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Demonstrationen in Berlin am 08.10.2022: AfD-Vorsitzender: Grüne wollen das Land arm und schwach machen

Die AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla und Alice Weidel rufen am 8. Oktober in Berlin zur Demo "Unser Land zuerst!" auf. Bild: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

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Die Hauptstadt bereitet sich auf einen Samstag mit Konfliktpotenzial vor. Die Alternative für Deutschland (AfD) hat am 8. Oktober zur großen Demonstration "Unser Land zuerst" am Platz der Republik aufgerufen. Auch zahlreiche Gegen-Demos sind angemeldet. Wo laufen die Protestierenden entlang, wo ist kein Durchkommen mehr und wie groß wird das Polizei-Aufgebot vor Ort sein, um Ausschreitungen zu verhindern? Hier lesen Sie dazu alles Wichtige.

AfD-Demo "Unser Land zuerst!" am 8. Oktober 2022 in Berlin: Programm und Route

Die AfD will am Samstag, 8. Oktober, im Berliner Regierungsviertel gegen die Preisexplosion in Deutschland und gegen die Bundesregierung demonstrieren. Los geht es um 13.30 Uhr auf dem Platz der Republik mit einem Vorprogramm. Anschließend ist um 14 Uhr eine Auftaktkundgebung mit Reden der beiden Bundessprecher Alice Weidel und Tino Chrupalla geplant. Die Demonstranten sollen danach von 14.45 bis 17 Uhr durch Berlin-Mitte ziehen, bevor es um 17.15 Uhr eine Abschlusskundgebung gibt. Weitere Infos zum Programm erfahren Sie auf der Homepage der AfD.

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Gegen-Demonstrationen am 8. Oktober 2022: "Aufstehen gegen Rassismus" und Co.

Verschiedene Organisationen, Bündnisse, Initiativen, Parteien, Gewerkschaften oder Kulturschaffende haben Gegen-Demonstrationen zum AfD-Protest angekündigt. Dazu zählt die große Gegen-Demo von "Aufstehen gegen Rassismus" ab 13 Uhr mit Auftakt an der Reichstagswiese, Heinrich-von-Gagern-Straße. Unter dem Motto "Gemeinsam gegen den bundesweiten AfD-Aufmarsch am 8. Oktober in Berlin" soll es Redebeiträge von Nele Techen (Deutscher Gewerkschaftsbund), Judith Rahner (Amadeu Antonio Stiftung), Linda Kanellos-Okur (Erzbistum Berlin), Omas gegen Rechts und vielen anderen geben. Zudem sind Protestaktionen entlang der Strecke des AfD-Aufmarschs geplant.

Weitere geplante Gegenkundgebungen sind:

  • Omas gegen Rechts Berlin (ab 12 Uhr an Scheidemannstraße/Simsonweg)
  • Die Vielen: Glänzender Platz - Für ein solidarisches Miteinander. Nazis raus aus den Parlamenten! (ab 12 Uhr am Pariser Platz)
  • AfD wegbassen - ALLE HASSEN NAZIS (ab 14 Uhr, Europlatz)
  • Solidarität statt rechte Hetze (ab 14 Uhr, Invalidenstraße)
  • Time to Listen: Kundgebung am Pariser Platz (ab 16 Uhr)

Anzahl Demo-Teilnehmer und Polizei-Aufgebot am 08.10.2022 in Berlin

Die AfD rechnet allein für ihre Demo mit tausenden Teilnehmern aus ganz Deutschland. Bereits vor vier Jahren hatte die Partei in der Hauptstadt protestiert, damals waren laut "Berliner Zeitung" 2.000 Menschen gekommen. An den Gegendemonstrationen waren dem Blatt zufolge 25.000 Personen beteiligt. Die Polizei wird deshalb mit einem massiven Aufgebot vor Ort sein, um die Veranstaltungen abzusichern.

Straßensperrungen, Ersatzverkehr und Co.: Diese Einschränkungen gibt es am 8. Oktober 2022 in Berlin

Aufgrund des Demo-Geschehens wird es am Samstag zu zahlreichen Einschränkungen im Straßenverkehr kommen. So ist vor allem im Bereich der Innenstadt mit erheblichen Sperrungen zu rechnen, schreibt die "Berliner Morgenpost". Die AfD-Demo am Nachmittag führt unter anderem durch die Wilhelmstraße, Unter den Linden, über den Potsdamer Platz, die Behrenstraße, Dorotheenstraße sowie die Paul-Löbe-Allee. Busse und Tramlinien entlang der Strecke würden am Samstag zeitweise nur eingeschränkt unterwegs sein. Nähere Infos gibt es zeitnah auf der Homepage der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG).

Demonstrationen in Berlin am 08.10.2022 im News-Ticker

Was passiert bei den Demonstrationen in Berlin? Wie viele Menschen sind vor Ort? Kommt es zu Ausschreitungen oder bleibt alles friedlich? Alle Infos zum Geschehen am Samstag lesen Sie hier im News-Ticker.

