Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien: Zahl der Todesopfer steigt auf 20.000 - drei verschüttete Kinder gerettet
Erstellt von Sarah Baumann-Rüster
10.02.2023 10.21
Die Zahl der Toten nach den Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist auf mehr als 20.000 gestiegen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad am Donnerstagabend berichtete, liegt die Zahl allein für die Türkei nun bei 17.134. Aus Syrien wurden zuletzt 3.317 Tote gemeldet.
Zehntausende wurden verletzt. Unter den Trümmern der vielen Tausend eingestürzten Gebäude in beiden Ländern sind vermutlich noch Tausende Opfer zu befürchten. Mehr als 75.000 Menschen wurden verletzt.
Schwere Erdbeben erschüttern Türkei und Syrien
Am frühen Montagmorgen hatte ein Beben, dessen Stärke das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) mit 7,7 angibt, das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert. Montagmittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,6 in derselben Region.
Rettungskräfte kämpfen seitdem gegen die Zeit. Mit jeder Stunde, die seit dem Erdbeben verstreicht, sinken die Chancen, Überlebende unter den Trümmern zu finden.Mehr als 100.000 Helfer sind in der Türkei nach Regierungsangaben im Einsatz. Sie werden von Suchhunden unterstützt. Retter in Syrien vermuten, dass auch dort Hunderte Familien unter den Trümmern begraben sind. Eines der am schwersten betroffenen Gebiete in dem Land ist die von Rebellen kontrollierte Region Idlib.
Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien im News-Ticker
+++ 09.02.2023: Drei verschüttete Kinder in Syrien gerettet - Mutter tot +++
Retter in Syrien haben nach den schweren Erdbeben drei Kinder aus den Trümmern ihres Wohnhauses befreit. Die Mädchen Scham und Rama seien fünf und sieben Jahre alt, ihr Bruder etwas älter, berichteten die Weißhelme am Donnerstag. Nähere Details zu dem Jungen nannten sie nicht. Die Mutter der Kinder konnte den Angaben nach am Mittwochabend nur noch tot geborgen werden. Der Vater habe überlebt. Er soll sich während des Bebens nicht im Wohnhaus der Familie in einem Dorf westlich der Stadt Idlib befunden haben.
Den Kindern geht es nach Angaben der Retter gesundheitlich gut. Sie würden derzeit medizinisch versorgt. Wie lange genau sie unter den Trümmern ausharren mussten, war zunächst unklar.
Auf einem von den Weißhelmen veröffentlichten Video war zu sehen, wie die Helfer den verängstigt wirkenden und mit Staub bedeckten Kindern während der Rettungsaktion gut zuredeten. Die Männer wickelten die Geschwister zudem in warme Decken ein und wischten der Jüngsten Schmutz aus dem Gesicht.
Die Decke des eingestürzten Hauses habe ein Loch gehabt und die Kinder deshalb unter den Trümmern Luft bekommen, sagten die Weißhelme der dpa. Die Rettungsorganisation ist in den Rebellen-Gebieten aktiv.
+++ 09.02.2023: Mann überlebt 64 Stunden in Trümmern nach Erbeben +++
Dem Sender TRT World zufolge konnten in der Türkei bislang etwa 8000 Menschen aus den Trümmern gerettet werden. Eine Reporterin des Fernsehkanals berichtete über den verzweifelten Kampf gegen die Zeit: "Die Retter weigern sich, aufzugeben." Aber die Momente der Freude über eine weitere Rettung würden immer seltener. Trotzdem gibt es noch immer Erfolgsmeldungen: So wurde ein 24-jähriger Mann rund 64 Stunden nach dem Beben in der türkischen Provinz Kahramanmaras gerettet. In der Provinz Hatay konnte nach Angaben vom Mittwochabend eine 75-Jährige 60 Stunden nach der Naturkatastrophe aus den Trümmern befreit werden. In der Südprovinz Adiyaman wurde ein sieben Monate altes Baby lebend gefunden.
+++ 08.02.2023: Sieben Monate altes Baby aus Trümmern in der Türkei gerettet +++
Türkische Feuerwehrleute haben in der Südprovinz Adiyaman ein sieben Monate altes Baby aus den Trümmern gerettet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, wurde das Baby am Mittwoch zwei Tage nach den Erdbeben in ein Krankenhaus gebracht.
Auch im südtürkischen Hatay befreiten Retter ein Baby 58 Stunden nach der Katastrophe. Die Helfer stiegen in eine Lücke zwischen den eingestürzten Hauswänden, wickelten das Baby in eine Decke und hoben es heraus, wie Aufnahmen der Nachrichtenagentur DHA zeigten.
In Kahramanmaras wurde ein einjähriges Kind mit seiner schwangeren Mutter nach 56 Stunden lebend unter den Trümmern hervorgeholt, wie DHA berichtete. Das Gesicht des Mädchens war weiß vor Staub. Der Vater war schon zuvor lebend gerettet worden.
+++ 08.02.2023: Bangladesch schickt Rettungsteam - Tag der Trauer +++
Bangladesch will nach dem schlimmen Erdbeben in der Türkei und Syrien ein Such- und Rettungsteam mit 70 Mitgliedern in die Region schicken. Das Team bestehe unter anderem aus medizinischem Personal, Feuerwehrleuten und Streitkräften, teilte das Außenministerium in der Hauptstadt Dhaka mit. Es sollte am Mittwochabend (Ortszeit) mit einem Flieger der Luftwaffe in die Türkei fliegen.
Für Donnerstag verkündete Bangladesch einen Tag der Trauer für die mehr als 11 000 Verstorbenen in der Türkei und in Syrien. In Moscheen im ganzen muslimisch geprägten Land solle es dann spezielle Gebete für ihren ewigen Frieden geben. Die nationale Flagge würde zudem unter anderem bei Büros, Schulen und bangladeschischen Missionen im Ausland auf halbmast geflogen.
+++ 08.02.2023: Erdbeben: Italienische Feuerwehrleute retten jungen Mann aus Trümmern +++
Italienische Feuerwehrleute haben in den Trümmern eines eingestürzten Hauses in der Türkei einen jungen Mann lebend entdeckt und gerettet. Der 23-Jährige sei in der Stadt Antakya, die früher Antiochia hieß, lokalisiert worden, wie die Feuerwehr am Mittwoch mitteilte. Nach neun Stunden gelang es den Spezialkräften demnach, den Verschütteten aus den Ruinen des Wohnhauses herauszuholen.
Die italienische Feuerwehr hatte am Dienstag rund 50 Mitglieder einer Such- und Rettungseinheit sowie modernes Gerät nach Adana nahe Antakya an die türkische Mittelmeerküste geflogen. In der Nacht konzentrierten sich die Helfer samt Suchhunden dann auf ein fünfstöckiges Wohnhaus, das wegen des Erdbebens eingestürzt war.
+++ 08.02.2023: Straßen in Iskenderun nach Erdbeben überflutet - Gebäude evakuiert+++
In der türkischen Küstenstadt Iskenderun sind nach dem Erdbeben mehrere Straßen überflutet worden. Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch. Der Sender NTV berichtete, Gebäude an der Küstenstraße seien evakuiert worden. Die genauen Hintergründe waren noch nicht bekannt. Experten sehen durchaus einen möglichen Zusammenhang mit dem Erdbeben vom Montag.
