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Vogelgrippe: Kind (11) stirbt an mutiertem Virus! Wissenschaftler warnen vor neuem Stamm

In Kambodscha ist ein elfjähriges Mädchen offenbar an einem mutierten Vogelgrippevirus gestorben. Bild: AdobeStock / Dr_Microbe

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Derzeit grassiert weltweit die größte jemals dokumentierte Vogelgrippewelle, die sich über mehrere Erdteile erstreckt. Normalerweise kommt die Infektionskrankheit hauptsächlich bei Vögeln vor. Experten befürchten, dass sich das Virus jedoch immer mehr an Säugetiere anpasst und somit auch für den Menschen gefährlicher werden könnte. Ein Todesfall in Kambodscha schürt diese Ängste nun.

Angst vor mutiertem H5N1-Virus! Mädchen (11) an Vogelgrippe gestorben

In der vergangenen Woche ist ein elfjähriges Mädchen in Kambodscha an Vogelgrippe gestorben. Bei ihr wurde jedoch eine andere Virusgruppe (2.3.2.1c) nachgewiesen, als derzeit weltweit grassiert. Der Stamm zirkuliere seit ein paar Jahren in Kambodscha. Es handelte sich nach offiziellen Angaben um den ersten Todesfall im Zusammenhang mit der Krankheit in dem südostasiatischen Land seit 2014. Wissenschaftler glauben nun, dass der Vogelgrippestamm, an dem das 11-jährige Mädchen starb, sich so entwickelt habe, dass er auch Menschen infizieren kann.

Das Mädchen aus einem Dorf in der südöstlichen Provinz Prey Veng ist am 22. Februar 2023 in einem Krankenhaus in der Hauptstadt Phnom Penh gestorben. Erst kurz zuvor haben Tests bestätigt, dass sie an der Vogelgrippe vom Typ A H5N1 erkrankt war. Sie war erst sechs Tage vor ihrem Tod erkrankt. Sie litt an Fieber, Husten und Halsschmerzen. Der Virologe Erik Karlsson, der am Pasteur-Institut von Kambodscha in Phnom Penh arbeitet, hat bestätigt, dass die dem Mädchen entnommenen Proben deutliche Veränderungen des Virus aufwiesen, die es übertragbarer machten. 

Wissenschaftler befürchten, dass H5N1 nun gefährlicher für Menschen sein könnte

"Das Virus gehört zum Klon 2.3.2.1c, einem in der Region endemischen Stamm", sagte Karlsson gegenüber "nature.com". "Es ist derselbe Stamm, der 2013 und 2014 in Kambodscha zu einer Reihe von Infektionen bei Menschen geführt hat, und er wurde seitdem immer wieder bei Geflügel nachgewiesen, auch bei Hühnern auf Märkten für lebende Vögel." Bei 2.3.2.1c handele es sich um einen neuen Virenstamm, über den die Wissenschaft noch nicht viel wisse. Karlsson warnt, dass man den Stamm "mit äußerster Vorsicht behandeln müssen". "Hoffentlich ist dies ein Einzelfall, aber es könnte ein Hinweis auf ein größeres Problem sein."

Der Virologe fügte an, dass der Stamm, an dem sich die beiden angesteckt haben, zu einer Gruppe von Viren gehöre, die seit mindestens einem Jahrzehnt in der Region bei Hühnern und Enten gefunden werden - sie sind jedoch die ersten seit 2014, bei denen H5N1 nachgewiesen wurde. Es sei nicht klar, warum sich das Mädchen nach einer so langen Zeit ohne Fälle mit dem Virus angesteckt haben könnte. Er schlug vor, dass es mit "vielen globalen Veränderungen in den landwirtschaftlichen Praktiken aufgrund der COVID-19-Pandemie zusammenhängen könnte, die die Bedingungen für einen Spillover geschaffen haben könnten".

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