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Folter in Schleswig-Holstein: Mädchengruppe misshandelte 13-Jährige stundenlang

Eine Mädchengruppe in Schleswig-Holstein soll eine 13-Jährige stundenlang misshandelt haben. Bild: Adobe Stock / Артем Константинов

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Nach den Schreckensmeldungen zum Fall Luise, in dem die 12-Jährige offenbar von zwei etwa gleichaltrigen Mädchen (12 und 13 Jahre) getötet wurde, kam es jetzt zu einer weiteren grausamen Gewalttat unter Kindern und Jugendlichen. Ein 13-jähriges Mädchen wurde dabei wohl stundenlang misshandelt.

Mädchengruppe misshandelt 13-Jährige in Heide (Schleswig-Holstein) stundenlang

Das berichtet jetzt die "Schleswig-Holsteinische Zeitung" (SHZ) unter Berufung auf ein Video, das die Tat vom 21. Februar 2023 zeige. Auch die "dpa" berichtet über den Fall und schreibt unter Berufung auf eine Polizeisprecherin, der Beweis-Clip sei mit einem Smartphone aufgenommen worden und zeige, wie eine Gruppe von etwa zwölf 13- bis 16-jährigen Mädchen die 13-Jährige quält. Wie es in dem "SHZ"-Bericht heißt, hätten die Mädchen Zigarettenasche auf den Kopf des Opfers gekippt, Cola über sie geschüttet und es geschlagen. Offenbar wurde das Mädchen immer wieder erniedrigt, musste darum betteln, dass man ihre Nase verschone, weinte verzweifelt und atmete panisch.

Doch die Peinigerinnen hätten trotz der Bitten des Kindes nicht aufgehört. Stattdessen verabredeten sie, welche der Mädchen die 13-Jährige schlagen dürfen. Erst dann dürfe sie gehen. Drei Schläge soll das etwa fünfminütige Video den Angaben zufolge zeigen. Doch das Martyrium des Kindes soll der Mutter zufolge länger gedauert haben. Sie spricht von einem Nachmittag. Eine Angreiferin soll die 13-Jährige in dem Video anschreien: "Bleib sitzen, während du mich anflehst. Ich lass dich nicht so einfach gehen."

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Die Mutter des Opfers sagte der Zeitung, in dem Videomaterial sei nicht die gesamte Tortur zu sehen. Die Mädchengruppe habe zudem Zigaretten auf der Wange ihrer Tochter ausgedrückt und ihre Haare angezündet. "Das verkokelte Haarband habe ich später gefunden", sagte die Mutter.Zu einem Zeitpunkt habe das Mädchen flüchten können, sei von den Schlägerinnen zwar wieder eingeholt worden, doch da habe sie glücklicherweise schon ein Passant in Schutz genommen. "Er hat die Gefahr erkannt, in der meine Tochter war, hat sie zu sich genommen, als sie ihn um Hilfe bat. Wir sind ihm sehr dankbar", so die Mutter der 13-Jährigen. Ihre Tochter befinde sich bis heute in einerTagesklinik in ärztlicher Betreuung.

Die Täter seien, als sich die Polizei dem Tatort genähert hatte, zwar getürmt, konnten aber nachträglich ermittelt werden. Polizeisprecherin Astrid Heidorn berichtet: "Die Polizei hat die Tatverdächtigen ermittelt, derzeit finden noch Vernehmungen statt." Laut "dpa" habe sich die Polizei wegen der laufenden Ermittlungen nicht dazu äußern wollen, ob bei den mutmaßlichen Täterinnen Vorstrafen vorliegen. Direkt nach dem Vorfall vom 21. Februar sei es aber in dem genannten Fall zur Anzeige gekommen.

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