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British Gymnastics: Turner misshandelt und missbraucht! Neuer Bericht deckt Schock-Praktiken auf

Ein Bericht deckt den seelischen und körperlichen Missbrauch an jungen britischen Turnern auf. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ sportpoint

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Lange war es ein Geheimnis doch immer mehr Missbrauchsfälle im britischen Turnsport wurden bekannt. Deshalb hat die Anwältin Anne Whyte die Fälle näher untersucht und erschreckendes herausgefunden. Ineinem in dieser Woche veröffentlichten, mehr als 300 Seiten langen  Bericht über den britischen Turnverband British Gymnastics, wertete die Anwältin die Erfahrungsberichte von etwa 400 meist minderjährigen Turnerinnen und Turnern aus. Sie kam zu dem Schluss, dass es zu "systemischen" Misshandlungen in dem Sport gekommen war. 

Neuer Bericht: Turnverband von Missbrauchsfällen erschüttert

Dem Bericht zufolge wurden viele Turnerinnen und Turner von ihren Trainern körperlich gezüchtigt, verbalen Erniedrigungen oder gesundheitsgefährdenden Praktiken ausgesetzt. Beispielsweise seien junge Menschen dazu gedrängt worden, trotz Verletzungen zu trainieren, durften als Strafe nicht zur Toilette oder nicht trinken oder mussten lange in unangenehmen Positionen ausharren. Die Misshandlungen seien besonders ausgeprägt im Elite-Sport, so der Bericht, der zu dem Schluss kam, dass Geld und Erfolg mehr zählten, als das Wohlergehen der Sportlerinnen und Sportler. Gleichzeitig seien Vorkehrungen zum Schutz nicht ausreichend gewesen und Beschwerdeprozesse ineffizient.

Nach Missbrauch an jungen Athleten: Gymnastikverband kritisiert britischen Turnverband

Die Kampagnengruppe "Gymnasts for Change" kritisierte die Praktiken des britischen Turnverbands, wie der "Daily Mirror" berichtet. "British Gymnastics hat es versäumt zu erkennen, dass negative Trainingstechniken das Potenzial haben, körperlichen und emotionalen Schaden anzurichten. Letztlich wurden Medaillen über das Wohlergehen der Athleten gestellt. Sie begrüßen deshalb die Empfehlung des Berichts für eine verbesserte Trainerausbildung und des Beschwerdeverfahrens. "Wir fordern British Gymnastics auf, die dargelegten Empfehlungen unverzüglich umzusetzen." Außerdem sprachen sie auch die Regierung an, das Gesetz zum Kindesmissbrauch zu ändern, damit sexueller Missbrauch von Kindern einfacher gemeldet werden kann. Ein Sprecher der Regierung äußerte sich dazu. Er betonte, dass "die Sicherheitsvorkehrungen, wo immer nötig," verstärkt werden.

BG-Geschäftsführerin Sarah Powell hatte sich am Donnerstag in einer Reaktion zu dem Bericht entsetzt gezeigt und Reformen angekündigt. "British Gymnastics akzeptiert alle Empfehlungen und wesentlichen Ergebnisse. Wir werden nicht davor zurückschrecken, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Ich möchte mich von ganzen Herzen entschuldigen bei den Turnerinnen und Turnern, die gelitten haben, weil wir uns nicht an unsere eigenen Standards gehalten haben", schrieb Powell in dem Statement.

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