliche Stromversorgungsunternehmen Enemalta machte die hohen Temperaturen für die Beschädigung vieler seiner unterirdischen Kabel verantwortlich.

Das Rote Kreuz warnte angesichts der Hitzewelle und Waldbrände vor der Gefahr von Explosionen alter Munition. In ehemaligen Kriegsgebieten könnten die Zünder von Blindgängern durch sehr hohe Temperaturen ausgelöst werden, sagte Erik Tollefsen, Waffenexperte des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf. Dasselbe gelte für nicht geräumte Munition auf militärischen Schießplätzen und verlassenen Munitionsdepots, die oft in entlegenen Gebieten angelegt werden, sagte Tollefsen der Deutschen Presse-Agentur.

Unterdessen naht das vorläufige Ende der Hitzewelle in Griechenland - und zwar am Donnerstag. Starke Winde sollen zu einer Abkühlung auf 35 Grad führen. Seit zwölf Tagen zeigen die Thermometer in den meisten Regionen des Landes Werte um die 40 bis 45 Grad. Das werde dann mit einer Dauer von mehr als zwei Wochen die längste Hitzewelle sein, seitdem es Messungen in Griechenland gibt, sagten Meteorologen.

Bevor die Abkühlung kommt, wird es einen letzten Hitze-Höhepunkt geben. Vor allem im Westen des Landes soll für Dienstag und Mittwoch ein aus Richtung Libyen kommender Wind erwartet: Es ist ein heißer, trockener Fallwind - der berüchtigte "Livas". Dieser Fallwind sei extrem trocken und so heiß wie Luft aus einem Haartrockner, beschrieben Meteorologen das Phänomen.

+++ Tui setzt wegen der Waldbrände auf Rhodos zusätzliche Flugzeuge ein +++

Wegen der Waldbrände auf Rhodos setzt der Reisekonzern Tui eigenen Angaben nach zusätzliche Flugzeuge ein, um Urlauber in ihre Heimatländer zu bringen. Sechs zusätzliche Maschinen brachten Gäste aus Deutschland und dem Vereinigten Königreich am Montagmorgen nach Hause, wie Tui mitteilte. Angekündigt war ein weiterer Flug nach Dänemark. "Unsere Kolleginnen und Kollegen sind weiterhin rund um die Uhr im Einsatz, um die betroffenen Gäste zu unterstützen", sagte Thomas Ellerbeck, der bei Tui unter anderem für die Konzernkommunikation zuständig ist. Zuvor hatte der Reisekonzern mitgeteilt, dass er bis einschließlich Dienstag keine Touristen mehr auf die Ferieninsel bringt.

Seit Samstag wurden auf Rhodos wegen großer, unkontrollierter Waldbrände zahlreiche Dörfer und Hotels geräumt. Am Sonntag hatte Tui den Angaben nach etwa 39.000 Gäste auf Rhodos, von denen 7.800 von der Situation betroffen waren.

+++ Veranstalter canceln Rhodos-Reisen - Sonderflüge nach Deutschland +++

Einige große deutsche Veranstalter haben am Montag (24.07.2023) weitere Reisen auf die von schweren Bränden betroffene griechische Urlaubsinsel Rhodos abgesagt. DER Touristik verlängerte zum Wochenbeginn die Zeitspanne, in der sie keine Trips in die gefährdeten Gebiete mehr anbieten wollen, wie eine Sprecherin mitteilte. Abgesagt würden nun alle Reisen in den Süden von Rhodos bis einschließlich Anreise am Samstag (29. Juli). Gleiches gelte für Aufenthalte in Hotels, die auf der griechischen Insel Korfu in der offiziellen Warnzone liegen. Veranstalter FTI storniere alle Reisen nach Rhodos bis einschließlich Mittwoch (26. Juli), sagte eine Sprecherin.

Tui meldete am Montag keinen neuen Stand verglichen mit Sonntag. Der Reisekonzern bringt bis einschließlich Dienstag keine Touristen mehr auf die Ferieninsel. Man versuche weiterhin, die Gäste so schnell wie möglich rauszuholen, sagte eine Sprecherin am Montag.

Der Fokus liegt derweil auf der Rückreise der Touristen nach Deutschland. Der Deutsche Reiseverband (DRV) teilte am Montag mir: "Die Reiseveranstalter haben heute, morgen und am Mittwoch zahlreiche Sonderflüge im Einsatz, um die von den Evakuierungen betroffenen Reisegäste zurück nach Hause zu bringen."

