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Stückel-Mord in England: Seniorin (67) enthauptet! Urteil live im TV übertragen

In Devon, England, wurde eine Frauenleiche mit abgetrenntem Kopf gefunden. Nun gibt es erste gerichtsmedizinische Untersuchungen zu dem Fall. Bild: Adobe Stock / Atomazul

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Im vergangenen Jahr kam es zu einem schrecklichen Fund im Südwesten Englands. Urlauber entdeckten die kopflose Leiche der 67-jährige Mee Kuen Chong, die von Freunden auch Deborah genannt wurde, in einem Waldstück an der Bennett Road in Salcombe. Ihre Freundin, Osteopathin Jemma Mitchell, gilt als tatverdächtig und stand nun in einem Mordprozess vor Gericht. Gerichtsmedizinische Untersuchungen ließen in dem Fall jedoch rätseln.

Seniorin Mee Kuen Chong (67) ermordet und enthauptet

Am 11. Juni 2021 wurde die 67-jährige Seniorin Mee Kuen Chong aus Wembley als vermisst gemeldet. 17 Tage später wurde dann ihre enthauptete Leiche knapp 322 Kilometer von ihrem Zuhause entferntin Salcombe entdeckt. Ihrer Freundin Jemma Mitchell wurde als Tatverdächtige jetzt der Prozess gemacht. Die Staatsanwaltschaft warf ihr vor, Chong in ihrem Haus in Wembley im Nordwesten Londons ermordet und ihr Testament gefälscht zu haben, um Geld für Reparaturen an ihrem eigenen Haus zu erhalten.

Zwischen ihr und Chong soll es Meinungsverschiedenheiten gegeben haben. Einen Tag vor dem Verschwinden der Seniorin sei die mutmaßliche Täterin von Überwachungskameras unweit von Chongs Haus mit zwei Koffern gefilmt worden, die schwer zu schleppen gewesen seien. Die Vermutung: Sie transportierte darin Chongs Leiche. Ende Juni sei Jemma dann mit einem Mietwagen und den Koffern nach Devon gefahren, um die Leiche verschwinden zu lassen. Bei der Fahrt wurde sie erneut von Überwachungskameras entdeckt.

Prozess um mutmaßliche Stückel-Mord-Täterin Jemma Mitchell - Gesicht des Opfers war "entfleischt"

Wie "Daily Mail" berichtet, wurde im Prozess die zuständige Gerichtsmedizinerin Dr. Deborah Cook vernommen, die 2021 den Tatort und Chongs Leiche untersucht hatte. Wie sie erklärte, sei der Tatort "ungewöhnlich" gewesen. Die gerichtsmedizinische Untersuchung habe keine schlüssigen Ergebnisse hervorgebracht. Sie habe eine Schädelfraktur, mehrere Rippenbrüche sowie saubere Hautschnitte am Oberkörper des Opfers festgestellt. Chongs Kopf sei fast vollständig zerfleischt gewesen. Tiere vermutet die Pathologin jedoch nicht als Grund, da ein Stirnband, das Chong getragen habe, noch perfekt gesessen hätte: "Meiner Erfahrung nach sind Tiere, die Fleisch vom Schädel fressen - was ich gesehen habe - nicht vorsichtig dabei, woher sie es nehmen, also ist das sehr ungewöhnlich."

Im Kreuzverhör räumten Mitchells Verteidiger die Möglichkeit ein, dass das Chong gestürzt und eine Herzdruckmassage an ihr durchgeführt worden sein könnte. Dadurch hätten die Verletzungen entstehen können. Für Cook ist dies jedoch keine schlüssige Erklärung: "Wenn ich diese hypothetische Möglichkeit in Betracht ziehen würde, wäre das eine Erklärung für die Schädelfraktur und auch für die Rippenfrakturen. Es erklärt nicht die Enthauptung." Cook ist überzeugt, dass das Chong schon vor ihrer Ankunft in Salcombe starb. Unweit der Leiche wurde 2021 auch eine Tasche gefunden, in der sich unter anderem ein Stück orangefarbenes Seil befunden habe, das mit einem, welches in Mitchells Wohnung gefundenen wurde, übereinstimme.

Urteil zu Mordfall wurde live im Fernsehen übertragen

Erstmals ist in England in diesem Fall nun ein Urteil wegen Mordes im Fernsehen übertragen worden. Richter Richard Marks verurteilte die 38-jährige Frau am Freitag am Londoner Strafgericht Old Bailey zu lebenslanger Haft, mindestens aber zu 34 Jahren Gefängnis.

Es war die zweite Strafmaßverkündung in einem englischen Strafgericht, die von Fernsehsendern übertragen werden durfte. Ende Juli war ein 25-jähriger Mann ebenfalls am Old Bailey wegen Totschlags an seinem Großvater zu lebenslanger Haft, mindestens aber zu zehn Jahren und acht Monaten verurteilt worden.

Die TV-Berichterstattung aus dem Gerichtssaal ist in England und Wales seit Juli erlaubt. Für die Berichterstattung gibt es strenge Vorgaben. Nur die Sender BBC, ITV und Sky News sowie der Nachrichtenagentur PA dürfen auf Antrag filmen. Im Bild dürfen nur die Ausführungen des Richters zu sehen sein und keine anderen Verfahrensbeteiligten. Mit der Reform soll das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Justiz gestärkt werden. In Schottland dürfen Urteile bereits seit 1992 gefilmt werden. Weil aber weiterhin strenge Vorgaben in Kraft sind, wird dies nur selten umgesetzt.

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rad/news.de

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