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Trotz Sterbeurkunde und Verwesung: Familie pflegt totes Coronavirus-Opfer 18 Monate lang

Ein 35-jähriger Corona-Patient wurde nach seinem Tod eineinhalb Jahre von seiner Familie gepflegt, als sei er lediglich ins Koma gefallen (Symbolfoto). Bild: Adobe Stock / kichigin19

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Schätzungen zufolge sind seit Beginn der Coronavirus-Pandemie mehr als 4,7 Millionen Menschen in Indien an einer Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben - einer von ihnen ist ein Mann namens Vimlesh, der mit 35 Jahren von einer durch das Coronavirus hervorgerufenen beidseitigen Lungenentzündung dahingerafft wurde. Auf den ersten Blick ein zweifelsohne betrüblicher Fall, der sich jedoch nicht sonderlich von anderen tragischen Corona-Todesfällen unterscheidet - doch auf den zweiten Blick wird ersichtlich, wieso das Schicksal des Corona-Opfers aus dem indischen Kanpur von Medien wie dem "Indian Express" im Detail geschildert wird.

Mann (35) an Coronavirus gestorben - Familie will Tod nicht akzeptieren

Als offizielles Todesdatum von Vimlesh wird der 22. April 2021 angegeben, der 35-Jährige starb demnach in der zweiten Pandemie-Welle, die Indien überrollte. Der Tod wurde in einem Pflegeheim zweifelsfrei festgestellt und bescheinigt.Doch obwohl eine Sterbeurkunde vorlag und der 35-Jährige zweifelsohne seine irdische Hülle verlassen hatte, wollten die Angehörigen des Corona-Patienten dessen Tod nicht wahrhaben. 

Ehefrau pflegt toten Corona-Patienten 18 Monate lang zuhause

Vimleshs Ehefrau, die dem "Indian Express" zufolge als mental instabil eingestuft wurde, war auch dann noch davon überzeugt, dass ihr Mann noch lebe und lediglich im Koma liege, als der Körper des 35-Jährigen bereits zu verwesen begann. Anstatt den Tod des Familienoberhauptes zu akzeptieren, wurde der längst verstorbene Vimlesh von seinen Verwandten liebevoll gepflegt und gehegt - dazu gehörte unter anderem, dass der Leichnam allmorgendlich mit heiligem Wasser aus dem Fluss Ganges besprenkelt wurde.

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Seit April 2021 nicht bei der Arbeit erschienen: Verstorbener Corona-Patient nach 18 Monaten bestattet

Vor seinem Tod war der 35-Jährige als Buchhalter tätig gewesen und wurde, nachdem er aus nachvollziehbaren Gründen seit April 2021 nicht mehr bei der Arbeit erschienen und von seiner Familie als krank gemeldet worden war, als arbeitsunfähig erkrankt geführt. Mit der Zeit wurden seine Vorgesetzten jedoch stutzig und gingen dem mehrmonatigen Fernbleiben vom Arbeitsplatz nach - erst dann kam ans Licht, dass der Finanzbeamte gestorben war. Erst 18 Monate nach seinem Tod wurde Vimlesh kremiert, nachdem der Leichnam am 23. September von den Behörden abgeholt wurde. Bis zuletzt sollen sich Vimleshs Verwandte gegen die Feuerbestattung gesträubt haben. Weitere Ermittlungen wird es in dem Fall übrigens nicht geben, da im engeren Sinne kein Verbrechen vorliege, so die Polizei gegenüber dem "Indian Express".

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