Airlines halten an ihren planmäßigen Flügen von und nach Rhodos vorerst fest. "Damit stellen wir auch Kapazitäten für die aktuell höhere Nachfrage von Rhodos zurück nach Deutschland zur Verfügung", sagte eine Eurowings-Sprecherin am Montag. Auch Condor fliegt weiter von und nach Rhodos, wie eine Sprecherin sagte. Rhodos sei vor allem ein Ziel für Pauschalreisende, einzelne Flugtickets ohne komplettes Reisepaket würden eher weniger gebucht. Auch die Lufthansa-Flüge sollen einem Sprecher zufolge weiter stattfinden - die nächsten Flüge der größten deutschen Airline seien aber ohnehin erst fürs kommende Wochenende geplant.

+++ Mitsotakis zu Bränden in Griechenland: "Wir befinden uns im Krieg" +++

Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hat sich am Montag bei allen Menschen bedankt, die bei den Löscharbeiten in den vergangenen Tagen in Griechenland mitgeholfen haben. Es habe keine Opfer gegeben und dies sei auf die Leistung der Feuerwehr, des Zivildienstes, der Küstenwache und der freiwilligen Helfer zurückzuführen. Die nächsten Tage würden weiterhin gefährlich sein. "Wir befinden uns (in Sachen Brände) im Krieg", sagte Mitsotakis während einer Parlamentsdebatte, die vom Staatsrundfunk übertragen wurde. Dieser Zustand sei auf den Klimawandel zurückzuführen, fügte er hinzu.

Auf der beliebten Insel Rhodos war am Samstag ein Großbrand ausgebrochen, der nach Angaben von Mitsotakis rund zehn Prozent der Hotels der Insel beschädigte. Der Kampf gegen die Flammen dauerte am Montag an.

+++ Brände auf Rhodos toben weiter - Touristen nicht in Gefahr +++

Trotz massiven Einsatzes von Löschflugzeugen und Helikoptern ist der Großbrand im Südosten der Insel Rhodos außer Kontrolle. Wie die Feuerwehr am Montag mitteilte, flammte ein Brand um die Ortschaft Gennadi rund 60 Kilometer südöstlich von Rhodos-Stadt wieder auf. Touristen seien jedoch nicht in Gefahr, weil sie bereits am Samstag in Sicherheit im Norden der Insel gebracht worden waren.

Das griechische Militär verteilte am Wochenende und am Montag rund 3.500 klappbare Betten an die Touristen, die noch in Sporthallen und Schulen ausharren müssen, wie der staatliche Rundfunk berichtete. An sie werde regelmäßig Essen und Trinkwasser verteilt, hieß es.

Die Waldbrandgefahr bleibe sehr hoch, warnte am Montag der Zivildienst. Am meisten gefährdet seien der Großraum Athen, die meisten Teile der Halbinsel Peloponnes sowie zahlreiche Inseln der Ägäis.

+++ Zivilschutz: Brandgefahr in Griechenland extrem hoch +++

In den meisten Regionen Mittel- und Südgriechenlands sowie auf zahlreichen Inseln ist die Waldbrandgefahr extrem hoch. Dies wird auch in den kommenden Tagen so bleiben, warnte am Montag der griechische Zivilschutz. Die schlimmsten Brände tobten am Montag auf der Insel Rhodos und auf der Insel Euböa.

Auf der Ferieninsel Korfu im Nordwesten des Landes konnte ein Waldbrand unter Kontrolle gebracht werden. In der Nacht zum Montag hatten die Behörden vorbeugend rund 1000 Touristen und Einheimische aus der beliebten Ferienortschaft Nisaki in Sicherheit gebracht. Die Touristen verbrachten die Nacht in einem Theater von Korfu-Stadt. Die Gefahr sei nun vorbei und die Menschen sollten nach und nach zurück in ihre Hotels, berichtete der örtliche staatliche Radiosender am Montag weiter.

Auf der Insel Euböa, bei Karystos, und auf der Halbinsel Peloponnes nahe der kleinen Hafenstadt Egion wurden am Montagmorgen große Brände gemeldet. In allen Fällen wurden mit dem ersten Tageslicht Löschflugzeuge und -hubschrauber eingesetzt, um die Brände einzudämmen, wie der Zivilschutz mitteilte.

