Krankheiten 2022: Neue Viren und Killer-Tiere! Angst vor nächster Pandemie wächst
Von news.de-Redakteur Martin Gottschling
27.12.2022 06.01
Die Corona-Pandemie ist noch längst nicht vorbei. Auch wenn weitere Lockdowns hierzulande kaum mehr vorstellbar sind, starben in den vergangenen Monaten wieder tausende Menschen an oder mit dem gefährlichen Virus. Im Frühjahr breiteten sich zudem die Affenpocken weltweit aus und sorgten zunächst für schlimmste Befürchtungen. Die WHO erklärte den Ausbruch zur Notlage von internationaler Tragweite. Doch nicht nur diese Krankheit ließ in den vergangenen Monaten die Angst vor einer weiteren Pandemie und neuen Freiheitseinschränkungen wachsen.
Tomatengrippe-Ausbruch in Indien: Fast 100 Kinder infiziert
In Indien entdeckten Wissenschaftler im Mai 2022 einen Erreger, der eine Krankheit namens "Tomatengrippe" auslöste. Fast 100 Kindern hatten sich mit dem Virus infiziert und litten an Covid-ähnlichen Symptomen wie Fieber, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Auch von Hautausschlägen, Dehydrierung und Verfärbung der Gliedmaßen wurde berichtet. Wissenschaftler fürchteten eine Übertragung auf Erwachsene mit weitaus schlimmeren Folgen. In den vergangenen Monaten wurde jedoch nichts Neues über die Tomatengrippe bekannt.
Paramyxovirose: Tauben in Zombies verwandelt
Eine Krankheit namens Paramyxovirose, die vor allem Tauben befällt, breitete sich im Herbst 2022 in Großbritannien aus. Die infizierten Vögel werden quasi in Zombies verwandelt, fallen zum Beispiel durch ungewöhnliches Verhalten wie Kreisbewegungen auf. Außerdem sind ihre Hälse verdreht. Auf Menschen wurde diese Horror-Krankheit bislang zum Glück nicht übertragen. Warum Vogelzüchter dennoch vorsichtig sein sollten, wenn sie Paramyxovirose-Symptome bei ihren Tieren erkennen, lesen Sie hier.
Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV): Fälle steigen an, Kleinkinder besonders in Gefahr
Ende des Jahres war auch ein Anstieg von Erkrankungen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) zu verzeichnen. Besonders in Großbritannien und Frankreich breitete sich das Virus zunächst rasch aus. Doch auch in Deutschland gab es im Herbst 2022 eine Welle, die im Vergleich zu den Jahren vor Corona höher ausfiel. RSV ist vor allen Dingen für Kleinkinder gefährlich und führt zu Atemwegserkrankungen. Impfstoffe gibt es bislang nicht. Bleibt zu hoffen, dass es nächstes Jahr nicht noch mehr Fälle gibt.
Killer-Viren BtSY2 und Khosta-2 in Fledermäusen entdeckt: Ähnlichkeiten zu Corona
Auch wenn es bislang noch nicht endgültig bewiesen wurde, vermuten Wissenschaftler, dass Fledermäuse das Coronavirus auf den Menschen übertragen haben. In den Säugetieren schlummern aber noch weitere Viren, die in Zukunft für unsere Spezies gefährlich werden könnten. So entdeckte ein Forscherteam aus China und Australien in diesem Jahr das sogenannte BtSY2-Virus. Da es mit dem Coronavirus verwandt ist und dadurch ähnliche Eigenschaften aufweist, könnten sich damit wohl auch Menschen infizieren. Was bislang alles darüber bekannt ist, lesen Sie hier. Kurz zuvor wurde ein weiteres Corona-ähnliches Virus in Fledermäusen entdeckt. Forscher aus den USA veröffentlichten eine Studie zu Khosta-2. Besonders besorgniserregend: Dieses Virus soll gegen aktuelle Impfstoffe und Antikörper für SARS-Cov2 resistent sein. Warum trotzdem bislang kein Grund zur Panik besteht, können Sie hier noch einmal nachlesen.
Monsterschnecken in London entdeckt: Invasive Art schürte Angst vor neuem Lockdown
Nicht nur gefährliche Viren sind auf dem Vormarsch, auch potentiell für den Menschen tödliche Tiere breiten sich auf der Welt immer weiter aus. So entdeckten Fußgänger in London zwei Exemplare der Afrikanischen Riesenschnecke. Die etwa 20 Zentimeter langen Tiere haben in Großbritannien eigentlich nichts verloren. Es handelt sich um eine invasive Art, die eingeschleppt wurde. Für den Menschen sind die Monsterschnecken deshalb gefährlich, weil sie den Ratten-Lungwurm beherbergen. Dieser kann wiederum eine tödliche Hirnhautentzündung hervorrufen. Ein ganzer Bezirk in Florida (USA) wurde deswegen in diesem Jahr sogar abgeriegelt, als die Tiere dort gefunden wurden. In London blieb den Bürgern zum Glück ein Lockdown erspart. Lesen Sie die ganze Geschichte noch einmal hier.
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gom/bos/news.de