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Horror-Strafe im Iran: Knallharte Bestrafung! Haustierbesitzern droht Knast

Im Iran könnte Haustierbesitzern bald eine Gefängnisstrafe drohen. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ Wirestock

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Haustierbesitzer in Teheran haben Angst. Ein Gesetz verbietet es ihnen, mit ihren Hunden in Parks spazieren zu gehen. Doch das iranische Parlament könnte noch schrecklichere Regelungen auf den Weg bringen, berichtet die "BBC". Demnach könnten Haustierbesitzer allein für die Haltung ihrer Tiere ins Gefängnis kommen.

Tierbesitz bald strafbar im Iran: Haustierhaltern droht Gefängnis

Mahsa, eine Einwohnerin der iranischen Hauptstadt sorgt sich nun um ihre Sicherheit. "Er sieht mich mit seinen unschuldigen und schönen Augen an. Er bittet mich, mit ihm spazieren zu gehen, aber ich traue mich nicht. Sonst werden wir verhaftet", sagt sie. Sie wäre eine von vielen Menschen, die bereits deswegen inhaftiert worden sind. Laut den Behörden dient das Verbot dem "Schutz der öffentlichen Sicherheit".

Demnächst könnte das iranische Parlament das Gesetz zum Schutz der Rechte der Öffentlichkeit vor Tieren verabschieden, das würde den Besitz von Haustieren generell einschränken. Wer ein Tier halten will, muss sich erst eine Genehmigung von einem speziellen Ausschuss holen. Ansonsten machen sich Besitzer strafbar. Zudem drohen Strafzahlungen von rund 800 Dollar (790 Euro) für die "Einfuhr, den Kauf und Verkauf, den Transport und die Haltung" einiger Tiere, wie Katzen, Schildkröten, Kaninchen, aber auch von Krokodilen.

Abschiebung und Horror-Knast: Haustiere und Besitzer werden knallhart bestraft

"Für den Besitz von Hunden gibt es keine festen Regeln", sagte Dr. Ashkan Shemirani, ein Teheraner Tierarzt, gegenüber der "BBC". Er fügte hinzu: "Die Polizei verhaftet Menschen, die mit ihren Hunden spazieren gehen oder sie sogar im Auto mitführen, weil sie dies als Symbol der Verwestlichung ansehen." Abgeordnete diskutieren seit Jahren über ein strengeres Gesetz. Sie wollten die Tiere in Wüsten oder Zoos abschieben. "Im Laufe der Jahre haben sie das Gesetz ein paar Mal geändert und sogar die Bestrafung von Hundebesitzern diskutiert. Aber ihr Plan ist nicht aufgegangen", erklärte Dr. Payam Mohebi, Präsident der Iran Veterinary Association und Gegner des Gesetzentwurfs, im Gespräch mit "BBC".

Die neuen Gesetze stützen sich auch auf den Islam. Dort gelten diese Haustiere als unrein. Doch jahrelang hat sich der Iran aber auch für den Tierschutz eingesetzt, bis die islamische Revolution von 1979, bei der Schah Mohammad Reza Pahlavi gestürzt wurde, das Leben der Iraner und ihrer Tiere von Grund auf veränderte. Die Machthaber lassen bereits jetzt Haustiere in speziell errichteten Gefängnissen einsperren."Die Tiere wurden tagelang im Freien gehalten, ohne richtiges Futter oder Wasser, während die Hundebesitzer alle möglichen rechtlichen Probleme bekamen", sagteDr. Shemirani. Dass die Regierung das Gesetz so schnell durchsetzen will, hat auch mit den wirtschaftlichen Problemen des Irans zu tun. Durch jahrelange Sanktionen geht es dem Land schlecht. Deshalb wurden die Preise für Tierfutter erhöht. Tierfutter aus dem Iran sei keine Option, sagte ein Besitzer einer Tierklinik: "Die Qualität ist sehr schlecht. Die Fabriken verwenden billiges Fleisch oder Fisch und sogar abgelaufene Zutaten".

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