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Wittenoom: "Australisches Tschernobyl!" Gift-Stadt endgültig von Landkarte radiert

Wittenoom zählt zu den giftigsten Orten der Welt. Bild: AdobeStock / Alan

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Lebensgefahr in Wittenoom! In der australischen Bergbaustadt ist die Atemluft seit Jahrzehnten extrem giftig. Seit den 1970er Jahren wurde Wittenoom bereits schrittweise aufgegeben. Nun wird der Ort endgültig von der Landkarte gestrichen.

Tödliche Giftstadt Wittenoom in Australien geräumt und von Landkarte gestrichen

Wittenoom liegt im Bundesstaat Western Australia, etwa 1.100 Kilometer von der Hauptstadt Perth entfernt. In der nahegelegenen Schluchten Wittenoom Gorge sowie Yampire Gorge wurde seit den 1930er Jahren Blauasbest abgebaut. Ab 1947 entstand dort eine Arbeitersiedlung. In den 1950er Jahren war Wittenoom die größte Stadt der Pilbara-Region. Doch die Mine war nicht rentabel. Zudem stiegen die Gesundheitsgefahren durch den Abbau des Asbests. Mehr als 2.000 Arbeiter und Anwohner starben durch das Einatmen der tödlichen Fasern, bevor die Mine 1966 schließlich geschlossen wurde.

Bergbaustadt nie wieder sicher! Millionen Tonnen Asbestabfall in Wittenoom zurückgelassen

Der Ort gleicht mittlerweile einer Geisterstadt. 2018 gab es noch drei Einwohner in Wittenoom, 2020 nur noch zwei. Nun wurden die Bewohner der Stadt aufgefordert, das "australische Tschernobyl" bis zum 31. August 2022 zu verlassen. Der Grund: Das Gebiet werde nie wieder sicher für den Menschen sein.

Die Stadt wurde bereits von offiziellen Karten und Straßenschildern gestrichen. Gebäude wurden abgerissen, Mülldeponien aufgefüllt und das Gebiet vom Stromnetz getrennt. Bis heute ist die Luft in Wittenoom jedoch giftig. Es wurden nämlich drei Millionen Tonnen Asbestabfälle in der Region zurückgelassen.

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