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Achterbahn-Unfall in Günzburg: Dutzende Verletzte im Legoland! Kripo ermittelt nach "Feuerdrachen"-Crash

Im Freizeitpark "Legoland" in Günzburg ist es zu einem Achterbahn-Unfall mit mehreren Verletzen gekommen. Bild: picture alliance/dpa | Stefan Puchner

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Erneut gibt es beunruhigende Nachrichten aus einem beliebten deutschen Freizeitpark: Im "Legoland" im schwäbischen Günzburg sind bei einem Achterbahn-Unfall am 11. August 2022 31 Menschen verletzt worden, einer davon schwer.

Unglück auf Achterbahn im Freizeitpark "Legoland" - Polizei bestätigt mindestens 34 Verletzte

Ein Sprecher der Polizei im schwäbischen Günzburg erläuterte nach dem Unglück die Einzelheiten des Zwischenfalls, der 31 Verletzte forderte. Ein Achterbahnzug habe am Donnerstag stark abgebremst, ein weiterer Zug sei diesem aufgefahren. Die Verletzten hätten unter anderem Prellungen und Schürfwunden erlitten.

Achterbahn-Unfall im Legoland auf Fahrgeschäft "Feuerdrache" - Ermittlungen zur Unfall-Ursache

Einer Sprecherin des Legolandes zufolge passierte der Unfall im Bahnhofsbereich der Achterbahn "Feuerdrache". Der eine der beiden Züge sei schon geräumt worden, der zweite werde gerade evakuiert, sagte sie am frühen Nachmittag. Alle verfügbaren Rettungskräfte des Legolandes seien im Einsatz. Der Freizeitpark sollte zunächst offen bleiben.

Mittlerweile haben Ermittlungen zur Unfall-Ursache begonnen. Noch am Donnerstagabend verschafften sich Vertreter der Staatsanwaltschaft Memmingen in dem Freizeitpark an der Autobahn 8 einen Überblick über das Geschehen, wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd-West mitteilte. Ein Sachverständiger werde zur Klärung der Unfallursache hinzugezogen, hieß es. Zudem sollen Videoaufzeichnungen des Unfalls ausgewertet werden.Wie es zu dem folgenreichen Unfall kommen konnte, ist bislang noch u

Bei einem Unfall auf einer Achterbahn in dem Freizeitpark im schwäbischen Günzburg sind mindestens neun Menschen verletzt worden. Bild: picture alliance/dpa | Mario Obeser

Kripo ermittelt nach Legoland-Unfall - Achterbahn wird geprüft

Nach dem schweren Achterbahn-Unfall ermittelt nun die Kriminalpolizei Neu-Ulm. Eingetragen ist das Verfahren unter dem vorläufigen Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung, gegen einen oder mehrere konkrete Beschuldigte richtet sich dieses bislang nicht. Das sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd in Kempten am Freitag auf Anfrage.

Ein Sachverständiger soll die Achterbahn am Freitag begutachten, wie der Polizeisprecher sagte. Erst danach kann entschieden werden, ob die Achterbahn wieder in Betrieb gehen darf. Bislang ist ungeklärt, ob ein technischer Defekt oder ein Fehler des Personals Ursache war. Keiner der beiden Züge entgleiste, es fiel auch kein Fahrgast heraus. Ein Ermittlungsverfahren ist nach derartigen Unfällen übliches Prozedere.

Die Achterbahn "Feuerdrache" führt zunächst durch einen überdachten, abgedunkelten Bereich des Parks. Im Verlauf der Fahrt geht es dann an der frischen Luft über eine Strecke mit Gefällen und einigen Kurven. Nach Parkangaben fährt die Achterbahn bis zu acht Meter pro Sekunde schnell, was rund 29 Kilometern in der Stunde entspricht.

Unfall-Serie in deutschen Freizeitparks reißt nicht ab

Am vergangenen Samstag hatte es in einem Freizeitpark in Klotten an der Mosel in Rheinland-Pfalz einen tödlichen Vorfall bei einer Achterbahnfahrt gegeben. Eine 57-jährige Frau war aus der fahrenden Attraktion gestürzt. Sie erlitt tödliche Verletzungen. Warum die Frau aus der Achterbahn stürzte, ist noch unklar.

Legoland Günzburg lockt scharenweise Gäste und Kurzurlauber an - neue Achterbahn entsteht

Das Legoland war 2002 an der Autobahn 8 (Stuttgart-München) eröffnet worden. Günzburg hatte sich gegen rund 300 andere mögliche Standorte in aller Welt - darunter Tokio - durchgesetzt. Inzwischen gibt es zehn Themenbereiche mit mehr als 60 Attraktionen in dem Park. Zum Legoland gehört auch ein eigenes Feriendorf für Kurzurlauber.

In dem Günzburger Legoland arbeiten während der Saison rund 1.100 Mitarbeiter. Nach der Eröffnung hatte der Park zunächst pro Saison etwa 1,3 Millionen Gäste vermeldet, später gab das Unternehmen keine genauen Besucherzahlen mehr bekannt.

Zum Betreiber Merlin Entertainments mit Sitz in England gehören neben dem deutschen Legoland-Park noch zahlreiche weitere Freizeitparks. Nach Angaben des Unternehmens zählen 140 Einrichtungen zu dem Konzern.

Derzeit wird in dem Legoland eine neue Achterbahn gebaut. Im kommenden Jahr soll ein neues Themengelände mit der Bahn eröffnet werden. Mit mehr als 15,5 Millionen Euro sei dieser Teil die größte Einzelinvestition des Betreibers Merlin Entertainments in den Freizeitpark seit der Eröffnung vor 20 Jahren, berichtete Legoland vor wenigen Monaten. Die neue Achterbahn soll so gebaut werden, dass auch Grundschulkinder damit fahren dürfen.

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/news.de/dpa

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