Denkbar sei, dass bei den Erschütterungen Stadtteile abgesenkt worden seien und diese Gebiete nun flacher liegen als vorher - und deshalb überflutet worden seien, sagte die Forscherin Heidrun Kopp vom Kieler Geomar Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung.
Ein Sprecher der halbstaatlichen Fluggesellschaft Turkish Airlines teilte unterdessen mit, man habe seit Dienstag fast 50.000 Menschen mit Evakuierungsflügen aus dem Erdbebengebiet gebracht.
+++ 08.02.2023: Mehr als 11.000 Tote in Türkei und Syrien nach Erdbeben +++
Die Zahl der Todesopfer nach den Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet ist auf mehr als 11.000 gestiegen. Wie der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch sagte, liege die Zahl alleine für die Türkei nun bei mehr als 8500. Aus Syrien wurden zuletzt fast 2500 Tote gemeldet.
+++ 08.02.2023: Frau nach 52 Stunden unter Trümmern in Türkei lebend geborgen +++
Rettungskräfte haben in der Südosttürkei eine Frau 52 Stunden nach dem schweren Erdbeben lebend unter den Trümmern geborgen. Bilder des Senders NTV zeigten am Mittwoch, wie die Einsatzkräfte in der Provinz Kahramanmaras die Frau auf einer Trage zum Krankenwagen trugen. Sie ist demnach 58 Jahre alt und aus einem eingestürzten Hotel geborgen worden. Die Provinz Kahramanmaras wurde schwer vom Beben getroffen, dort lag das Epizentrum.
Verletzte werden teilweise zur Behandlung in die Millionenmetropole Istanbul gebracht, wie der Sender weiter berichtete. Dazu werde der für den zivilen Luftverkehr stillgelegte Atatürk-Flughafen genutzt.
+++ 08.02.2023: Mehr als 8000 Tote nach Erdbeben in Syrien und Türkei +++
Auch in der zweiten Nacht nach dem schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet suchten Angehörige und Rettungskräfte weiter nach Verschütteten. Die Bergungsaktivitäten in den Erdbebengebieten liefen immer noch auf Hochtouren, wie der türkische Vizepräsident Fuat Oktay am späten Dienstagabend mitteilte. "Diese Arbeiten werden fortgesetzt, bis wir den letzten Bürger unter den Trümmern erreicht haben."
Nach Angaben Oktays sind rund 16.150 Rettungs- und Suchteams im Einsatz - sie seien in alle betroffenen Provinzen und Bezirke entsandt worden. Insgesamt seien rund 60.000 Helfer vor Ort. Der Regierungspolitiker sagte, dass in der Nacht zu Mittwoch internationale und lokale Teams vor allem in die Provinzen Adiyaman, Hatay und Kahramanmaras gebracht würden, teils auf dem Luftweg. Die Wetterbedingungen ließen solche Flüge zu, was die Arbeit erleichtere. Für viele Menschen kam indes jede Hilfe zu spät. In der Nacht zum Mittwoch stieg die Zahl der Todesopfer Behördenangaben zufolge auf mehr als 8160. Über 39.200 Menschen wurden demnach verletzt. Alleine in der Türkei gibt es Oktay zufolge mindestens 5894 Tote zu beklagen und mehr als 34.810 Verletzte. In Syrien starben laut dem dortigen Gesundheitsministerium sowie der Rettungsorganisation Weißhelme 2270 Menschen.
+++ 07.02.2023: Mehr als 6.000 Tote nach Erdbeben-Katastrophe in Syrien und Türkei +++
Die Zahl der Todesopfer der verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei ist auf mehr als 6.000 gestiegen. In der Türkei kamen bei der Katastrophe inzwischen mehr als 4-500 Menschen ums Leben, wie die Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde Afad am Dienstagabend meldete. In Syrien starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weißhelme mehr als 1.700 Menschen.
Bisherigen Informationen zufolge wurden in der Südtürkei und in Nordsyrien mehr als 26.000 Menschen verletzt. Nach Schätzungen des Pacific Disaster Centers, einer US-Organisation für Katastrophenhilfe, sind insgesamt rund 23 Millionen Menschen betroffen. Im Erdbebengebiet suchen Retter weiter unter großem Zeitdruck nach Überlebenden unter den Trümmern eingestürzter Häuser.
+++ 07.02.2023: Mehr als 3.700 Tote in Türkei nach Erdbeben +++
Die Erdbeben in der Türkei haben bereits Tausende Menschen das Leben gekostet - und es werden weiter mehr. Man habe bisher allein in dem Land 3703 Tote gezählt, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstagabend die Katastrophenschutzbehörde AFAD. Es gebe 22.286 Verletzte.
Damit steigt die Zahl der Toten in der Türkei und in Syrien auf insgesamt mehr als 5.200.
Auch etwa 40 Stunden nach dem ersten schweren Beben im Südosten der Türkei werden weiter Hunderte Menschen in den Trümmern vermutet. Noch immer wurden Orte bisher nicht von Helfern erreicht.
+++ 07.02.2023: Baerbock fordert Öffnung der Grenze zwischen Türkei und Syrien +++
Nach dem verheerenden Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die Öffnung aller Grenzübergänge gefordert, um schnelle humanitäre Hilfe auch in Syrien zu ermöglichen. Derzeit gebe es nur einen offenen Grenzübergang, der bei dem Erdbeben aber beschädigt worden sei, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag in Berlin. "Deswegen ist die Öffnung der Grenzübergänge so zentral." Es sei "das absolute Gebot jetzt, dass die humanitäre Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird".
Im Nordwesten Syriens sei die Versorgung der Menschen ohnehin schon schwierig. "Deswegen sollten alle internationalen Akteure - Russland eingeschlossen - ihren Einfluss auf das syrische Regime nutzen, dass die humanitäre Hilfe für die Opfer dort auch ankommen kann", betonte Baerbock. Es dürften keine zusätzlichen Hürden aufgebaut werden, weil es hier auf jede Minute ankomme.
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sieht jetzt Russland in der Pflicht. "Wenn Russland wirklich bereit ist zu helfen, sollte es auch in der Grenzregion, wo ja noch eine Vielzahl von Grenzstationen geschlossen sind, auch für die Öffnung zugunsten humanitärer Güter und der medizinischen Versorgung der Eingeschlossenen, sorgen", sagte Mützenich in Berlin. Russland wird maßgeblicher Einfluss auf das Regime in Syrien nachgesagt.
+++ 07.02.2023: EU: Bereits mehr als 30 Rettungsteams für Türkei-Einsatz mobilisiert +++
Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei sind über das Zentrum für Katastrophenhilfe der EU bereits mehr als 30 Such- und Rettungsteams mobilisiert worden. Wie ein Sprecher der EU-Kommission am Dienstagmittag mitteilte, entspricht das insgesamt mehr als 1200 Rettungskräften und mehr als 70 Hunden. Miteingerechnet seien auch medizinische Teams.
Neben 19 EU-Staaten wie Deutschland sind den Angaben zufolge auch Albanien und Montenegro an den von der EU koordinierten Hilfsbemühungen für die Türkei beteiligt. Elf Rettungsteams seien am Dienstagmittag bereits vor Ort gewesen, hieß es.
Der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic hatte bereits am Dienstagvormittag über den Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben, er danke allen beteiligten Staaten. Das sei Solidarität in bester Form.
