Panorama

Feuer-Tragödie in Flensburg: Oma und Enkel tot nach Wohnhausbrand - Gaffer behindern Löscharbeiten

Bei einem Wohnhausbrand in der Flensburger Neustadt sind zwei Menschen - eine Frau und ein vierjähriger Junge - um Leben gekommen, mehrere Personen wurden verletzt. Bild: picture alliance/dpa | Axel Heimken

  • Artikel teilen:

Feuer-Inferno in der Neustadt von Flensburg: Am Nachmittag des 4. Mai 2023 brach kurz vor 17.00 Uhr ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus aus. Bei dem Brand wurden zwei Menschen getötet, neun Personen kamen verletzt ins Krankenhaus.

Oma und ihr Enkelkind sterben bei Hausbrand in Flensburg

Bei dem Feuer in einem Flensburger Familienhaus am Donnerstag ist neben einem vierjährigen Jungen auch dessen 70 Jahre alte Oma ums Leben gekommen. Die Oma sei in dem Haus zu Besuch gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Von den neun Verletzten befinden sich sieben noch im Krankenhaus. Lebensgefährlich verletzt wurde bei dem Feuer am Donnerstag niemand.

Wohnhausbrand in Flensburg: Zwei Menschen tot, mehrere Verletzte

Am späten Abend hatten Einsatzkräfte den Leichnam der erwachsenen Person aus dem Gebäude geborgen, wie ein Polizeisprecher am Freitagmorgen sagte. Dies war zunächst nicht möglich, weil Einsturzgefahr bestand. Das Gebäude wurde für die Bergung abgestützt.

"Es liegen keine Hinweise auf Fremdverschulden oder ein fremdenfeindliches Motiv vor", teilte die Polizei mit. In dem Gebäude lebten 43 Menschen. Nach Angaben der Stadt gibt es in der Harrisleer Straße, in der sich das Haus befindet, einen hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Bewohner des Hauses wurden anderweitig untergebracht.

Anwohner halfen laut Polizei bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte bei der Rettung der Bewohner, indem sie Matratzen und einen Container vor das Haus trugen. Die vom Feuer eingeschlossenen Menschen hätten darauf springen können.

Der Oberbürgermeister Fabian Geyer hatte sich am Donnerstagabend in der Nähe des Brandorts erschüttert gezeigt und den Opfern und Angehörigen sein tiefstes Beileid ausgesprochen.

Gaffer behindern Löscharbeiten bei Brand in Flensburg

Zu Beginn des Großeinsatzes sei die Lage relativ unübersichtlich gewesen, hatte Feuerwehr-Einsatzleiter Marco Litzkow der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagabend berichtet. Das habe vor allem daran gelegen, dass auf den Straßen sowohl Anwohner als auch Schaulustige standen. Erschwert wurde die Arbeit der Feuerwehr zudem durch ein einstürzendes Treppenhaus. Laut Feuerwehr ist das Haus nach dem Feuer nicht mehr bewohnbar.

Die Polizei appellierte an die Bevölkerung, keine Videos des Feuers in sozialen Medien zu teilen. "Es sind Menschen betroffen, die natürlich trauern", sagte eine Polizeisprecherin. Ersten Erkenntnissen zufolge hätten Gaffer von dem brennenden Haus Videos gefertigt und im Internet geteilt. "Wir werden auch strafrechtliche Schritte prüfen."

Mehrfamilienhaus in Flensburg in Flammen: Gebäude nach Feuer-Drama einsturzgefährdet

Das Gebäude, in dem zuvor 43 Menschen lebten, sei nach dem Brand stark beschädigt und einsturzgefährdet, sagte der Sprecher weiter. Der Schaden werde hoch sein, eine genaue Höhe könne aber noch nicht genannt werden. Der Brandort sei beschlagnahmt und die Straße abgesperrt.

Ministerin: Feuer mit zwei Toten in Flensburg ist furchtbare Tragödie

Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) hat den Brand mit zwei Toten in Flensburg als eine furchtbare Tragödie bezeichnet. "Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Toten und bei den Verletzten, die sich noch aus dem Haus retten konnten", sagte die Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Die Innenministerin und Oberbürgermeister Fabian Geyer (parteilos) wollen am Freitagmorgen um 9.30 Uhr ein Statement in der Nähe des Brandortes abgeben.

Es gebe noch keine Erkenntnisse, was das Feuer verursacht habe, sagte Sütterlin-Waack. Bislang könne noch niemand in das einsturzgefährdete Haus hinein. "Das wird wahrscheinlich erst Anfang nächster Woche passieren." Auch nach Angaben der Flensburger wird das frühestens kommende Woche möglich sein.

Ihr Dank gelte den Einsatzkräften von Feuerwehr, THW und Polizei, die sehr schnell vor Ort gewesen seien, sagte die Ministerin weiter. "Mein Dank gilt aber auch den Menschen, die den Bewohnerinnen und Bewohnern geholfen haben, um sich aus dem Gebäude in Sicherheit bringen zu können." Experten hätten bereits die Arbeit aufgenommen, um möglichst schnell die Brandursache klären zu können.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de/dpa

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.