+++ 08.10.2022: AfD-Vorsitzender: Grüne wollen das Land arm und schwach machen +++

Der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla hat sich bei einer Demonstration vor dem Reichstagsgebäude gegen eine Gaspreisbremse und für die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland ausgesprochen. "Schluss mit dieser Sanktionspolitik", forderte er am Samstagnachmittag. "Wir müssen nicht den Gaspreis bremsen, wir müssen die Grünen bremsen", so der AfD-Politiker. "Der Gaspreis wird wieder normal, wenn wir günstiges Gas aus Russland beziehen." Die Bundesregierung mache keine Politik für die Bürger. "Vor allem die Grünen wollen, dass unser Land arm und schwach wird", sagte Chrupalla unter dem Beifall der Zuhörer.

"Bundeswirtschaftsminister (Robert) Habeck hat Russland den Wirtschaftskrieg erklärt", sagte er. In Wirklichkeit führe Habeck diesen Krieg gegen die Bevölkerung. Habeck müsse weg, forderte Chrupalla, woraufhin zahlreiche Zuhörer "Habeck weg"-Rufe hören ließen. Nach Polizeiangaben nahmen an der Auftaktkundgebung rund 3000 Menschen teil. Die AfD hatte bundesweit zu der Demonstration unter dem Motto "Energiesicherheit und Schutz vor Inflation - Unser Land zuerst" aufgerufen. Chrupalla sagte, die Bundesregierung schröpfe die Bürger und ziehe ihnen das Geld aus der Tasche. Die Außenpolitik der Bundesregierung strotze nur so von Doppelmoral. "Gas aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA sind nicht wertebasierter als Gas aus Russland."

Im Anschluss an die Auftaktkundgebung am Platz der Republik starteten die Teilnehmer zu einer Demonstration durch Berlin-Mitte. An mehreren Stellen gab es Gegendemonstrationen.

+++ 08.10.2022 Demo gegen Energie-Politik - Protestler vor dem Reichstagsgebäude +++

Bereits vor dem geplanten Start einer von der AfD angekündigten Demonstration gegen die Politik der Bundesregierung haben sich in Berlin Teilnehmer vor dem Reichstagsgebäude versammelt. Etwa 100 Demonstranten hätten sich bis Mittag am Platz der Republik eingefunden, sagte ein Polizeisprecher am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Für die AfD-Demonstration, die nach der Auftaktkundgebung durch Berlin-Mitte führen soll, sind nach Angaben der Berliner Polizei 4000 Teilnehmer angemeldet. Sie läuft unter dem Motto "Energiesicherheit und Schutz vor Inflation - Unser Land zuerst".

Die Auftaktveranstaltung vor dem Reichstagsgebäude soll nach Angaben eines AfD-Sprechers gegen 13.30 Uhr beginnen. Dort soll unter anderem der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla sprechen. Die Co-Vorsitzende Alice Weidel sei krank und könne ihre geplante Rede nicht halten, so der Sprecher.

Der Polizei zufolge haben sich auch Gegendemonstranten bereits an verschiedenen Punkten versammelt. Eine Gegendemo in der Scheidemannstraße habe schon begonnen, sagte der Polizeisprecher am Samstagmittag. Inwieweit die erheblichen Störungen im Fernverkehr in ganz Norddeutschland, von der auch Berlin betroffen war, Auswirkungen auf die Teilnehmerzahl der geplanten Demonstrationen habe, lasse sich schwer einschätzen, so der Polizeisprecher. Der Sprecher der AfD sagte, es sei aber davon auszugehen, dass es Auswirkungen gebe.

+++ 07.10.2022: AfD demonstriert in Berlin - mehrere Gegenveranstaltungen angekündigt +++

Mehrere tausend Demonstranten werden am Samstag im Berliner Regierungsviertel erwartet. Allein für eine Demonstration der AfD gegen die Politik der Bundesregierung unter dem Motto "Energiesicherheit und Schutz vor Inflation - Unser Land zuerst" sind nach Angaben der Berliner Polizei 4000 Teilnehmer angemeldet. Für den Nachmittag sind mehrere Gegendemonstrationen angekündigt, eine größere mit 2500 angemeldeten Teilnehmern in der Nähe des Reichstagsgebäudes.

Am Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude will auch die AfD ihre Demonstration mit einer Kundgebung (ab 13.30 Uhr) starten. Als Redner sind die beiden AfD-Bundesvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla angekündigt.

Zur größten Gegendemonstration (13.00 Uhr) haben die Initiative "Aufstehen gegen Rassismus" und das Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin aufgerufen, zu dem zahlreiche Organisationen vom Landessportbund bis zum Zentralrat der Muslime in Deutschland gehören. Die Organisatoren warfen der AfD in ihrem Aufruf zum Gegenprotest vor, die steigenden Kosten für Lebensmittel und Energie instrumentalisieren zu wollen und kritisierten, die AfD-Demo sei offen für rechte Akteure und Gruppen.

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/hos/news.de/dpa

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