+++ 07.02.2023: Wetterdienst erwartet Kälte, Regen und Schnee für Erdbebengebiete +++
Der türkische Wetterdienst hat für die vom Erdbeben betroffenen Gebiete niedrige Temperaturen und teils Schneefall und Regen vorhergesagt. In den südöstlichen Provinzen Mardin und Diyarbakir werde Schnee erwartet, teilte die die Meteorologische Generaldirektion am Dienstag mit. In den Provinzen Malatya und Hatay soll es regnen. Winde könnten bis zu 50 Stundenkilometer erreichen. Am Kältesten werde es voraussichtlich in der Provinz Kahramanmaras, dem Epizentrum des Bebens. Die niedrigste dort zu erwartende Temperatur für Dienstag sei fünf Grad minus, die höchste ein Grad.
Ein Erdbeben der Stärke 7,7 hatte am frühen Montagmorgen die Südosttürkei im Grenzgebiet zu Syrien erschüttert. Mittags folgte ein weiteres Beben der Stärke 7,5 für dieselbe Region. In der Türkei sind zehn Provinzen und nach Einschätzung der Regierung 13,5 Millionen Menschen betroffen.
+++ 07.02.2023: Experte: Starke Beben in benachbarten Regionen möglich +++
Nach dem großen Erdbeben am frühen Montagmorgen im Südosten der Türkei und Regionen in Syrien könnten es in nächster Zeit ähnlich große Beben in nahen Regionen geben. "Das war vermutlich nicht das letzte starke Erdbeben in dieser Region. Weitere können folgen, insbesondere in Richtung Nordosten weiter ins Landesinnere", sagte Marco Bohnhoff vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) Potsdam der Deutschen Presse-Agentur. Ursache seien Spannungsumlagerungen an der Plattengrenze infolge des Bebens vom Montag. "Die Gefahr ist für die Region leider nicht gebannt."
Lediglich für die Stelle des Hauptbebens sei davon auszugehen, dass die Spannung dort erst mal weg sei, sagte Bohnhoff. Auch die Wahrscheinlichkeit für Nachbeben sinke. "Die Nachbebenaktivität ist am stärksten unmittelbar nach dem Hauptbeben."
Das Beben betraf demnach die sogenannte Ostanatolische Verwerfungszone zwischen der Anatolischen und der Arabischen Erdplatte. Sie habe schon lange als stark erdbebengefährdet gegolten, weil es dort über viele Jahrhunderte seismisch ruhig gewesen sei, während sich an der Plattengrenze immer mehr Spannung aufgebaut habe. An der Stelle sei ein großes Erdbeben daher überfällig gewesen.
Mit 7,8 sei das Beben dann letztlich sehr stark ausgefallen. "7,8 ist fast das stärkste, was an so einer kontinentalen Plattenrandstörung auftreten kann", erklärte Bohnhoff. "7,8 bedeutet, dass sich auf einer Länge von 200 oder mehr Kilometern von der Oberfläche bis in etwa 20 Kilometer Tiefe die Erdplatten quasi innerhalb von Sekunden - oder hier bis zu zwei Minuten lang - gegeneinander verschieben. Und zwar um einige Meter." Entsprechend viel Energie werde freigesetzt.
Eine Frühwarnung wäre im konkreten Fall unabhängig vom eingesetzten System nicht möglich gewesen, erklärte Bohnhoff auch. Die betroffene dicht besiedelte Region liege in unmittelbarer Nähe des Epizentralgebiets, womit es keinen Zeitraum für Warnungen gegeben hätte. Ein Frühwarnsystem könne in einem Fall wie diesem nur eine sehr begrenzte Wirkung entfalten. Zwar werde bereits an sogenannten prognosebasierten Frühwarnsystemen gearbeitet, mit denen man eventuell schon vor einem Erdbeben erhöhte Warnstufen ausrufen könnte. Solche Systeme seien aber hochkomplex.
+++ 07.02.2023: Zahl der Toten in Türkei steigt auf mehr als 3.000 +++
Die Zahl der Todesopfer in der Türkei nach dem verheerenden Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet ist auf 3.381 gestiegen. Mehr als 20.000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Katastrophenschutzbehörde Afad am Dienstag mit. Mehr als 5.700 Gebäude seien eingestürzt. Orhan Tatar, Chef der Abteilung für Erdbeben und Risikoverminderung, rief die Menschen dazu auf, sich von beschädigten Gebäuden fern zu halten.
Die Wetterbedingungen seien sehr schlecht, sagte Tatar. Die Meteorologische Generaldirektion meldete für die betroffenen Regionen teils starken Schneefall, Platzregen und starke Winde. Die Temperaturen liegen teils um den Gefrierpunkt.
Für Kahramanmaras etwa, dem Epizentrum des Bebens, meldete die Behörde Schnee und Wind. In der südosttürkischen Metropole Diyarbakir regnete es, im Tagesverlauf wird Schneefall vorausgesagt.
+++ 07.02.2023: Griechenland schickt Rettungsmannschaften ins Erdbebengebiet - USA sichert Hilfe zu +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach vom schwersten Beben seit 1939 und verkündete eine einwöchige Staatstrauer. In dem betroffenen Bereich habe es seit etwa 900 Jahren kein so großes Beben mehr gegeben, sagte die Geologin Charlotte Krawczyk vom Geoforschungszentrum Potsdam der ARD. Ob und wann weitere große Beben folgen, könne nicht vorhergesagt werden.
Griechenland schickte trotz der Spannungen mit der Türkei am Montag eine Rettungsmannschaft mit Spürhunden in das Erdbebengebiet. Das Technische Hilfswerk (THW) bereite die Lieferung von Notstromaggregaten, Zelten und Decken vor, kündigte Deutschlands Innenministerin Nancy Faeser (SPD) am Montag an. Auch Notunterkünfte und Anlagen zur Wasseraufbereitung könnten bereitgestellt werden. EU-Staaten wollen sich untereinander abstimmen. Hilfszusagen kamen unter anderem auch aus Großbritannien, Indien, Pakistan, Finnland, Schweden, Russland, der von Russland angegriffenen Ukraine sowie den USA.
US-Präsident Joe Biden sicherte Erdogan persönlich Unterstützung zu. Die beiden hätten am Montag telefoniert, teilte das Weiße Haus mit. In dem Gespräch habe Biden versichert, dass die USA dem Nato-Verbündeten Türkei "jede erforderliche Unterstützung" zur Bewältigung der Tragödie zukommen ließen. Rettungsteams aus den USA würden schnell in die Türkei entsandt, um die Rettungs- und Bergungsarbeiten in dem Erdbebengebiet zu unterstützen und den Menschen vor Ort zu helfen.
+++ 07.02.2023:Nach Erdbeben mehr als 4.200 Tote in Syrien und Türkei +++
Die Zahl der Todesopfer der verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist auf mehr als 4.200 gestiegen. Der Vorsitzende der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad, Yunus Sezer, gab in der Nacht zum Dienstag die Zahl der Toten im eigenen Land mit 2.921 an. Außerdem seien 15.834 "unserer Bürger" verletzt. In Syrien kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weißhelme von Montagabend mindestens 1300 Menschen ums Leben.
+++ 07.02.2023:Erdbeben: Rettungskräfte in Türkei suchen nach Überlebenden +++
Nach der Erdbebenkatastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet haben Angehörige und Rettungskräfte bis spät in die Nacht nach Verschütteten gesucht. Das Gesundheitsministerium habe 4200 Helfer in das Katastrophengebiet entsandt, teilte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca am späten Montagabend auf Twitter mit. Diese Zahl steige weiter. Zudem sind nach Angaben Kocas 813 Rettungswagen sowie 227 UMKE Teams - eine dem Gesundheitsministerium angegliederte Katastrophenhilfe - im Einsatz. Auch diese Zahl steige an.
