Zug-Unglück bei Ulm: Linienbus kracht mit Regionalzug zusammen - Ermittlungen gegen Busfahrer
Erstellt von Claudia Löwe
25.05.2022 13.22
Ein Zug ist bei Blaustein im Alb-Donau-Kreis in der Nähe von Ulm (Baden-Württemberg) mit einem Bus kollidiert. Es gebe mehrere Verletzte, sagte ein Sprecher der Polizei am 24. Mai 2022.
Zug-Unglück in Blaustein bei Ulm: Linienbus kollidiert mit Regionalbahn
Nach Auskunft der Polizeisprecherin hatte es in der Nähe des Bahnübergangs zunächst einen Motorradunfall gegeben. Der Fahrer wurde schwer verletzt. Deswegen waren Einsatzkräfte und ein Rettungshubschrauber vor Ort. Der Verkehr staute sich daraufhin.
Der Bus habe am Morgen einen Bahnübergang im Stadtteil Arnegg überquert und kam auf den Gleisen zum Stehen, als sich die Bahnschranken senkten. Die heranfahrende Regionalbahn habe nicht mehr rechtzeitig bremsen können und sei mit dem Bus zusammengestoßen. Der Vorfall ereignete sich an einem Bahnübergang im Stadtteil Arnegg.
Linienbus nach Unfall-Stau auf Bahngleisen von Zug erfasst - Bahn entgleist, Bus brennt aus
Der Busfahrer wurde bei der Kollision an einem Bahnübergang aus dem Fahrzeug geschleudert und wie der Zugführer schwer verletzt, wie eine Sprecherin der Polizei am Dienstag sagte. Im Zug habe es zudem zwei Schwerverletzte und mehrere Leichtverletzte gegeben. In dem Zug sollen sich nach Angaben der Polizei 74 Passagiere befunden haben. Sie wurden in eine nahe gelegene Halle gebracht und werden dort von Seelsorgern betreut.
Der Linienbus, in dem sich zum Zeitpunkt des Unfalls keine Passagiere befanden, ging nach der Kollision auf der eingleisigen Bahnstrecke in Flammen auf und brannte völlig aus. Der Zug entgleiste und kam etwa 100 Meter nach dem Bahnübergang im Stadtteil Arnegg zum Stehen.
Mehrere Verletzte nach Kollision von Bus und Zug: Polizei sperrt Unglücksort weiträumig ab
Nach dem Unfall mit mehreren Verletzten ist die Strecke zwischen Blaustein und Gerhausen derzeit gesperrt. Von Streckensperrungen ist auch der Abschnitt zwischen der B28 und Arnegg betroffen, teilte die Polizei in Ulm mit. Nach dem Unfall auf der Route zwischen Blaubeuren und dem Hauptbahnhof Ulm ist Informationen der Deutschen Bahn zufolge mit Verspätungen und Teilausfällen im Regionalverkehr zu rechnen.
Polizei prüft nach Zugunglück bei Ulm Ermittlungen gegen Busfahrer
Nach der Kollision von einem Bus mit einem Zug in Blaustein bei Ulm prüft die Polizei nun, ob sich der Busfahrer strafbar gemacht hat. Der Mann habe durch sein Verhalten sich und andere in Gefahr gebracht, sagte eine Sprecherin der Polizei am Tag nach dem Unfall.
Die Polizei hatte berichtet, dass der 39 Jahre alte Busfahrer bei einem Stau aufgrund eines vorangegangen Unfalls an dem Bahnübergang im Alb-Donau-Kreis auf die Gleise gefahren sei. Auf Rufe von Polizei und Rettungskräften habe der Mann nicht reagiert. Als dann die Schranken heruntergingen, konnte der Busfahrer nicht mehr von den Gleisen fahren und wurde mit seinem Bus von einer heranfahrenden Regionalbahn erfasst.
Der Busfahrer, der sich alleine im Fahrzeug befand, wurde herausgeschleudert und lebensgefährlich verletzt. Der Bus brannte aus. Der 39-Jährige befinde sich mittlerweile außer Lebensgefahr, sagte die Sprecherin. Der Zugführer zog sich ebenso schwere Verletzungen zu. Er wird weiterhin in einer Klinik behandelt. Von den 74 Passagieren im Zug erlitten elf leichte oder mittelschwere Verletzungen.
Bei den Ermittlungen sollen den Angaben zufolge zunächst zahlreiche Zeugen gehört werden. Zudem werde ein Sachverständiger ein Gutachten erstellen. Dabei solle etwa geklärt werden, ob an der Schranke technisch alles richtig funktioniert habe.
Der Zug war bei dem Zusammenstoß entgleist. Mit einem Kran wurde er laut Polizei in der Nacht auf Mittwoch auf die Schienen gehievt und zum Bahnhof Blaustein geschleppt. Der Gesamtschaden des Unfalls beläuft sich demnach auf rund 1,4 Millionen Euro. Auch Gleise wurden beschädigt. Der Abschnitt der Bahnstrecke Ulm-Sigmaringen soll voraussichtlich erst ab Ende dieser Woche wieder befahrbar sein.
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loc/news.de/dpa