Blutbad in Bramsche: Nach tödlichen Schüssen! Wieso musste der Jugendliche (16) sterben?
Erstellt von Sabrina Böhme
13.03.2023 14.06
Nach den tödlichen Schüssen auf einen 16 Jahre alten Jungen in Bramsche bei Osnabrück liegt das Obduktionsergebnis vor. Neben einer schweren Verletzung im Gehirn sei unter anderem auch eine Schussverletzung im Unterschenkel festgestellt worden, sagte am Freitag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück.
Mann (81) erschießt 16-Jährigen in Bramsche
Der 16-Jährige wurde vor dem Wohnhaus von dem 81-Jährigen mit einer Schusswaffe angegriffen. Der Junge starb an seinen schweren Verletzungen. Der 81-Jährige hatte auch sich selbst mit einer Pistole lebensgefährlich verletzt, schwebt aber nicht mehr in Lebensgefahr.
Führte ein Nachbarschaftsstreit zur Bluttat in Bramsche?
Wie die "Bild am Sonntag" berichtet, soll es Streitigkeiten gegeben haben. "Er beklagte sich über Lärm. Er schimpfte, dass der Junge die Nacht zum Tag mache und ihn um seinen Schlaf bringe", zitiert das Boulevardblatt eine Anwohnerin. Was genau den Mann zu der Tat trieb, ist noch immer unklar.
Todesschütze äußerte sich noch nicht zur Tat
Der Tatverdächtige äußerte sich bislang nicht. Der 81-Jährige habe sich auf sein Aussageverweigerungsrecht berufen, sagte der Sprecher. Die Ermittlungen konzentrierten sich im Moment darauf, die Spurenlage auszuwerten und mit den Zeugenaussagen abzugleichen. Gegen den Mann mit italienischer Staatsbürgerschaft wurde ein Haftbefehl wegen Mordes und versuchten Totschlags erlassen. Sobald er transportfähig ist, soll er in ein Justizkrankenhaus gebracht werden.
Todesschütze soll Pistole auf Mutter des erschossenen 16-Jährigen gerichtet haben
Nachdem der 16-Jährige angeschossen wurde, traf der 81-Jährige den Jugendlichen im Bein. "Ich wurde vom verzweifelten Schluchzen einer Frau geweckt. Als ich aus dem Fenster blickte, sah ich, wie die Mutter weinend und schreiend bei ihrem auf dem Boden liegenden Sohn hockte", erzählte die Anwohnerin. Der Täter soll auch auf die Mutter gezielt haben.
Trauerfeier nach Gewaltverbrechen an Jugendlichem (16) und 19-Jähriger
Die Trauer um den getöteten 16-Jährigen ist groß. Am Freitag nahmen Familie und Mitschüler:innen auf einem Friedhof Abschied von dem Jugendlichen. Er wurde aus dem "Familienkreis" gerissen, sagte sein Onkel gegenüber "Bild". "Wir werden dich unendlich vermissen."
Bramsche wurde wenige Tage später erneut zum Tatort. Eine 19-Jährige wurde während einer Geburtstagsfeier getötet. Für sie und den verstorbenen 16-Jährigen wurde am Samstagabend eine Trauerfeier abgehalten. Zu der überkonfessionellen Gedenkfeier in der evangelischen St.-Martin-Kirche in der Innenstadt der 30 000-Einwohnerstadt kamen rund 200 Menschen. Zu Beginn der Gedenkveranstaltung gab es eine Schweigeminute.
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bos/rad/news.de/dpa