Auf einem Video der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu war zu sehen, wie eine Person in der Dunkelheit aus den Trümmern eines sechsstöckigen Gebäudes in Sanliurfa gerettet wurde. Dutzende Helfer sind inmitten der Trümmer am Unglücksort versammelt. Der Staatssender TRT teilte ein Video, auf dem zu sehen war, wie in der Stadt Malatya die Feuerwehr und Rettungskräfte der Polizei ein Kleinkind aus den Trümmern retten. Ein Helfer gibt dem Jungen aus Freude über den Rettungserfolg einen Kuss. Der türkische Vizepräsident Fuat Oktay teilte am späten Montagabend mit, dass bereits 7840 Verschüttete gerettet worden seien.
+++ 07.02.2023:Katastrophenschutz: Bisher über 240 Nachbeben +++
In der türkisch-syrischen Grenzregion hat es bisher 243 Nachbeben gegeben. Das teilte die Katastrophenschutzbehörde Afad am Dienstag mit. Das endgültige Ausmaß der Katastrophe war weiter unklar, zahlreiche Menschen wurden unter Trümmern vermisst. Angehörige und Rettungskräfte suchten auch in der Nacht zum Dienstag weiter nach Verschütteten.
+++ 07.02.2023:Zahl der Toten in Syrien steigt nach Erdbeben auf 1.477 +++
In Syrien werden nach den verheerenden Erdbeben weiterhin viele Tote geborgen. Das Land hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weißhelme bis Dienstagmorgen mindestens 1.477 Tote gezählt. Mehr als 3.400 Menschen wurden in dem Bürgerkriegsland zudem verletzt. Laut der Weißhelme sind bislang mehr als 210 Gebäude vollständig eingestürzt und 441 teilweise zerstört worden.
Ein erstes Beben hatte den Südosten der Türkei und Regionen in Syrien am frühen Montagmorgen erschüttert. Mittags folgte ein weiteres Beben der Stärke 7,5 in der Region. Der türkische Katastrophenschutz Afad verzeichnete bis Dienstagmorgen 243 Nachbeben.
Retter in Syrien vermuten, dass sich noch immer Hunderte Familien unter den Trümmern begraben sind. Die Suche über Nacht sei aufgrund von Sturm und fehlender Ausrüstung nur «sehr langsam» verlaufen, hieß es von den Weißhelmen, die in den von Rebellen gehaltenen Gebieten Syriens aktiv sind. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seien zudem auch Mediziner überfordert und könnten nicht allen Verletzten das Leben retten.
In der Türkei gibt es nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad bislang mindestens 2.921 Todesopfer und 15.834 Verletzte.
+++ 06.02.2023: Niederländische Königspaar drückt nach Erdbeben Mitgefühl aus +++
Der niederländische König Willem-Alexander und seine Frau Máxima haben den Opfern des verheerenden Erdbebens in der Türkei und Syrien ihr tiefes Mitgefühl bekundet. "Wir fühlen sehr mit allen Getroffenen mit", heißt es in einer Erklärung des Paares bei Twitter am Montag. "Die Opfer und ihre Familien sind in unseren Gedanken, genauso wie die Rettungskräfte, die ihr Äußerstes tun, um Menschen in Sicherheit zu bringen."
Ein spezialisiertes Such- und Rettungsteam der Niederlande mit 65 Spezialisten und acht Rettungshunden wurde für den Einsatz mobilisiert. Es sollte am Abend aus Eindhoven abfliegen. Diese Spezialkräfte sind für Katastrophen dieser Art ausgebildet und reisen mit Spezialapparatur und -ausrüstung ins Krisengebiet.
+++ 06.02.2023: Athen: Rettungsmannschaft fliegt ins Katastrophengebiet der Türkei +++
Eine erste Gruppe von 21 griechischen Rettern mit zwei Spürhunden ist am Montagnachmittag von einem Militärflughafen nahe Athen in die von schweren Erdbeben heimgesuchten Gebiete im Südosten der Türkei abgeflogen. Dies teilte der griechische Zivilschutz mit. "Griechenland wird sofort helfen", hatte zuvor der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis erklärt.
Griechenland verfügt über Rettungsmannschaften (EMAK) mit großer Erfahrung in von Erdbeben betroffenen Regionen, da das Land - wie auch die Türkei - immer wieder Beben erlebt. Die beiden Nato-Mitglieder hatten sich bereits gegenseitig bei schweren Erdbeben in der Türkei und Griechenland im Jahr 1999 geholfen. Diese Hilfe, die unter dem Namen Erdbebendiplomatie bekannt ist, leitete damals eine Phase der Entspannung ein.
Athen und Ankara streiten sich seit Jahrzehnten um Hoheitsrechte in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer. Die Spannungen hatten in den vergangenen drei Jahren einen neuen Höhepunkt erreicht.
+++ 06.02.2023: Indien schickt Rettungsteams und Hilfsgüter in Türkei +++
Indien hat angesichts der verheerenden Erdbeben in der Türkei Rettungsteams und Hilfsgüter in das Land geschickt. 100 Personen von Such- und Rettungsteams des indischen Katastrophenschutzes mit trainierten Hunden und entsprechender Ausrüstung sowie Ärzte und Rettungssanitäter mit wichtiger Medizin sollten geschickt werden, wie das Außenministerium in Neu Delhi am Montag mitteilte.
Premierminister Narendra Modi habe die Anweisung gegeben, jede mögliche Hilfe zu offerieren, um bei der Bewältigung des Erdbebens zu helfen, hieß es. Modi kondolierte auf Twitter, wünschte den Verletzten schnelle Genesung und sagte, dass sein Land in Solidarität mit den Menschen der Türkei stünde. Später schrieb er, er habe erfahren, dass auch Syrien betroffen sei und dass Indien auch den Menschen in dem Land helfen wolle.
Bei den Erdbeben in der Türkei und Syrien sind etwa 1.900 Menschen ums Leben gekommen. Tausende wurden verletzt. Ein Beben der Stärke 7,7 erschütterte am frühen Montagmorgen die Südosttürkei. Am Mittag folgte dann eine fast ebenso schwere Erschütterung.
+++ 06.02.2023: Schulen in der Türkei bleiben nach Erdbeben eine Woche zu +++
Nach den verheerenden Erdbeben mit etlichen Toten beiben die Schulen in der Türkei für eine Woche geschlossen. Der Unterricht werde türkeiweit bis zum 13. Februar pausieren, teilte Bildungsminister Mahmut Özer laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montag mit. Einige Bildungseinrichtungen im Land brachen zudem in die betroffenen Gebiete auf, um dort Hilfe zu leisten.
+++ 06.02.2023: Rumänien schickt Retter und Suchhunde in Erdbebengebiet der Türkei +++
Das EU-Land Rumänien hat Katastrophenschützer und Suchhunde zur Rettung möglicher Verschütteter nach den verheerenden Erdbeben in die Türkei geschickt. 60 Retter und vier speziell trainierte Hunde seien am Montag zusammen mit sieben Tonnen Ausrüstungsmaterial in drei Militärflugzeugen vom Bukarester Flughafen Otopeni in die Türkei gestartet, berichteten rumänische Medien unter Berufung auf den Katastrophenschutz. Die Hilfsmission ist mit den Vereinten Nationen abgesprochen und gehört zum EU-Mechanismus für Zivilschutz.
