Panorama

Tödlicher Crash bei Bad Langensalza: Todesfahrer bei Horror-Unfall in Thüringen ist 34-Jähriger

Am Samstag kam es auf der B247 nahe Bad Langensalza zu einem Horror-Crash. Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Silvio Dietzel

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Verkohlte Fahrzeugtrümmer, ein ausgebranntes Autowrack quer auf der Leitplanke: Bei einem verheerender Unfall bei Bad Langensalza in Thüringen starben sieben Menschen. Nun soll ein Gutachter die Hintergründe des Crashs beleuchten. Noch sind viele Fragen offen: Wie konnte es dazu kommen, dass so viele Menschen bei einem Zusammenstoß ihr Leben verlieren? Warum brannten die Autos aus? Und wie kam es überhaupt zu dem Unfall?

Tödlicher Unfall auf B 247 nahe Bad Langensalza: Weiterer Tatverdächtiger

Der mutmaßliche Verursacher des schweren Unfalls mit sieben Toten in Thüringen ist ein 34-Jähriger. Nach den bisherigen Ermittlungen sei nunmehr "gesichert" davon auszugehen, dass der bei dem Crash lebensgefährlich verletzte Mann das Auto lenkte, sagte der stellvertretende Leiter der Staatsanwaltschaft Mühlhausen, Ulf Walther, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Dies habe die Auswertung von Spuren und die Befragung von Zeugen ergeben.

Bislang war er als Beifahrer vermutet worden und ein 45-jähriger, der schwer verletzt wurde, als Fahrer. Gesichert ist laut Staatsanwaltschaft, dass beide Männer unter erheblichem Alkoholeinfluss standen und zum Unfallzeitpunkt keinen Führerschein besaßen. Der Jüngere schwebt den Angaben nach weiter in Lebensgefahr und konnte noch nicht vernommen werden.

Tödlicher Unfall aufB 247 nahe Bad Langensalza: Hinweise auf Alkoholkonsum

Nach dem schockierenden Unfall laufen die Ermittlungen weiterhin auf Hochtouren. Es werde unter anderem den Hinweisen von Zeugen nachgegangen, sagte eine Polizeisprecherin am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Unter anderem stünde noch das Gutachten eines Sachverständigen aus, hieß es am Montag. Dieser habe Spuren vor Ort gesichert und müsse nun die ausgebrannten Fahrzeuge begutachten.

Polizei ermittelt gegen Unfallfahrer: Verdacht auf Tötungsdelikt

Nach Informationen der "Ostthüringer Zeitung" geht die Polizei auch einem Hinweis nach, wonach sich die drei Männer in dem unfallverursachenden Auto vor dem verheerenden Zusammenstoß betrunken haben könnten. Es habe sich ein Zeuge gemeldet, der ausgesagt habe, er habe auf einem Supermarkt-Markplatz wenige Kilometer vom Unfallort entfernt drei Personen gesehen, die harten Alkohol getrunken hätten und dann weggefahren seien. Die Beschreibung der Männer vom Parkplatz soll auf die im Unfallfahrzeug passen. Die Polizei wollte sich dazu zunächst nicht äußern. Ermittelt wird wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts. Alle Unfallopfer kommen aus Thüringen.

Horror-Unfall auf B 247 nahe Bad Langensalza: Sieben Menschen sterben bei Frontal-Crash

Am späten Samstagnachmittag waren die drei Unfallautos im Westen des Freistaats mit großer Wucht ineinander gekracht. Der Unfall ereignete sich in einer langgezogenen Kurve der B247, die Straße hat dort eine Fahrspur pro Richtung. Nach ersten Erkenntnissen war eines der Autos aus zunächst ungeklärter Ursache in den Gegenverkehr geraten und in die beiden entgegenkommenden Fahrzeuge gekracht. Zwei der Wagen brannten komplett aus. Wie heftig der Zusammenprall gewesen sein muss, ließ sich an den Trümmern ablesen: Zwei der Fahrzeuge wurden bis zur Unkenntlichkeit zerstört - eines der verkohlten Wracks lag quer auf der Leitplanke, das andere blieb mit zerfetzter Karosserie auf der Straße stehen. Das dritte Auto lag umgekippt am Straßenrand.

"An dem Unfall waren drei Fahrzeuge – ein BMW, ein Volkswagen und ein Mercedes – beteiligt", sagte Sandra Knopf von der Thüringer Landeseinsatzzentrale gegenüber der "Bild".Laut Landeseinsatzzentrale sind unter den Opfern mehrere "junge Erwachsene". Fünf der Opfer aus zwei der Fahrzeuge sollen 19 Jahre alt sein.Sie hatten gemeinsam in einem Wagen gesessen, der unmittelbar nach dem Zusammenstoß in Flammen aufgegangen war, wie eine Polizeisprecherin am Sonntag mitteilte. In einem weiteren Fahrzeug sei ein 60-jähriger Fahrer verbrannt. Drei weitere Personen wurden den Angaben zufolge verletzt und befinden sich in umliegenden Krankenhäusern.

Alle Opfer starben in ihren Fahrzeugen. Die Leichen konnten nach Polizeiangaben erst geborgen werden, nachdem die Flammen gelöscht waren. Zeitweise wurden Anwohner in der näheren Umgebung dazu aufgerufen, wegen der giftigen Rauchwolken Fenster und Türen geschlossen zu halten. Neben den Toten gab es laut Feuerwehr drei Verletzte, nach Polizeiangaben schwebte einer von ihnen in Lebensgefahr. Der Zustand der Verletzten war am Sonntagmorgen weiter unklar. Zur Identität der Opfer wurden zunächst weiter keine Angaben gemacht.

"Der schlimmste und tragischste überhaupt!" Unfall für Feurwehrmann schwer zu ertragen

Für die Feuerwehr war der Anblick des Unfalls schwer zu ertragen. "Es bot sich für uns ein Bild, was keiner in Worte fassen konnte – ein Horrorszenario", sagteStadtbrandmeister Steven Dierbach aus Bad Langensalza gegenüber "Bild". Die Einsatzkräfte hätten "einfach nur funktioniert". Er fügte hinzu: "Ich sitze seit 25 Jahren auf dem Feuerwehrauto, hatte 5000 Einsätze, aber dieser Unfall war für unsere Blaulichtfamilie der schlimmste und tragischste überhaupt!" Das Gesehene müssen sie erst einmal verarbeiten. Dafür erhalten Sie Hilfe von Notfallseelsorgern.

Sieben Menschen sind gestorben, ein weiterer schwebt in Lebensgefahr. Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Silvio Dietzel

Gutachter sollen nun klären, wie es zu dem schrecklichen Unfall kommen konnte. Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Silvio Dietzel

Die Unfallautos brannten völlig aus. Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Silvio Dietzel

Die Bestürzung ist groß. Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Silvio Dietzel

"So viel Leben in Sekunden ausgelöscht. Es bleibt Fassungslosigkeit!" Thüringer Politiker bekunden Anteilnahme

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) zeigte sich bestürzt und schrieb auf Twitter: "Ich trauere um die Toten und fühle mit den Angehörigen. So viel Leben in Sekunden ausgelöscht. Es bleibt Fassungslosigkeit." Innenminister Georg Maier (SPD) dankte den Hilfskräften für ihren Einsatz unter schwierigen Bedingungen und sprach von Bildern, "die noch lange nachwirken werden". Er sei tief erschüttert, sagte Maier der "Bild"-Zeitung. "Meine Gedanken sind bei den Schwerverletzten und den Angehörigen der Toten."

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/news.de/dpa

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