Schießerei in Belgrad: Amoklauf mit Papas Waffe! Schüler (13) tötet neun Menschen
Erstellt von Claudia Löwe
04.05.2023 08.05
Blutbad an der Vladislav-Ribnikar-Grundschule im serbischen Belgrad: Am Morgen des 3. Mai 2023 fielen in der Bildungseinrichtung Schüsse.
Innenministerium: Neun Tote nach Schüssen in Belgrader Schule
Ein Schüler der siebten Klasse hatte während eines Amoklaufs auf Mitschüler und Schulpersonal geschossen und dabei acht Kinder und einen Wachmann getötet. Das bestätigte der Direktor der Belgrader Polizei, Veselin Milic, auf einer Pressekonferenz am Tag des Amoklaufs. Sechs weitere Schüler sowie eine Lehrerin seien in der Schule im Belgrader Innenstadtbezirk Vracar verletzt worden.
Ein Schüler der Schule, geboren im Jahr 2009, sei als Tatverdächtiger noch auf dem Schulhof festgenommen worden, teilte das serbische Innenministerium weiter mit. Damit ist er nach serbischer Gesetzeslage nicht strafmündig und kann nicht vor Gericht gestellt werden. Die Polizei nahm im Laufe des Tages seine Eltern fest. Der Junge wurde nach seiner Festnahme in eine Klinik für Neuropsychiatrie gebracht.
Über die Motive des Jugendlichen wurde zunächst nichts bekannt. Der mutmaßliche Täter habe nach dem Blutbad selbst die Polizei angerufen, hieß es. Die Tat habe er lange vorbereitet, fügte PolizeichefVeselin Milic hinzu. Die zwei Pistolen, die er bei sich hatte, gehörten dem Vater. Darüber hinaus habe der Täter vier Brandsätze vorbereitet gehabt, die er aber nicht zum Einsatz brachte.
13-Jähriger tötete mit der Waffe seines Vaters
Auf dem Schreibtisch zu Hause hätten die Polizeibeamten eine Skizze über die baulichen Gegebenheiten der Schule gefunden sowie eine Liste mit den Namen potenzieller Opfer. "Die Skizze sieht in etwa aus wie etwas aus einem Video-Spiel oder einem Horrorfilm", sagte Milic. Die Motive blieben zunächst unklar.
Der Vater des 13-Jährigen besaß demnach einen gültigen Waffenschein. Die Polizei verdächtigt ihn, sie nicht vorschriftsgemäß verwahrt zu haben. Der Junge hätte keinen Zugang zu ihnen bekommen dürfen. Wie Präsident Vucic in seiner Pressekonferenz darlegte, handelt es sich bei dem Vater um einen "vorbildlichen Arzt". Zugleich drückte er seine Verwunderung darüber aus, dass der Vater mit dem Sohn zu einem Schießstand gegangen sei und mit ihm das Schießen geübt habe.
Wie in anderen Balkanländern sind auch in Serbien Gewalttaten im Alltag nicht selten. Blutige Abrechnungen unter kriminellen Banden sowie innerfamiliäre Morde an Frauen und Kindern sind relativ häufig. Dass aber ein Kind solche eine Tat verübt, ist neu in Serbien.
Die Bluttat löste auch international Reaktionen des Mitgefühls und der Betroffenheit aus. «Wir möchten den Familien und Angehörigen der Opfer unser tiefes Beileid aussprechen», sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell in Brüssel.
Er schoss mit der Waffe seines Vaters: Mindestens acht Todesopfer nach Amoklauf an serbischer Schule
Das Nachrichtenportal "nova.rs" berichtete unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass der mutmaßliche Täter in eine Klasse eingedrungen sei und auf die Schüler geschossen habe. Das Portal des staatlichen Fernsehsenders RTS meldete, dass mindestens drei Schulkinder ins Krankenhaus gebracht wurden. Die Angaben wurden zunächst nicht offiziell bestätigt.
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Polizei im Großeinsatz nach tödlicher Schießerei in Belgrad
Polizei und Rettungskräfte rückten mit großem Aufgebot zu der Schule im Zentrum von Belgrad aus. Die Polizei sperrte das umliegende Areal großräumig ab, wie Medien berichteten. Auch Bildungsminister Branko Ruzic und Gesundheitsministerin Danica Grujicic begaben sich an den Schauplatz der Tragödie.
Nach Schüssen an Belgrader Schule: Regierung ordnet Staatstrauer an
Nach den tödlichen Schüssen in einer Belgrader Schule hat die serbische Regierung eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Dies gab Bildungsminister Branko Ruzic nach der Bluttat auf einer Pressekonferenz in der serbischen Hauptstadt bekannt.
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loc/news.de/dpa