+++ 06.02.2023: Menschen in Syrien heben nach Erdbeben Massengräber aus +++
Im Norden Syriens heben Anwohner nach den verheerenden Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion einem Augenzeugenbericht zufolge Massengräber aus. Menschen in der Stadt Idlib wollen darin die Opfer der Katastrophe beisetzen, berichtete ein Aktivist der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
Auch in den Sozialen Netzwerken verbreiteten sich Videos, die zeigen sollen, wie Dutzende Menschen Massengräber schaufeln. In dem Bürgerkriegsland sind zum Teil ganze Häuserreihen in sich zusammengefallen, deren Fundamente durch Luftangriffe häufig schon zuvor baufällig waren. In Syrien starben bei den schweren Erdbeben mindestens Hunderte Menschen, in der Türkei mehr als 1000.
+++ 06.02.2023: Nach Erdbebenkatastrophe: USA bieten "jede benötigte" Hilfe an +++
Nach dem verheerenden Erdbeben haben auch die USA ihre Hilfe angeboten. Präsident Joe Biden teilte am Montag auf Twitter mit, er sei tief traurig über den Tod und die Zerstörung, die das Erdbeben in der Türkei und Syrien verursacht habe. Er habe sein Team angewiesen, die Situation weiter genau im Auge zu behalten und jede Hilfe, die benötigt werde, zur Verfügung zu stellen.
Auch der nationale Sicherheitsberater der US-Regierung, Jake Sullivan, teilte mit, man sei bereit, jegliche Unterstützung bereitzustellen. In enger Abstimmung mit der türkischen Regierung lote man aus, welche Möglichkeiten es gebe, den Betroffenen zu Hilfe zu kommen.
In der Nacht auf Montag hatte ein Beben mit der Stärke 7,7 die Türkei und Syrien erschüttert, es folgten etliche Nachbeben. Die Erschütterungen waren in mehreren Nachbarländern zu spüren, darunter im Libanon, im Irak sowie in Zypern und Israel. Die Zahl der Todesopfer ist auf mindestens 1900 gestiegen.
+++ 06.02.2023: Erdbeben-Katastrophe: Sportveranstaltungen in Türkei ausgesetzt +++
Nach der Erdbebenkatastrophe in der türkisch-syrischen Grenzregion sind alle Sportveranstaltungen in der Türkei abgesagt worden. Dies gab der türkische Sportminister Mehmet Muharrem Kasapoglu am Montag bekannt. "Alle nationalen Sportorganisationen, die in unserem Land stattfinden sollen, wurden bis auf Weiteres ausgesetzt", twitterte der Minister.
Zuvor hatte bereits der türkische Fußballverband TFF alle Spiele abgesagt. "Wir sprechen den Familien, Angehörigen und der Nation unserer Bürger unser Beileid aus und wünschen den Verletzten eine schnelle Genesung", teilte der Verband mit.
Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien ist die Zahl der Todesopfer auf insgesamt mehr als 1900 gestiegen. In der Türkei seien 1121 Menschen ums Leben gekommen, teilte der Katastrophenschutzdienst Afad am Montagnachmittag mit. Mehr als 7500 Menschen seien verletzt worden. Bei den Erschütterungen stürzten allein in der Südosttürkei Tausende Gebäude ein. Auf Videos aus mehreren Städten waren völlig zerstörte Straßenzüge zu sehen. In Syrien stieg die Zahl der Toten auf etwa 800.
+++ 06.02.2023: Erdbeben in der Türkei: Ehemaliger Hannover-Profi unter den Verletzten +++
Der frühere Hannover-96-Profi Baris Basdas gehört zu den mehreren tausend Verletzten nach den schweren Erdbeben in der Türkei. Das bestätigte sein Berater Serdar Topcu am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Bild.de" hatte zuerst darüber berichtet.
+++ 06.02.2023: Russland sagt Türkei und Syrien nach Erdbeben Hilfe zu +++
Nach den verheerenden Erbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion hat Russland beiden Ländern Hilfe zugesagt. In den kommenden Stunden sollen Rettungskräfte vom russischen Zivilschutz nach Syrien geflogen werden, wie der Kreml am Montagnachmittag mitteilte. Präsident Wladimir Putin habe bereits mit seinem syrischen Amtskollegen Baschar al-Assad telefoniert. Auch ein Gespräch mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan über konkrete Hilfsleistungen sei geplant, hieß es aus Moskau.
Im Bürgerkriegsland Syrien gilt Russland als einer der wichtigsten Verbündeten von Machthaber Assad. Auch Moskau und Ankara haben - trotz einiger außenpolitischer Differenzen - ein enges Verhältnis. Unter anderem unter türkischer Vermittlung kam etwa im vergangenen Juli ein Abkommen zum Export ukrainischen Getreides über einen Korridor im Schwarzen Meer zustande. Im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine war der Getreidetransport zuvor monatelang blockiert gewesen.
+++ 06.02.2023:Scholz spricht Erdogan nach Erdbeben sein Beileid aus +++
Nach der Erdbeben-Katastrophe an der türkisch-syrischen Grenze hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sein Beileid ausgesprochen. "Mit großer Bestürzung habe ich von den vielen Todesopfern und Verletzten durch die Erdbeben in der Region Gaziantep erfahren", schrieb Scholz in einem Kondolenztelegramm am Montag.
Seine Gedanken seien bei den Verletzten und Angehörigen. "Deutschland steht bereit, bei der Bewältigung dieses Unglücks Hilfe und Beistand zu leisten", schrieb er weiter.
Bei den Erdbeben in der Türkei und Syrien sind etwa 1800 Menschen ums Leben gekommen. Tausende wurden verletzt. Ein Beben der Stärke 7,7 erschütterte am frühen Montagmorgen die Südosttürkei. Am Mittag folgte dann eine fast ebenso schwere Erschütterung.
+++ 06.02.2023:Menschen auf Zypern laufen nach neuem Beben in Türkei auf Straßen +++
Zahlreiche Menschen sind nach dem neuen Beben in der Türkei auf der Mittelmeerinsel Zypern auf die Straße gerannt. "Wir haben es stark gespürt", sagte eine Einwohnerin der Hauptstadt Nikosia der Deutschen Presse-Agentur. Das Beben der Stärke 7,5 wurde als ein Erdstoß länger als eine Minute gespürt, berichteten Medien übereinstimmend. Zypern liegt rund 300 Kilometer südwestlich vom Epizentrum der Katastrophe in der Türkei entfernt. Bereits in der Nacht hatte ein erster schwerer Erdstoß in der Türkei die Menschen auf Zypern aus dem Schlaf gerissen. Informationen über nennenswerte Schäden lagen aber nicht vor, wie der staatliche Rundfunk berichtete.
+++ 06.02.2023: Zahl der Erdbeben-Toten in Türkei und Syrien steigt auf 1800 +++
Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien ist die Zahl der Todesopfer auf etwa 1800 gestiegen. In der Türkei seien 1014 Menschen ums Leben gekommen, teilte der Katastrophenschutzdienst Afad am Montagmittag mit. Mehr als 7000 Menschen seien verletzt worden. Bei den Erschütterungen stürzten allein in der Südosttürkei Tausende Gebäude ein. Auf Videos aus mehreren Städten in dem Gebiet waren teilweise völlig zerstörte Straßenzüge zu sehen.
