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Unbekannte Nasenbluten-Erkrankung in Tansania: Schon 3 Tote durch Killer-Krankheit! Droht eine neue Pandemie?

In Tansania rätseln Ärzte über eine unbekannte Infektionskrankheit. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ tilialucida

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Eine bislang unbekannte Erkrankung besorgt Ärzte und Wissenschaftler, nachdem im Süden Tansanias drei Menschen starben. Die Erkrankung löste bei den Patient:innen unter anderem starkes Nasenbluten aus.

Neue Infektionskrankheit auf dem Vormarsch: unbekannte "Nasenbluten"-Erkrankung tötet 3 Menschen

In der Region Lindo erkrankten bisher 13 Menschen. Die Patient:innen wiesen typische Symptome eines hämorrhagischen Fiebers auf, wie sie nach einer Infektion mit dem Ebola- oder Marburg-Virus auftreten. Dazu gehören neben Nasenbluten,Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Welches Virus das hämorrhagische Fieber auslöste, ist derzeit noch unklar. Alle Erkrankten wurden negativ auf Ebola und Marburg getestet. Die Behörden handeln bereits, um weitere Ausbrüche zu verhindern. Fünf infizierte Menschen mussten sich isolieren, schreibt BBC. Der leitende Mediziner Dr. Aifelo Sichalwe rief die Tansanier auf, während der laufenden Untersuchungen Ruhe zu bewahren. Er appellierte an alle Menschen, die ähnliche Symptome an sich bemerken, sofort einen Arzt aufzusuchen.

Hämorrhagisches Fieber als Ursache: Wie wird es ausgelöst?

Bei einem hämorrhagischem Fieber werden Blutgefäße zerstört, sodass es zu schweren Blutungen kommt. Diese Infektionen enden oft tödlich. Viren gelten als Hauptauslöser für ein hämorrhagisches Fieber. Dazu gehörenFiloviren, wie das Ebola und das Marburg-Virus in Zentral- und Westafrika, oderArenaviren, wie das Lassa-Virus in Westafrika und das Junin-Virus in Südamerika. Auch Hantaviren oder das Dengue-Virus können eine derartige Infektion auslösen. Diese Viren kommen in Tieren vor und können auf den Menschen übergehen. Einige der Erreger werden durch Stechmücken oder Zeckenbisse übertragen. Durch eine Infektion mit dem Marburg-Virus starben zuletzt auch zwei Menschen. Das Virus wurde Anfang Juli erstmals in Ghana nachgewiesen. 

WHO warnt vor Zoonose-Ausbrüchen in Afrika

Die unbekannte Krankheit könnte durch eine "zunehmende Interaktion" zwischen Menschen und Wildtieren zurückzuführen sein, meint die tansanische Präsidentin Samia Suluhu Hassan, berichtet der britische "Express". Zahlreiche Experten warnten bereits davor, dass zoonotische Infektionen, aufgrund des Bevölkerungswachstum und dem damit einhergehenden vermehrten Kontakt mit Wildtieren, zunehmen. Das könnte wiederum dazu führen, dass das 21. Jahrhundert zu einer Ära der Pandemien wird.

Die WHO schreibt in einer aktuellen Analyse, dass Ausbrüche mit zoonotischen Infektionskrankheiten in Afrika zugenommen hätten. Von 2001 bis 2022 registrierte die Weltgesundheitsorganisation 1843 Krankheiten, 30 Prozent davon waren Zoonose-Erkrankungen. Das hämorrhagische Fieber machte zwischen 2019 und 2020 70 Prozent der Fälle aus. Dr. Matshidiso Moeti, Leiter des WHO-Büros für Afrika, erklärte, dass verbesserte Transportmöglichkeiten für den Anstieg zoonotischer Viruserkrankungen geführt haben könnten. Die Gefahr, dass diese Erreger so in die Städte gelangen, sei groß. Deshalb betonte er: "Wir müssen jetzt handeln, um Zoonosen einzudämmen, bevor sie weit verbreitete Infektionen verursachen können, und verhindern, dass Afrika zu einem Hotspot für neu auftretende Infektionskrankheiten wird."

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