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Suizid nach Ehrenmord: Schwesternmord an Maryam H. - Urteil im Mordprozess gegen Brüder in Sicht

Im Mordprozess um die getötete Afghanin Maryam H. könnte bald das Urteil feststehen. Bild: Adobe Stock / motortion

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2021 wurdeAfghanin Maryam H. offenbar von ihren eigenen Geschwistern ermordet. Der Grund: Sie wollte nicht nach ihren Vorstellungen leben. Nun stehen die Brüder des Opfers vor Gericht und das Urteil verkündet werden.

Getötete Afghanin - Urteil im Mordprozess gegen Brüder in Sicht

Im Prozess um den gewaltsamen Tod der Afghanin gegen zwei Brüder des 34-jährigen Opfers ist nach Planungen des Berliner Landgerichts ein Urteil in Sicht. Für den 9. Januar sind nach derzeitigem Stand die Plädoyers von Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung vorgesehen. Ein Urteil könnte dann am 19. Januar verkündet werden, teilte der Vorsitzende Richter am Montag nach zehnmonatiger Verhandlung mit. Allerdings ist noch offen, ob sich vor Beginn der Plädoyers der ältere Angeklagte ergänzend äußern wird.

Die beiden 27 und 23 Jahre alten Brüder sollen ihre Schwester am 13. Juli 2021 ermordet haben, weil sich die zweifache Mutter Moralvorstellungen der afghanischen Familie nicht unterworfen und zudem nach ihrer Scheidung eine Liebesbeziehung geführt habe. Die Leiche sollen die Brüder den Erkenntnissen zufolge in einem Rollkoffer vom Bahnhof Berlin-Südkreuz per ICE nach Bayern gebracht haben. Rund drei Wochen später wurde die Tote in einem Erdloch in der Nähe des bayrischen Wohnortes des 27-Jährigen entdeckt.

Mord an Maryam H.: Älterer Angeklagte hatte sein Schweigen gebrochen

Der ältere Angeklagte hatte nach rund sechsmonatigem Prozess sein Schweigen gebrochen und in einer verlesenen Erklärung eine angebliche Spontantat geschildert. Es sei zu einem heftigen Streit um Geld für ihre Familie in der Heimat gekommen, hieß es darin. Er habe seine Schwester nicht töten wollen. Sein mitangeklagter Bruder sei nicht anwesend gewesen. Den 23-Jährigen habe er dann gezwungen, ihm bei der Verschleierung der Tat zu helfen, so der 27-Jährige.

Die Anwälte des 23-Jährigen beantragten am nunmehr 38. Prozesstag erneut die Freilassung ihres Mandanten. Es gebe keine Anhaltspunkte für eine Täterschaft des 23-Jährigen, erklärten sie. Die beiden Verteidiger waren bereits vor rund drei Monaten mit einem Antrag auf Aufhebung des Haftbefehls gescheitert. Über den neuen Antrag hat das Gericht noch nicht entschieden.

Der Fall hatte eine Debatte um die gescheiterte Integration von Flüchtlingen ausgelöst. Die Frau und die Brüder waren vor einigen Jahren aus Afghanistan nach Deutschland gekommen. Von ihrem afghanischen Mann hatte sie sich 2018 scheiden lassen. Der Prozess wird am 9. Januar fortgesetzt.

Suizid nach Ehrenmord: Jamal H., Bruder der ermordete Maryam H., tot in Gefängniszelle gefunden

Im Oktober 2022 war ein 29-Jähriger im Berliner Gefängnis Plötzensee tot in seiner Zelle aufgefunden worden. Bei ihm soll es sich um Jamal H., einem Bruder der 2021 durch ihre Familie ermordeten Afghanin Maryam H. handeln. Die Senatsjustizverwaltung geht von einem Suizid aus. Das hatte eine Sprecherin der "dpa" mitgeteilt. Wie "Bild" berichtete, wird vermutet, dass der Jamals Suizid im Zusammenhang mit einer Verlegung in den offenen Vollzug in Zusammenhang stand, der ihm zwar zugesagt, aber nicht durchgeführt worden war.

Jamal H. verbüßte eine Freiheitsstrafe wegen eines schweren Gewaltdelikts und befand sich seit Dezember 2020 in Haft. Er soll am Alexanderplatz einen Mann niedergestochen und lebensgefährlich verletzt haben. Seine reguläre Entlassung wäre nach Angaben der Sprecherin im März 2025 gewesen.

Jamal H., Insasse der JVA Plötzensee in Berlin und Bruder der von ihrer Familie ermordeten Maryam H., soll Suizid begangen haben. Bild: picture alliance / Paul Zinken/dpa | Paul Zinken

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Jamal H. stand im Fokus um den Ehrenmord an seiner Schwester Maryam H.

"Bild"-Bericht berichtete, dass es sich bei dem 29-jährigen Toten aus der JVA um Jamal H., einen Bruder von Afghanin Maryam H. handelt. In dem Fall um die 34-Jährige werden zwei andere Brüder der Frau beschuldigt, sie umgebracht zu haben, weil diese sich nicht den Moralvorstellungen ihrer Familie unterworfen hatte. Die 27 und 23 Jahre alten Männer Yousuf Sayed und Mahdi Seyed H. stehen wegen gemeinschaftlichen Mordes seit vergangenem März in Berlin vor Gericht. Laut "Bild" stand auch Jamal im Fokus der Mordermittlungen. Er befand sich zum Zeitpunkt der Tat zwar bereits in Haft, könnte seine jüngeren Brüder jedoch mit dem Mord beauftragt haben.

Wenn Sie oder ein Angehöriger unter Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden, sollten Sie sich Hilfe bei Experten holen, die Ihnen Wege aus dieser Situation aufzeigen. Die Telefonseelsorge ist kostenlos, anonym und 24 Stunden lang unter den Telefonnummern 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 erreichbar. Weitere Hilfsmöglichkeiten finden Sie hier.

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rad/news.de/dpa

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