In Syrien stieg die Zahl der Toten auf mehr als 780. Das teilten der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh sowie die Rettungsorganisation Weißhelme mit. In dem Bürgerkriegsland seien bei der Katastrophe mehr als 2200 Menschen verletzt worden.
In der Nacht hatte ein Beben mit der Stärke 7,7 die Türkei und Syrien erschüttert, es folgten etliche Nachbeben - eines davon mit der Stärke 7,6, wie Afad mitteilte. Beide Beben hatten ihr Epizentrum in der Provinz Kahramanmaras. Die Erschütterungen waren in mehreren regionalen Nachbarländern zu spüren, darunter im Libanon, im Irak sowie in Zypern und Israel.
Im türkischen Fernsehen waren Bilder von Helfern zu sehen, die teilweise mit baren Händen in den Trümmern nach Verschütteten suchten. Erdogan sprach vom schwersten Beben seit 1939.
+++ 06.02.2023: Türkei bittet Nato-Partner um Feldkrankenhäuser und Rettungsteams +++
Die Türkei bittet ihre Nato-Partner nach dem schweren Erdbeben um Unterstützung bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten. Nach einer am Montag von der Bündniszentrale in Brüssel veröffentlichen Aufstellung braucht sie medizinische Nothilfeteams, notfallmedizinische Ausrüstung sowie Such- und Rettungsteams, die auch unter schweren Bedingungen arbeiten können. Konkret werden zudem drei für extreme Wetterbedingungen geeignete Feldkrankenhäuser und Personal für deren Einrichtung genannt.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte bereits am Vormittag mitgeteilt, Alliierte seien dabei, Unterstützung zu mobilisieren. Er selbst sei in Kontakt mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Außenminister Mevlut Cavusoglu. Über seine Nachricht setzte Stoltenberg die Worte: "Uneingeschränkte Solidarität mit unserem Verbündeten Türkei nach diesem schrecklichen Erdbeben."
+++ 06.02.2023: EU: Mehr als zehn Rettungsteams für Einsatz in Türkei mobilisiert +++
Das Zentrum für Katastrophenhilfe der EU koordiniert nach dem schweren Erdbeben die Entsendung von europäischen Rettungskräften in die Türkei. Nach Angaben eines Sprechers der EU-Kommission in Brüssel wurden bis Montagmittag bereits mehr als zehn Such- und Rettungsteams mobilisiert, um die Ersthelfer vor Ort zu unterstützen. Sie kommen aus Bulgarien, Kroatien, Frankreich, Griechenland, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Ungarn, Malta und Tschechien. Italien, Spanien und die Slowakei stehen zudem bereit, um ebenfalls Rettungsteams zu schicken.
Zur Unterstützung wurde auch der Copernicus-Satellitendienst der EU aktiviert, wie der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mitteilten. Mit dessen Daten können unter anderem Lagekarten erstellt werden, die ein detailliertes Ausmaß der Schäden zeigen.
"Die EU ist auch bereit, die Betroffenen in Syrien (...) mit humanitären Hilfsprogrammen zu unterstützen", ergänzten die beiden EU-Vertreter. "Unsere Gedanken sind bei allen, die geliebte Menschen verloren haben und den mutigen Ersthelfern, die sich für die Rettung von Menschenleben einsetzen."Ein Sprecher der EU-Kommission sagte am Mittag, aus Syrien gebe es bislang keinen Antrag auf Hilfe.
+++ 06.02.2023: 590 Tote in Syrien nach Erdbeben - insgesamt etwa 1500 Todesopfer +++
Nach den Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion ist die Zahl der Todesopfer auf etwa 1500 gestiegen. In Syrien meldeten der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh sowie die Rettungsorganisation Weißhelme am Montag insgesamt 590 Tote. Mehr als 1600 Menschen wurden verletzt. Angesichts vieler Verschütteter werde die Zahl der Todesopfer vermutlich noch steigen, teilten die Weißhelme mit.
Allein in der benachbarten Türkei kamen durch die Folgen der Erdbeben 912 Menschen ums Leben. Mehr als 5300 Menschen seien verletzt worden, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag. Mehr als 2400 Menschen seien aus den Trümmern gerettet worden.
Das Erdbeben mit Epizentrum im südtürkischen Kahramanmaras hatte die Südosttürkei am Montagmorgen erschüttert. Dem Katastrophendienst Afad zufolge hatte das Hauptbeben eine Stärke von 7,7. Im Lauf des Tages erschütterte am Montag ein weiteres Erdbeben der Stärke 7,5 dieselbe Region, wie die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul meldete. Auch in Syrien, im Libanon und dem Irak bebte die Erde. Die US-Erdbebenwarte USGS verzeichnete zudem zwei Nachbeben der Stärken 5,8 und 5,7.
+++ 06.02.2023: Bulgarien schickt Rettungsteams und Hilfsgüter in die Türkei +++
Bulgarien schickt nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet Rettungsteams und Hilfsgüter in die Türkei. Dabei geht es um medizinische Teams, 58 Feuerwehrleute sowie Technik und Zelte, wie die Minister für Verteidigung und für Inneres, Dimitar Stojanow und Iwan Demerdschiew, am Montag ankündigten. Zwei Transportflieger mit Helfern und Gütern an Bord sollen in der bulgarischen Hauptstadt Sofia in Richtung Nachbarland Türkei starten. Bei den Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet sind Hunderte Menschen ums Leben gekommen. Tausende wurden verletzt.
+++ 06.02.2023: Steinmeier: Ausmaß von Tod und Zerstörung erschüttert mich tief +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Betroffenen des schweren Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet seine Anteilnahme ausgedrückt. "Das Ausmaß von Tod und Zerstörung erschüttert mich tief. Meine Gedanken sind bei den vielen Opfern, meine Anteilnahme gilt ihren Familien", hieß es am Montag in einer Pressemitteilung des Präsidenten. Steinmeier wünschte den Verletzten eine schnelle Genesung. "Meine Hoffnung richtet sich darauf, dass noch viele aus den Trümmern gerettet werden können." Das Erdbeben hat nach Berichten bis zum Mittag mehr als 1400 Menschen das Leben gekostet.
+++ 06.02.2023: Iran bietet Türkei und Syrien nach Erdbeben Unterstützung an +++
Nach den verheerenden Erdbeben mit Hunderten Toten in Syrien und der Türkei hat der Iran Unterstützung angeboten. Präsident Ebrahim Raisi übermittelte am Montag Beileidsbekundungen an die "befreundeten und brüderlichen Länder", wie die Staatsagentur IRNA berichtete. Teheran sei bereit, sofortige Hilfe zu leisten.
Der Iran ist neben Russland im Bürgerkrieg der wichtigste Verbündete des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Eine der schwersten vom Erdbeben in der Nacht zu Montag betroffenen Gebiete war die Region Idlib, die von Rebellen gehalten wird. Dies dürfte dort nach Einschätzung von Beobachtern die staatliche Nothilfe erschweren.
Der Iran unterstützt im syrischen Bürgerkrieg den Präsidenten Assad, die Türkei steht dagegen auf der Seite von Rebellen. Nach mehr als elf Jahren Bürgerkrieg in Syrien kontrollieren Assads Regierungstruppen wieder rund zwei Drittel des Landes. Der Machthaber wird neben dem Iran auch von Russland unterstützt.
