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Blackout in Berlin, Hamburg und München: Trinkwasser und Co.!  Diese Pläne greifen im Ernstfall in den Großstädten

Welche Notfallpläne greifen bei einem Blackout? Bild: AdobeStock / lucas knappe/EyeEm

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Während viele Bürger einen Blackout in diesem Winter befürchten, halten andere einen großflächigen Stromausfall für unwahrscheinlich. Fakt ist jedoch, dass viele Städte bereits Pläne für den Ernstfall haben. Wie sich die drei größten Städte Deutschlands auf einen möglichen Blackout vorbereiten, erfahren Sie hier.

Angst vor einem Blackout! Mit DIESEN Plänen bereiten sich Deutschlands Städte auf den Ernstfall vor

Langfristige Stromausfälle können nicht nur durch extreme Wetterlagen und Bauarbeiten verursacht werden, sondern auch durch Überlastungen. "Wann und wo es zu Überlastungen des Netzes kommen kann, ist kaum prognostizierbar", erklärt eine Sprecherin der Stadt Berlin gegenüber "Focus online". Sollten in einem bestimmten Bereich zur gleichen Zeit besonders viele stromfressende Geräte massenhaft ans Netz gehen, kann das Stromnetz nicht nur überlastet sondern sogar beschädigt werden. Eine Möglichkeit, um das Netz zu schützen, seien temporäre und räumlich begrenzte Abschaltungen. Für Berlin bedeutet das jedoch keinesfalls, dass die ganze Stadt plötzlich dunkel wird. "Auf dem Berliner Stadtgebiet sind circa 36.000 Kilometer Stromkabel verlegt. Das Stromnetz kann man sich in etwa wie eine Aneinanderreihung von Waben vorstellen: Müsste eine Wabe wegen drohender Überlastung kurzzeitig abgeschaltet werden, können die anderen Waben weiterhin mit Strom versorgt werden", erklärt die Sprecherin gegenüber dem "Focus online" weiter.

Stromausfall durch Überlastung möglich! So reagieren Berlin und München

Auch in München blickt man kritisch auf das Überlastungsszenario. "Viele Menschen könnten elektrische Direktheizungen (Radiatoren, Heizlüfter, Infrarotstrahler etc.) nutzen. Dies ist aufgrund der Strompreise aber nicht nur die teurere Heizvariante, sondern sie birgt auch die Gefahr, dass es wegen Überlastungen zu Stromausfällen kommen kann", warnt ein Sprecher der Stadt. Wie auch in Berlin können jedoch auch in München die Stadtwerke bei einem großflächigen Stromausfall Teilbereiche des Versorgungsnetzes im Inselbetrieb fahren und damit eine Grundversorgung der Stadt mit Strom gewährleisten. "Eine Überlastung des Stromnetzes im kommenden Winter, speziell des Niederspannungsnetzes, ist grundsätzlich denkbar", heißt es weiter.

Seit Monaten bereitet sich München bereits "auf mögliche Energieengpässe im kommenden Winter vor", schreibt "Focus online". Wie ein Sprecher der Stadt mitteilt, habe der sogenannte Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) "Energie" die Aufgabe, "auf gesamtstädtischer Ebene Szenarien zu entwerfen, wie im Falle eines Energieengpasses staatliche Vorgaben umgesetzt und Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen für die Münchner BürgerInnen sowie für Wirtschaft und Infrastruktur vorgenommen werden können". Die Stadtwerke München und ihre Infrastruktur sollen seit Jahren eine etablierte Krisenorganisation haben, die sich auch in der Vergangenheit bei Störungen bewährt habe, heißt es. "Darüber hinaus haben die Stadtwerke und die Branddirektion München den Umgang mit einem Blackout mehrfach geübt und Erfahrungen bei Netzausfällen gesammelt."