+++ Tausende Touristen müssen versorgt werden +++

Nach der Evakuierung von Tausenden Touristen und Einheimischen wüten die Feuer im Südosten der griechischen Ferieninsel Rhodos weiter. Schon seit gut einer Woche lodern die Waldbrände, die am Wochenende außer Kontrolle geraten sind. Mit dem ersten Tageslicht sollten am Montagmorgen abermals Löschflugzeuge und Hubschrauber rund um die Ortschaft Laerma eingesetzt werden, wie die Feuerwehr mitteilte. In der Nacht kämpften Hunderte Feuerwehrleute dagegen, dass die Flammen auf weitere Dörfer und Ortschaften übergriffen, wie das Staatsfernsehen (ERT) berichtete.

Im Einsatz waren auf Rhodos am Sonntag zehn Löschflugzeuge und acht Hubschrauber. Darunter auch zwei Flugzeuge aus Frankreich, zwei aus der Türkei, eins aus Kroatien sowie ein Hubschrauber aus Jordanien, wie die Feuerwehr mitteilte. Trockenheit in Verbindung mit hohen Temperaturen und Wind sorgt dafür, dass sich das Feuer ausbreitet.

Tausende Touristen, die am Samstag wegen der starken Rauchbildung und der immer näherkommenden Flammen ihre Hotels rund um das beliebte Ferienstädtchen Lindos verlassen mussten, verbrachten die zweite Nacht in Sporthallen und Schulen. Viele warteten im Flughafen auf die nächste Möglichkeit, um abzufliegen.

Allerdings reisten am Sonntag mit Charter- und Linienflügen trotz der Brände weitere Touristen an, wie Reporter berichteten. Rund 90 Prozent der Hotels von Rhodos sind nach Aussagen von Vertretern der Kommunalbehörde unversehrt von den Bränden geblieben - die meisten von ihnen angesichts der Hauptsaison jedoch auch ausgebucht. Die Behörden sprachen von fast 20 000 Evakuierten, darunter Einheimische.

Unterdessen kommen neue Fragen in Zusammenhang mit der Evakuierung der Hotels im Südosten der Insel auf. Viele Touristen hatten ihre Koffer und andere Gegenstände, darunter auch Ausweispapiere, in ihren Zimmern zurückgelassen. Christos Pilatakis, ein Hoteldirektor aus der Stadt Lindos, sagte der dpa am Sonntag, dies müsse zwischen den Reiseagenturen und den Hotels geregelt werden. Zuerst müssten die Feuerwehr und die Polizei die Rückkehr des Personals erlauben. Danach sollten die zurückgelassenen Sachen in die jeweiligen Länder der Gäste geschickt werden. Dies werde einige Tage dauern.

Die Feuerwehr warnte abermals: Die Waldbrandgefahr werde weiterhin im Südosten der Insel auch am Montag und Dienstag sehr stark bleiben. Grund sei eine Zunahme des Windes. Eine erste Hoffnung ist aber in Sicht: Kommenden Donnerstag soll die praktisch seit zwei Wochen in Griechenland andauernde Hitzewelle vorerst zu Ende gehen. Dann sollen laut Vorhersage die Thermometer wieder für die Jahreszeit normale Temperaturen um die 35 Grad erreichen - statt nun 40 Grad und mehr.

+++Waldbrände in zahlreichen Regionen Griechenlands ausgebrochen - Evakuierungen auf Korfu +++

Nicht nur auf den Inseln Rhodos und Korfu, auch in zahlreichen anderen Regionen sind in Griechenland nach langer Trockenheit Großbrände ausgebrochen. Auf Korfu begann in der Nacht zum Montag die Evakuierung der beliebten Ferienortschaft Nisaki. Boote der Küstenwache brachten rund 1.000 Urlauber und Einwohner in Sicherheit, wie das Staatsfernsehen berichtete.

Auch auf der Insel Evia, bei Karystos, und auf der Halbinsel Peloponnes nahe der kleinen Hafenstadt Egion wurden am Montagmorgen große Brände gemeldet. Auch dort wurden zahlreiche Dörfer evakuiert. Niemand sei bislang verletzt worden, teilte der Rettungsdienst mit.

+++ Tui fliegt wegen der Waldbrände vorerst keine Touristen nach Rhodos +++

Angesichts der starken Waldbrände auf Rhodos bringt der Reisekonzern Tui vorerst keine Touristen mehr auf die Ferieninsel. Die Flugverbindungen blieben aber bestehen, um Gäste zurück nach Deutschland zu fliegen, sagte Aage Dünhaupt, Leiter Kommunikation von Tui Deutschland, der dpa. Für die anderen Länder gebe es ähnliche Regelungen. Zudem könnten viele Reisende aus Deutschland von ihrem Flug zurücktreten. "Wir bieten allen Gästen an, die bis kommenden Freitag nach Rhodos gebucht sind, kostenfrei auf ein anderes Urlaubsziel umzubuchen oder zu stornieren."