+++ 06.02.2023: THW-Hilfen für Erdbebenopfer in der Türkei +++
Nach den schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) umfangreiche Hilfe zugesagt. "Wir stimmen uns eng miteinander ab und werden mit allen Mitteln helfen, die uns zur Verfügung stehen und jetzt am dringendsten benötigt werden", sagte Faeser am Montag in Berlin. Die Lieferung von Notstromaggregaten, Zelten und Decken werde bereits vom Technischen Hilfswerk (THW) vorbereitet. Auch Notunterkünfte und Anlagen zur Wasseraufbereitung könnten bereitgestellt werden.
Bei den Erdbeben mit Epizentrum im südtürkischen Kahramanmaras waren am Montag Hunderte Menschen ums Leben gekommen. Bislang gebe es keine Hinweise auf deutsche Opfer, hieß es gegen Mittag aus dem Auswärtigen Amt in Berlin.
Die Türkei hat nach Angaben des Innenministeriums über das sogenannte EU-Katastrophenschutzverfahren Bergungs- und Rettungsteams angefordert. Die humanitäre Hilfe für Syrien soll über internationale Organisationen wie die Malteser erfolgen. Hier seien die Mittel um eine Million Euro aufgestockt worden, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes.
+++ 06.02.2023: Weiteres Beben der Stärke 7,5 erschüttert Südosttürkei +++
Ein weiteres Erdbeben der Stärke 7,5 hat die Südosttürkei erschüttert. Das Epizentrum habe in der Provinz Kahramanmaras gelegen, meldete die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul am Montag.
+++ 06.02.2023: Mehr als 2400 Menschen seien aus den Trümmern gerettet worden +++
Die Zahl der Toten nach dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion ist auf über 1000 gestiegen. Allein in der Türkei kamen 912 Menschen ums Leben. Mehr als 5300 Menschen seien verletzt worden, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag. Mehr als 2400 Menschen seien aus den Trümmern gerettet worden.
In Syrien stieg die Zahl der Todesopfer auf mehr als 380 Tote. Rund 1300 Menschen wurden verletzt, berichteten der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh sowie die Hilfsorganisation SAMS, die in von Rebellen kontrollierten Gebieten des Landes arbeitet.
Die Wetterbedingungen erschwerten die Rettungsarbeiten, sagte Erdogan. In den betroffenen Provinzen herrschen zurzeit Minusgrade, in einigen Gegenden schneit es. Das Erdbeben mit Epizentrum im südtürkischen Kahramanmaras hatte die Südosttürkei am Montagmorgen erschüttert. Der türkische Katastrophendienst Afad korrigierte am Mittag die Stärke des Hauptbebens von 7,4 auf 7,7.
Mehrere Flughäfen in besonders von dem Erdbeben betroffen Regionen der Türkei blieben vorerst für zivile Flüge geschlossen. Dabei gehe es um die Flughäfen in Hatay, Kahramanmaras und Gaziantep, sagte Vizepräsident Fuat Oktay am Montagmorgen. Der Sender CNN Türk zeigte Bilder von einem tiefen Riss in einer Landebahn am Flughafen Hatay.
Hilfsorganisationen und Gemeinden in den betroffenen Regionen riefen neben Blutspenden auch zu Sachspenden auf und baten etwa um Decken, Heizer, Winterkleidung, Essenspakete und Babynahrung.
+++ 06.02.2023: Finnland und Schweden sprechen Erdogan nach Erdbeben Beileid aus +++
Finnland und Schweden haben der Türkei nach dem schweren Erdbeben im Grenzgebiet zu Syrien ihre Anteilnahme ausgesprochen. Trotz der türkischen Blockade der Nato-Anträge ihrer Länder schickten sowohl der finnische Präsident Sauli Niinistö als auch der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson Beileidsbekundungen an Präsident Recep Tayyip Erdogan, wie sie am Montag jeweils über Twitter mitteilten.
"Als Partner der Türkei und Träger der EU-Ratspräsidentschaft stehen wir bereit, unsere Unterstützung anzubieten", schrieb Kristersson, dessen Land zum Jahreswechsel für sechs Monate den EU-Ratsvorsitz übernommen hat.
Schweden werde sich an den türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu und an Syrien wenden, um EU-Hilfsbemühungen zu koordinieren, teilte Außenminister Tobias Billström mit. Auch sein finnischer Kollege Pekka Haavisto erklärte: "Finnland steht bereit zu helfen."
Finnland und Schweden hatten angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Mai 2022 Mitgliedschaften in der Nato beantragt. 28 der 30 derzeitigen Mitglieder haben die Anträge ratifiziert, nur Ungarn und die Türkei fehlen noch. Erdogan blockiert die Beitritte der nordischen Länder unter anderem unter Verweis darauf, dass vor allem Schweden zu wenig gegen "Terroristen" unternehme.
+++ 06.02.2023: Drei Flughäfen in Türkei nach Erdbeben für zivile Flüge gesperrt +++
Mehrere Flughäfen in besonders von dem Erdbeben betroffen Regionen der Türkei bleiben vorerst für zivile Flüge geschlossen. Dabei gehe es um die Flughäfen in Hatay, Kahramanmaras und Gaziantep, sagte Vizepräsident Fuat Oktay am Montagmorgen. Der Sender CNN Türk zeigte Bilder von einem tiefen Riss in einer Landebahn am Flughafen Hatay.
Hilfsorganisationen und Gemeinden in den betroffenen Regionen riefen neben Blutspenden auch zu Sachspenden auf und baten etwa um Decken, Heizer, Winterkleidung, Essenspakete und Babynahrung.
Der türkische Katastrophendienst Afad korrigierte am Mittag die Stärke des Hauptbebens von 7,4 auf 7,7. Die aktuelle Zahl der Toten in der Türkei wird derzeit mit mehr als 280 angegeben.
+++ 06.02.2023: In Syrien werden nach Erdbeben Stromnetze repariert +++
Nach dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion mit Hunderten Toten reparieren Elektriker im Nordwesten Syriens Schäden am Stromnetz. In den Städten Aleppo, Latakia, Tartus und Hama würden die zuständigen Werkstätten dafür mit den notwendigen Werkstoffen ausgestattet, teilte das Elektrizitätsministerium am Montag mit. Welches Ausmaß die Schäden haben und ob es etwa großflächige Stromausfälle gibt, war zunächst unklar. Die Temperaturen fallen derzeit in einigen Orten nachts auf unter null Grad.
In dem Bürgerkriegsland kommt es regelmäßig zu Stromausfällen. Wegen einer schweren Wirtschaftskrise und internationaler Sanktionen herrscht Treibstoffmangel. Die Strom-Infrastruktur ist zudem immer wieder Ziel von Angriffen.
+++ 06.02.2023: Özdemir drückt Erdbeben-Opfern auf Türkisch sein Mitgefühl aus +++
Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hat den Betroffenen des verheerenden Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet sein Mitgefühl ausgedrückt. In einer am Montag auf Twitter veröffentlichten Video-Botschaft sagte der Grünen-Politiker zunächst auf Türkisch und dann auf Deutsch: "Wir trauern um die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und den Angehörigen." Der Schwabe ist Sohn türkischer Einwanderer und wurde 2021 erster Bundesminister mit türkischer Migrationsgeschichte.
