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Scharlach aktuell in Deutschland: Erste Todesfälle durch Streptokokken-Infektionen - Kinderärzte alarmiert

Die rote Himbeerzunge ist ein deutliches Symptom für eine Scharlach-Erkrankung. Bild: Adobe Stock / Lukassek

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Krankheiten wie Mumps, Masern, Röteln, Windpocken oder Scharlach werden gemeinhin als Kinderkrankheiten zusammengefasst, die nahezu jeder Mensch im Kindesalter durchmacht - dennoch stellt vor allem das aktuelle Scharlach-Infektionsgeschehen Deutschlands Kinderärzte vor große Herausforderungen. Aktuelle Berichte aus Nordrhein-Westfalen zeichnen die brenzlige Situation nach, der sich pädiatrische Fachärzte derzeit gegenüber sehen.

Kinderärzte schlagen Alarm: Scharlach-Infektionen in Deutschland weiten sich aus

Seit Herbst 2022 verschärft sich die durch A-Streptokokken ausgelöste Scharlach-Welle in Westfalen und im Münsterland immer weiter, berichtet das "Westfalen-Blatt" unter Berufung auf in NRW niedergelassene Kinderärzte. Im Zeitraum von Oktober 2022 bis Februar 2023 habe es vier Todesfälle von an Scharlach erkrankten Kindern und Jugendlichen gegeben - die Zahl der verstorbenen Heranwachsenden, die an Scharlach erkrankt waren, könnte jedoch deutlich höher liegen, da es sich bei Scharlach nicht um eine meldepflichtige Erkrankung handelt und demnach offizielle Statistiken fehlen.

Erste Todesopfer durch Scharlach - obwohl die Kinderkrankheit leicht zu behandeln ist

Eines der Opfer, das eine Scharlach-Erkrankung nicht überlebte, war die erst vier Jahre alte Emily aus Bünde, wie RTL berichtet. Auch ein 15 Jahre alter Jugendlicher erlag einer Streptokokken-Infektion, die im schlimmsten Fall eine lebensgefährliche Sepsis auslösen kann.

Das erschreckende Ausmaß der derzeit rollenden Scharlach-Welle wird erst deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass die hochansteckende, mit Halsschmerzen, Schüttelfrost, Fieber und Hautausschlag einhergehende Infektionskrankheit in der Regel mit Antibiotika gut zu behandeln ist.

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Lieferengpässe bei Penicillin: Antibiotikum zur Scharlach-Behandlung in Deutschland Mangelware

Doch genau hier liegt das Problem: Medikamente zur Behandlung von Scharlach, im konkreten Fall Peniciliin, sind in Deutschland derzeit aufgrund von Lieferengpässen Mangelware, verfügbar sind vielerorts nur weniger wirksame Alternativen. Wird zudem mit der antibiotischen Therapie nicht innerhalb der ersten Tage der Krankheit begonnen, sind schwerwiegende Verläufe bis hin zu Blutvergiftungen möglich.

Folgerichtig erleben Kinderärzte in NRW derzeit rappelvolle Wartezimmer und eine massive Häufung von Scharlach-Infektionen. "So wie das jetzt im Moment ist, habe ich das eigentlich noch nie erlebt", schilderte Pedro Andreo Garcia, seines Zeichens Kinderarzt in Münster, die aktuelle Situation im Frühjahr 2023.

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