Seit Samstag wurden auf Rhodos wegen großer unkontrollierter Waldbrände zahlreiche Dörfer und Hotels evakuiert. Der TUI-Konzern habe insgesamt derzeit etwa 39.000 Gäste auf Rhodos, sagte Dünhaupt, 7.800 von ihnen seien vom Feuer betroffen und evakuiert worden.

+++ Hotspot für Touristen am Flughafen Rhodos eingerichtet +++

Das griechische Außenministerium hat am Flughafen der Insel Rhodos einen Hotspot eingerichtet, wo Touristen unbürokratisch eine Ausreisegenehmigung erhalten, wenn sie wegen der großen Waldbrände auf der Insel keine Ausweispapiere mehr haben. Das berichtete am Sonntag der griechische Staatssender ERT. Viele Menschen hätten vor dem Feuer flüchten müssen und unter Umständen keine Zeit mehr gehabt, ihr Hab und Gut mitzunehmen.

Seit Samstag wurden auf Rhodos wegen großer unkontrollierter Waldbrände zahlreiche Dörfer und Hotels evakuiert. Viele Menschen haben nicht nur ihre Koffer zurück lassen müssen, sondern sind nun auch ohne Unterkunft, weil die Hotels und Pensionen in der Hauptsaison ausgebucht sind.

Der Krisenstab des Zivilschutzes hat zwei Telefonnummern für ausländische Besucher eingerichtet, wenn sie Angehörige vermissen. Sie lauten +30 210 3681259 und +30 210 3681350, wie die Behörde auf Twitter mitteilte.

+++ Griechische Regierung: 19.000 Menschen auf Rhodos evakuiert +++

Wegen der schweren Waldbrände auf der Ferieninsel Rhodos sind laut griechischer Regierung seit Samstag (22.07.2023) 19.000 Menschen aus Dörfern und Hotels in Sicherheit gebracht worden. Das teilte das Büro von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Sonntagvormittag mit. Es handele sich um die größte Evakuierungsaktion, die es jemals in Griechenland gegeben habe, hieß es. Nach ersten Schätzungen der Polizei seien 16.000 Menschen auf dem Landweg und 3.000 Menschen von Stränden aus über das Meer in Sicherheit gebracht worden.

Vorsorglich seien bislang zwölf Dörfer sowie sämtliche Hotels in den betroffenen Regionen evakuiert worden. Besonders betroffen war die bei Touristen beliebte Region rund um den Ferienort Lindos mit seiner berühmten Akropolis aus dem 4. Jahrhundert.

Auf der Insel Rhodos bekämpft die Feuerwehr seit nunmehr sechs Tagen gewaltige Waldbrände. Sie galten am Donnerstag als unter Kontrolle gebracht, doch am Samstag kam starker Wind auf und trieb die Flammen direkt auf die nun betroffenen Dörfer und Ferienregionen zu.

+++ Chaotische Nacht für Menschen auf Rhodos - Brände toben weiter +++

Nach der Evakuierung vieler Dörfer und Hotelanlagen wegen großer Waldbrände haben Tausende Menschen auf der griechischen Ferieninsel Rhodos die Nacht im Freien verbracht. Mindestens 10.000 Touristen und Einwohner sollen bis zum Sonntagmorgen aus Dörfern und Hotels im Südosten der Insel evakuiert worden sein, wie der Staatssender ERT am Sonntagmorgen berichtete. Offizielle Zahlen gab es zunächst noch nicht.

Die meisten Menschen sollen in den Norden der Insel gebracht worden sein, wo manche provisorisch in Turnhallen und Schulen, auf Fähren und auch privat bei Inselbewohnern untergebracht wurden. Derweil landeten neue Ferienflieger, wie der Vizebürgermeister der Insel Thanasis Virinis am Sonntagmorgen dem TV-Sender Mega sagte.

Die Brände tobten unterdessen weiter. Für Sonntag ist auch keine Entspannung in Sicht - zumal es weiterhin stark winden soll: Ein Sprecher der Feuerwehr sprach gegenüber dem Staatssender ERT von drei großen Fronten. Es handelt sich um Brände rund um den Ferienort Kiotari, das Dorf Apollona und den Stausee Gadoura.

Der griechische Zivilschutz warnte für Sonntag für weite Teile Griechenlands vor extrem hoher Waldbrandgefahr. Die höchste Alarmstufe fünf galt neben Rhodos auch für Mittelgriechenland, den Westen und Nordosten der Halbinsel Peloponnes sowie den Großraum Athen und die Insel Euböa. Seit Tagen hat eine starke Hitzewelle mit vielerorts Temperaturen von über 40 Grad das Land im Griff. Auch zuvor war es bereits länger heiß und trocken.

