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3 Tote in der Lüneburger Heide: Streit endet tödlich! 85-Jähriger bringt seine Nachbarn um

Ermittler der Polizei arbeiten am Tatort. Auf benachbarten Wohngrundstücken bei Bienenbüttel sind drei Tote gefunden worden. Bild: picture alliance/dpa | Philipp Schulze

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Nach dem Fund von drei Toten auf benachbarten Grundstücken im niedersächsischen Bienenbüttel wurde das Obduktionsergebnis veröffentlicht. Die Obduktion der drei Toten im niedersächsischen Bienenbüttel bestätigt die Ermittler in ihrer Annahme, dass ein 85-jähriger Mann erst zwei Nachbarn und dann sich selbst tötete. Die Untersuchung passt zum vermutetet Tatgeschehen, wie die Staatsanwaltschaft Lüneburg am Mittwoch auf Anfrage mitteilte.

Obduktionsergebnisse sind da: Vermutetes Tatgeschehen bestätigt

Über die vorliegenden Untersuchungsergebnisse hatte zunächst der NDR berichtet. Alle drei Toten hatten Schussverletzungen. Der Tatverdächtige soll den Ermittlern zufolge über eine Jagdlizenz verfügt und mehrere Waffen legal besessen haben. Die Nachbarn sollen sich schon längere Zeit im Streit befunden haben.

3 Tote in der Lüneburger Heide - Polizei vermutet Nachbarschaftsstreit

Vorläufigen Erkenntnissen zufolge gehen die Beamten davon aus, dass ein Nachbarschaftsstreit zwischen einem 85 Jahre alten Grundstückseigentümer und dem 62 Jahre alten Besitzer des angrenzenden Grundstücks am Freitagmittag eskalierte. Es gebe eine Vorgeschichte mit Streitigkeiten zwischen den Personen, diese seien zuvor aber nicht eskaliert, sagte der Sprecher.

Anwohner hörten Schüsse - Polizei findet Leichen von zwei Männern und einer Frau

In dem Wohngebiet in Bargdorf, einem Ortsteil von Bienenbüttel im Landkreis Uelzen, hatten Anwohner am Freitagmittag laut Polizei mehrere Schüsse und Schreie gehört. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot von Einsatzkräften an und sperrte den Bereich weiträumig ab. Bei den Toten handelt es sich um den 85-jährigen Grundstückseigentümer sowie den 62-jährigen Eigentümer des benachbarten Grundstücks und dessen 61-jährige Ehefrau.

85-Jähriger soll Nachbarn getötet haben

Nach vorläufigen Erkenntnissen soll der 85-Jährige seine Nachbarn umgebracht haben, wie der Polizeisprecher sagte. Danach soll sich der Mann selbst getötet haben - wahrscheinlich mit einer Schusswaffe, wie es hieß. "Wir gehen davon aus, dass der Mann sich danach mit einer seiner legalen Schusswaffen im Wohngebäude selbst gerichtet hat", sagte Polizeihauptkommissar Kai Richter am Samstag. Zu den Verletzungen des Ehepaars gab es zunächst keine weiteren Angaben.

Da auf den 85-Jährigen als Jagdberechtigten mehrere Schusswaffen zugelassen waren, ging die Polizei nach eigenen Angaben bei dem Einsatz mit einem hohen Maß an Umsicht vor. Spezialkräfte der Polizei aus Hamburg rückten mit einem gepanzerten Fahrzeug an - zudem ein Spezialeinsatzkommando aus Hannover.

Die Polizei begann am Freitagabend mit der Spurensicherung am Tatort. Gerichtsmediziner aus Hamburg kamen, zudem waren Kriminaltechniker mit weißen Anzügen im Einsatz. Die Experten sollten den Tatverlauf rekonstruieren, sagte der Polizeisprecher.

Ermittlungen nach Nachbarschaftsstreit mit drei Toten gehen weiter

Es gebe eine Vorgeschichte mit Streitigkeiten zwischen den Personen, diese seien zuvor aber nicht eskaliert. Die Tatortarbeit der Polizei wurde in der Nacht abgeschlossen, nun werden die Leichen rechtsmedizinisch untersucht. Die genauen Zusammenhänge des Geschehens in dem Wohngebiet in Bargdorf, einem Ortsteil von Bienenbüttel im Landkreis Uelzen, sind noch unklar. Der Tatverdächtige ist ein Deutscher.

Streit in Bienenbüttel: Staatsanwalt leitet Todesermittlungen ein

Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hat nach dem Verbrechen mit drei Toten im niedersächsischen Bienenbüttel die Ermittlungen zur Todesursache offiziell aufgenommen. Man warte auf die Ergebnisse der Obduktion, um den Nachbarschaftsstreit zwischen dem 85 Jahre alten Grundstückseigentümer und dem Nachbarspaar beurteilen zu können. "Wir können davon ausgehen, dass er legal Waffen besessen hat, wie viele, kann ich nicht sagen", erläuterte Staatsanwalt Jan Christoph Hillmer am 13. Juni.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit habe der Mann am Freitagmittag seinen 62-jährigen Nachbarn und dessen 61 Jahre alte Frau erschossen, hieß es am Wochenende von der Polizei. Dann habe er sich wohl in seinem Haus selbst getötet. Alle drei Toten wiesen Schussverletzungen auf. Die Nachbarn sollen sich schon längere Zeit im Streit befunden haben.

Mehrere Medien berichteten, dass es sich bei den Unstimmigkeiten um zu hohe Bäume auf dem Grundstück des 85-Jährigen in der ehemaligen Ferienhaussiedlung in Bargdorf, einem Ortsteil von Bienenbüttel im Landkreis Uelzen, gehandelt haben könnte. "Es gibt mehrere Dinge, die im Raum stehen", sagte Polizeihauptkommissar Kai Richter.

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/news.de/dpa

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