Trinkwassernotversorgung! Diese Dienstleister sollen weiterhin versorgt werden

Anders als Berlin und München genieße Hamburg den Vorteil, "dass das Netz eng in das deutsche und europäische Stromnetz eingebunden und mitten im erzeugungsstarken Norden gelegen ist", sagte eine Sprecherin der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) gegenüber "Focus online". Zwar gebe es derzeit keine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer kurzzeitigen Lastunterdeckung oder von Stromausfällen aufgrund von Netz-Stresssituationen, dennoch ergreife die Stadt Maßnahmen, um im Ernstfall vorbereitet zu sein. Demnach werden "umfangreiche Vorkehrungen zur staatlichen Daseinsvorsorge getroffen, um die Grundversorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen gewährleisten zu können". Dazu zählen unter anderem die Trinkwassernotversorgung sowie die medizinische Versorgung in den Krankenhäusern. Bei einem längerfristigen Stromausfall nimmt der Zentrale Katastrophendienststab (ZKD) sowie die Regionalen Katastrophenstäbe (RKD) der Bezirke ihren Dienst auf, "um den Auswirkungen eines Blackouts eine koordinierende Struktur der Aufgabenbewältigung gegenüberzustellen", schreibt der "Focus online" unter Berufung auf die Stadt Hamburg. "Oberstes Ziel ist immer, die Versorgung mit elektrischer Energie schnellstmöglich wiederherzustellen."

Informationen für Bevölkerung per Lautsprecherwagen oder MoWaS

Wenn der Strom ausfällt, herrscht nämlich Funkstille. Daher ist die Aufrechterhaltung der Kommunikation enorm wichtig. Um die Information der Bevölkerung zu gewährleisten, sollen in den Großstädten "Anlaufstellen zur Übermittlung von Hilfeersuchen" eingerichtet werden. Wie "Focus online" schreibt, setze beispielsweise Hamburg auf Lautsprecherdurchsagen und andere Möglichkeiten wie dem Modularen Warnsystem MoWaS. Dieses Warnsystem sei auch bei einem flächendeckenden Stromausfall weiterhin funktionsfähig.

So läuft die Trinkwasserversorgung bei längerfristigen Stromausfällen ab

Einrichtungen wie Feuerwehren, Rettungsdienste und auch Gebäude sowie Einrichtungen der kritischen Infrastruktur wie etwa Krankenhäuser verfügen grundsätzlich über eine Notstromversorgung. Ein großes Problem könnte bei einem Blackout die Trinkwasserversorgung darstellen: In vielen deutschen Städten empfiehlt es sich, selbst Vorkehrungen zu treffen. In München sei die Versorgung mit Trinkwasser auch ohne Strom gewährleistet, heißt es. "Selbst bei einem Stromausfall kann die Trinkwasserversorgung aufrechterhalten werden", erklärt ein Sprecher gegenüber dem "Focus online". "Aus den Gewinnungsgebieten fließt das Trinkwasser im natürlichen Gefälle nach München."

In Hamburg sind die 17 Wasserwerke der Stadt miteinander verbunden. Dadurch könne der Ausfall eines Werks mehrere Tage lang durch die anderen kompensiert werden. Zudem verfügen die meisten Wasserwerke über eine doppelte Stromeinspeisung. "Für einen Zeitraum von maximal zwei Tagen können bestimmte Zonen mit Restwasser aus Hochbehältern versorgt werden, das im Freigefälle in die Trinkwasserleitungen fließt", teilt ein Sprecher mit.

Fällt der Strom aus, liegen auch große Teile des öffentlichen Nahverkehrs still. In München kommen dann dieselbetrieben Busse zum Einsatz, um einGrundangebot an Mobilität aufrechtzuerhalten. Außerdem sollen redundante Einspeisungen dafür sorgen, dass ein lokaler Stromausfall eines Umspannwerks keine Auswirkungen auf den U-Bahn- und Straßenbahn-Betrieb haben sollen.

Bei Blackout-Notfall! Bürger auf Selbsthilfe angewiesen

Eines steht jedoch fest: Wenn es zu einem Blackout kommt, ist die Bevölkerung zunächst auf sich selbst gestellt. Die Akteure benötigen nämlich eine gewisse Anlaufzeit, um zu reagieren. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) informiert, wie sich Bürger selbst auf Krisensituationen vorbereiten können.

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