+++ Stromausfälle und Evakuierungen nach Waldbrand-Horror auf Rhodos +++

"Es waren noch nie so viele Dörfer betroffen", sagte eine Deutsche, die seit Jahren auf der Insel wohnt, der Deutschen Presse-Agentur am Samstagabend. "Sonst brennt es eher in Richtung Westküste. Diesmal aber kam das Feuer über den Berg nach Südosten." In ihrer Ortschaft Lachania seien alle Menschen auf den Beinen und warteten, ob auch ihr Dorf evakuiert werde. Der Strom sei schon vor Stunden ausgefallen, sie sitze im Dunkeln. "Ich habe das Wichtigste ins Auto gepackt, Wasser, Futter für meinen Hund. Aber ich warte auf die Anweisungen der Behörden, es hilft ja nicht, kopflos irgendwo hinzufahren."

+++ Panische Flucht vor der Feuersbrunst: Verzweifelte Menschen fliehen aus Urlaubsorten +++

Derweil zeigten Videoaufnahmen in griechischen und sozialen Medien lange Reihen von Menschen, die zu Fuß ihre Urlaubsorte verließen - manche waren panisch, andere blieben gelassen, einige hatten ihre Koffer dabei, andere nichts außer den Kleidern am Leib. Wo sie so schnell unterkommen sollen, war am Abend des 22. Juli noch unklar. Der Staatssender ERTberichtete, eine Fähre sei auf dem Weg, auf der etliche Menschen zunächst Unterschlupf finden könnten. Auf der Insel selbst dürfte es um diese Jahreszeit mitten in der touristischen Hauptsaison kaum freie Unterkünfte geben.

+++ 20.000 deutsche Urlauber auf Rhodos: Reiseveranstalter bringen Feriengäste in Sicherheit +++

Von den Evakuierungen der Hotels waren auch Deutsche betroffen. "Auf der Insel halten sich derzeit insgesamt rund 20.000 deutsche Urlauber von Reiseveranstaltern auf, betroffen von den Evakuierungen ist nur ein kleinerer Teil", teilte eine Sprecherin des Deutschen Reiseverbands (DRV) der dpa am Samstagabend mit. "Für die Evakuierten sind Sammelpunkte im Norden der Insel geplant, bis die Feuer gelöscht sind. Oberste Priorität hat der Schutz von Leib und Leben." Dem DRV zufolge wollen sich Reiseveranstalter an ihre Kunden wenden, die in den nächsten Tagen eine Reise nach Rhodos planen. Sie würden dann die Information erhalten, ob die Reise stattfinden könne.

+++ Internationale Verstärkung für Löscharbeiten auf Rhodos +++

Wegen des Waldbrands auf Rhodos, aber auch anderen großen Bränden in Griechenland sind mittlerweile Hunderte Feuerwehrleute aus Rumänien, Bulgarien, Polen, der Slowakei und Malta zur Verstärkung angereist. Frankreich, Italien, die Türkei, Zypern, Israel und Jordanien beteiligen sich mit Löschflugzeugen und Hubschraubern an den Löscharbeiten, teilte der griechische Zivilschutz mit.

+++ "Uns stehen noch schwierigere Zeiten bevor": Rhodos im Würgegriff von 46-Grad-Hitzewelle und hoher Waldbrandgefahr +++

Die Hitzewelle, die seit Freitag in Griechenland herrscht, wird nach Angaben der Meteorologen mit kleinen Schwankungen auch in der kommenden Woche andauern. Am Mittwoch (26.07.2023) wird ein neuer Höhepunkt mit Temperaturen um die 46 Grad in Südgriechenland erwartet. Die Feuerwehr warnte abermals vor großer Waldbrandgefahr. "Uns stehen noch schwierigere Zeiten bevor", sagte ein Sprecher.

Im Zuge der globalen Erwärmung steigt in vielen Regionen die Waldbrandgefahr, wie etwa der Weltklimarat IPCC festgestellt hat. Zwar kann ein wärmeres Klima dazu beitragen, dass mehr Wasser vom Himmel fällt, auch häufiger in Form von Starkregen. Die Zeiträume ohne Niederschläge werden aber teils länger. Und gerade in ohnehin trockenen Gebieten steigt die Gefahr von Dürreperioden. In extrem trockener Vegetation können sich Waldbrände schneller ausbreiten.

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/news.de/dpa

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