+++ 06.02.2023: EU-Spitzen trauern nach Erdbeben und versprechen Hilfe +++
Die EU-Spitzen haben sich erschüttert über das schwere Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet mit Hunderten Toten gezeigt. "Wir trauern mit den Familien der Opfer", schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montagmorgen auf Twitter. Sie sagte den Menschen in der Türkei und in Syrien Solidarität der EU zu. Unterstützung sei bereits auf dem Weg und man sei bereit, "weiterhin auf jede erdenkliche Weise zu helfen. Zuvor hatte das EU-Zentrum für Katastrophenhilfe bereits begonnen, die Entsendung europäischer Rettungskräfte in die Türkei zu koordinieren.
Ähnlich wie von der Leyen äußerten sich auch EU-Ratschef Charles Michel und die Präsidentin des Europaparlaments, Roberta Metsola.
Michel zeigte sich "tief bestürzt" und sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Den Verletzten wünschte er schnelle Genesung.
Metsola schrieb auf Twitter: "Meine Gedanken sind bei den Toten, den Gefangenen, den Verletzten und bei allen Rettungskräften, die ihr Möglichstes tun, um Leben zu retten." Europa stehe in diesem Moment der Not an der Seite der Menschen in der Türkei und in Syrien.
+++ 06.02.2023: Bundesregierung sagt nach Erdbeben in der Türkei und Syrien Hilfe zu +++
Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock haben nach dem schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet Hilfe zugesagt. "Deutschland wird selbstverständlich Hilfe schicken", schrieb Scholz (SPD) am Montag auf Twitter und zeigte sich bestürzt angesichts der Nachrichten aus den betroffenen Gebieten. "Die Zahl der Todesopfer steigt immer weiter. Wir trauern mit den Angehörigen und bangen mit den Verschütteten."
Baerbock versprach: "Wir werden mit unseren Partnern rasch Hilfe auf den Weg bringen." Man sei am Montag "mit schrecklichen Nachrichten" aus der Türkei und Syrien aufgewacht, schrieb die Grünen-Politikerin ebenfalls auf Twitter. "Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer dieser furchtbaren #Erdbeben und allen, die um ihre Familie, Freunde, Nachbarn bangen."
+++ 06.02.2023:Nato-Partner mobilisieren nach Erdbeben Unterstützung für Türkei +++
Die Türkei bekommt nach dem schweren Erdbeben Hilfe von ihren Nato-Partnern. Alliierte seien dabei, Unterstützung zu mobilisieren, schrieb Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montagmorgen über den Kurznachrichtendienst Twitter. Er selbst sei in Kontakt mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Außenminister Mevlut Cavusoglu. Über seine Nachricht setzte Stoltenberg die Worte: "Uneingeschränkte Solidarität mit unserem Verbündeten Türkei nach diesem schrecklichen Erdbeben."
+++ 06.02.2023:Mehr als 1700 Gebäude in Türkei durch Erdbeben eingestürzt +++
Durch das verheerende Erdbeben sind in der Türkei mindestens 1700 Gebäude eingestürzt. Das Beben mit Hunderten Toten sei in zehn Provinzen zu spüren gewesen, sagte der türkische Vize-Präsident Fuat Oktay am Montag. Unter den eingestürzten Gebäuden sei neben Wohnhäusern auch ein Krankenhaus in der Stadt Iskenderun. In Gaziantep stürzte der Zeitung «Hürriyet» zufolge eine historische Burg ein.
Vielerorts werden weiterhin etliche Menschen unter dem Schutt vermutet. Im Staatssender TRT war zu sehen, wie Menschen bei Schnee in der Stadt Iskenderun aus Trümmern befreit wurden. Auch aus den Städten Gaziantep, Sanliurfa, Osmaniye, Diyarbakir und Adana wurden Bilder gezeigt, auf denen Menschen teilweise in Decken gehüllt abtransportiert wurden. Oktay sprach am Morgen von mehr als 280 Toten alleine in der Türkei.
+++ 06.02.2023:Erdbeben in Türkei und Syrien: Italien bietet Hilfe an +++
Italiens Zivilschutz hat nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien seine Hilfe angeboten. Das teilte die italienische Regierung am Montagmorgen in Rom mit. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verfolge die Lage im Katastrophengebiet stetig und drücke den Betroffenen ihr Mitgefühl aus, hieß es weiter. Im Südosten der Türkei und im Nordosten Syriens bebte am Montagmorgen die Erde mit einer Stärke von 7,4. Beide Länder meldeten bis zum Morgen Hunderte Todesopfer und Tausende Verletzte.
In Italien gab der Zivilschutz noch in der Nacht zu Montag eine Tsunami-Warnung aus und empfahl sich von der Küste zu entfernen. Wenige Stunden später nahm die Behörde die Warnung zurück. Gegen 6.30 Uhr stoppte in den Regionen Kalabrien und Apulien sowie auf der Insel Sizilien zudem der Zugverkehr aus Vorsicht, wurde wenig später aber wieder aufgenommen.
+++ 06.02.2023: Erdbeben: Mehr als 280 Tote alleine in der Türkei +++
Bei dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion sind nach offiziellen Angaben alleine in der Türkei 284 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 2000 Menschen seien verletzt worden, sagte Vizepräsident Fuat Oktay am Montag.
+++ 06.02.2023: Athen will Ankara nach Erdbeben helfen +++
Griechenland ist trotz der schweren Spannungen mit der Türkei bereit, Rettungsmannschaften in das Erdbebengebiet zu schicken. «Griechenland wird sofort helfen», erklärte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis.
Griechenland verfügt über Rettungsmannschaften (EMAK) mit großer Erfahrung in von Erdbeben heimgesuchten Regionen, da das Land - wie auch die Türkei - immer wieder Beben erlebt. Die beiden Nato-Mitglieder hatten sich bereits gegenseitig bei schweren Erdbeben in der Türkei und Griechenland im Jahr 1999 geholfen. Diese Hilfe, die unter dem Namen Erdbebendiplomatie bekannt ist, leitete damals eine Phase der Entspannung ein.
Athen und Ankara streiten sich seit Jahrzehnten um Hoheitsrechte in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer. In den vergangenen Monaten hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wiederholt mit einer Invasion auf griechische Inseln gedroht.
+++ 06.02.2023: Über 90 weitere Tote nach Beben - mehr als 300 Opfer allein in Syrien +++
Bei dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion sind in Syrien nach Angaben der Hilfsorganisation SAMS mindestens 91 weitere Menschen ums Leben gekommen. Damit stieg die Zahl der Todesopfer allein in Syrien auf mehr als 300.
Hunderte seien zudem verletzt worden, sagte deren Vorsitzender, Basel Termanini, der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Die Syrian American Medical Society (SAMS) arbeitet vor allem im Nordwesten des Bürgerkriegslandes und betreibt in den von Rebellen kontrollierten Gebieten etwa die Hälfte der Krankenhäuser.
In von der Regierung beherrschten Gebieten in Syrien kamen nach offiziellen Angaben zudem mindestens 237 Menschen ums Leben. Mehr als 600 Menschen seien verletzt worden, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh dem Staatsfernsehen.
+++ 06.02.2023: Mehr als 230 Tote nach Erdbeben allein in Syrien ++++
Bei dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion sind nach offiziellen Angaben allein in Syrien mehr als 230 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 600 Menschen seien zudem in mehreren Provinzen verletzt worden, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh dem syrischen Staatsfernsehen am Montag.
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sba/news.de/dpa