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Schock-Tat in Berlin: Warum wurde Gor H. zum Amokfahrer? Das sagt seine Schwester

Ein Auto ist in der Nähe der Gedächtniskirche in Berlin in eine Personengruppe gefahren, ein Mensch ist gestorben. Bild: picture alliance/dpa | Fabian Sommer

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Schock-Tat in Berlin: Am 8. Juni 2022 ist der Deutsch-Armenier Gor H. gegen 10.30 Uhr an der Berliner Gedächtniskirche am Ku'damm in eine Menschengruppe auf dem Bürgersteig gefahren und dann 200 Meter weiter auf der Tauentzienstraße in ein Schaufenster gekracht.

Schock nach Amok-Fahrt in Berlin: Lehrerin tot, 14 Schüler verletzt

Unter den Verletzten waren zahlreiche Schüler einer 10. Klasse aus Bad Arolsen in Nordhessen. Eine Lehrerin wurde getötet, ein Lehrer schwer verletzt. Das teilte die hessische Landesregierung mit. Nach Angaben der Berliner Feuerwehr wurden sechs Menschen lebensgefährlich und drei Menschen schwer verletzt.

Amok-Fahrt in Berlin: 29 Jahre alter Deutsch-Armenier rast in Menschenmenge

Gor H. wurde nach seiner Tat von Passanten festgehalten, berichtet Polizeisprecher Thilo Cablitz. Die Polizei habe den 29-Jährigen dann festgenommen. Im Lauf des Tages gab es zunehmend Hinweise, dass es kein Unfall war. In dem Auto, das der Schwester des Fahrers gehört, lagen Schriftstücke und Plakate mit Äußerungen zur Türkei, wie sie auf Demonstrationen hochgehalten werden. Gor H. soll psychisch auffällig sein, hieß es von der Polizei.

Todesfahrer hatte psychische Probleme - Körperverletzung, Beleidigung

Der Todesfahrer in Berlin hatte nach Erkenntnissen der Polizei in der Vergangenheit psychische Probleme. "Die genauen Umstände müssen im Rahmen der laufenden Ermittlungen noch geklärt werden", sagte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am 9. Juni im Abgeordnetenhaus. Der jetzt 29-jährige Mann armenischer Herkunft sei 2015 in Deutschland eingebürgert worden. Bei der Polizei sei er mehrfach aufgefallen, es habe Ermittlungen gegeben wegen Körperverletzung, Hausfriedensbruchs und Beleidigung.

Über politische und extremistische Taten sei nichts bekannt. "Auch im Zusammenhang mit verfassungsfeindlichen Bestrebungen ist der Tatverdächtige bisher nicht aufgefallen." Im Auto sei kein Bekennerschreiben gefunden worden, sagte Spranger. "Im Auto wurden Plakate gefunden. Ob und inwieweit diese im Zusammenhang mit der Tat stehen, ist auch Gegenstand der Ermittlungen." Spranger betonte: "Deshalb bewerte ich nach derzeitigem Stand das gestrige Geschehen als einen Amoklauf einer psychisch beeinträchtigten Person."

Der Mann befinde sich im Polizeigewahrsam und werde am Tag nach der Amok-Fahrt einem Richter vorgeführt, sagte Spranger. Der Richter kann einen Haftbefehl ausstellen, so dass der Mann in Untersuchungshaft kommt. "Die Ermittlungen werden von der Mordkommission geführt und laufen auf Hochtouren. Die Maßnahmen vor Ort sind abgeschlossen." Die Polizei habe am Mittwochabend die Wohnung des Mannes durchsucht. "Zurzeit wird sowohl das Mobiltelefon als auch der Computer sehr intensiv untersucht."

Nachbarn beschreiben Amokfahrer Gor H. als "lieben und netten Menschen"

Wie die "Bild"-Zeitung aktuell berichtet, war der Deutsch-Armenier außerdem aufgrund von Eigentumsdelikten polizeibekannt. Bei Nachrichtendiensten, Verfassungsschutz und Staatsschutz sind bisher keine Einträge über den 29-Jährigen zu finden. Von seinen Nachbarn wird Gor H. als lieber und netter Mensch beschrieben, der "immer freundlich grüßte", man nannte ihn in der Nachbarschaft aufgrund seiner Körperstatur "der kleine runde Mann".

Schwester von Amokfahrer Gor H. fassungslos - "Er hat schwerwiegende Probleme"

Seit 14 Jahren soll Gor H. bereits mit seiner Mutter und seiner Schwester in der Wohnung in derCharlottenburger Habermannzeile in Berlin gewohnt haben. "Die haben immer alles zusammen gemacht. Momentan ist seine Mutter aber im Urlaub. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass er zu so einer Tat fähig ist", so ein Nachbar im "Bild"-Interview. Auch Gor H.s Schwester ist fassungslos, doch gesteht gegenüber der "Bild": "Er hat schwerwiegende Probleme."

Nach der Schock-Tat ließ sich Gor H. widerstandslos festnehmen, bat um Hilfe, klagte über Schmerzen und wirkte auf Zeugen hilflos. Ob er tatsächlich ein Motiv hatte oder aber seine geistige Verfassung zu der Amokfahrt geführt hat, ist aktuell noch unklar.

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/loc/news.de/dpa

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