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Hitler-Aufführung in England: Privatschule entsetzt mit Nazi-Theaterstück - Schüler machen Hitlergruß

An einer britischen Privatschule soll ein Hitler-Theaterstück aufgeführt worden sein. (Symbolbild) Bild: Adobe Stock / Adam Gregor

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Eine britische Privatschule in Somerset sorgt jetzt für verstörende Schlagzeilen. Schüler sollen den Hitlergruß gemacht und sich dabei köstlich amüsiert haben.

Britische Privatschule in Somerset entsetzt mit Hitlergruß und Nazi-Theater

Wie die Zeitung "The Jewish Chronicle" berichtet, wurde an einer Londoner Privatschule jetzt ein Theaterstück über das Dritte Reich veranstaltet. Schauspieler Pip Utton sei dabei in Adolf-Hitler-Kostümieren vor die Schüler getreten. Bilder des geschmacklosen Auftritts liegen der Zeitung vor.Zudem sei sich an Nazi-Symbolik bedient worden. Es habe eine Hakenkreuzfahne auf der Bühne gegeben - die Schule in den Zuschauerreihen, bei denen es sich um Oberstufenschüler gehandelt haben soll, sollen grinsend den Hitlergruß gemacht haben. Auch dies ist auf Bildern, die der Zeitung vorliegen, zu sehen.

"Es hat mich krank gemacht": Vater einer jüdischen Schülerin entsetzt über Hitler-Theaterstück

Zahlreiche Eltern sollen über das Hitler-Theaterstück entsetzt sein. Der Vater einer jüdischen Schülerin beschwert sich der Zeitung gegenüber: "Es hat mich krank gemacht. Was in aller Welt haben sich die Lehrer dabei gedacht? Es wäre unangemessen, ein solches Stück zu irgendeinem Zeitpunkt für Schulkinder zuzulassen, und schon gar nicht am Vorabend von Jom Kippur." Beim Jom Kippur handelt es sich um einen jüdischen Feiertag, den sogenannten Versöhnungstag. Der Familienvater geht davon aus, dass die Schule vorab über Uttons Auftritt informiert gewesen sein muss, die Schüler seien nicht gewarnt worden.

Hitlergruß an britischer Schule: "Es ging mir keineswegs darum, diesen schrecklichen Gruß zu verherrlichen"

Schauspieler Pip Utton nahm gegenüber "The Jewish Chronicle" Stellung zu dem Theaterstück, entschuldigte sich, dieses kurz vor dem jüdischen Feiertag aufgeführt zu haben. Zu dem Hitlergruß habe er die Schüler bewusst indirekt angestiftet, jedoch offenbar, um ihnen eine Lektion zu lehren. "Ich sagte ihnen, sie sollten einen besonderen Dankesgruß zeigen, indem sie ihre rechten Arme in die Luft heben und dann ihre Hand nach unten bringen, um in die Knie zu klatschen. Als ihre Hände in die Höhe gingen, sagte ich zu ihnen: 'Das schien in Berlin zu funktionieren'. Es ging mir keineswegs darum, diesen schrecklichen, schrecklichen Gruß zu verherrlichen", so Utton.

Wie Utton selbst angibt, wolle er seine Zuschauer mit dem Hitler-Theaterstück dazu zwingen, sich mit "ihrer eigenen Intoleranz" auseinanderzusetzen und "die Denkweise einer Nation zu verstehen, die es zulässt, dass ein solcher Mann die Macht übernimmt".

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Schulleiter über Nazi-Theater an britischer Privatschule: "Wir hätten dieses Stück nicht aufführen dürfen"

 

Auch der Schulleiter meldete sich zu dem Theater-Skandal: "Wir hätten dieses Stück nicht aufführen dürfen. Wir entschuldigen uns für den entstandenen Schaden und haben unsere Vorgehensweise bei der Überprüfung von Aufführungen geändert, damit so etwas nie wieder passiert", wird er von "The Jewish Chronicle" zitiert.

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rad/news.de

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