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Sonnensturm löst Polarlichter aus: Astro-Spektakel über Deutschland! Doch Experten schocken mit düsterer Prognose

Grün und gelblich schimmern Polarlichter im Havelland. Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Cevin Dettlaff

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Sonnenplasma krachte in der Nacht von Sonntag auf Montag auf die Erde und löste einen Sonnensturm aus, der mehr als zwölf Stunden andauerte. Die Auswirkungen waren sogar in Deutschland spürbar.

Polarlichter sichtbar! Sonnensturm sorgt für beeindruckendes Naturschauspiel über Norddeutschland

Während geomagnetische Stürme dafür sorgen können, dass Stromversorgung, Kommunikations- und Navigationssysteme ausfallen, sorgen sie auch für ein beeindruckendes Naturschauspiel: Polarlichter. Normalerweise sind diese hauptsächlich am Nord- und Südpol sichtbar. Doch bei starken Sonnenstürmen können sie auch in anderen Breiten auftreten. So auch in der Nacht vom 13. auf den 14. März 2022. Über zwölf Stunden krachten geladene Sonnenteilchen auf das Erdmagnetfeld und lösten einen geomagnetischen Sturm der Klasse G2 aus. Dadurch waren auch in Norddeutschland Polarlichter sichtbar. In den sozialen Netzen teilten unzählige Nutzer:innen Schnappschüsse des beeindruckenden Spektakels.

Düstere Sonnensturm-Prophezeiung! Droht uns bald ein extremer Sonnensturm?

Auch wenn die Polarlichter schön anzusehen sind, für unsere hochtechnologisierte Welt können sehr schwere Sonnenstürme extrem gefährlich werden und sogar zu Blackouts führen. Das Schlimme: In den kommenden Jahren könnten deutlich mehr geomagnetische Stürme auftreten. Seit Ende 2019 nimmt die Aktivität der Sonne in ihrem 11-Jahres-Zyklus nämlich wieder zu. Experten erwarten das Maximum in den Jahren 2024 bis 2026. Durch die zunehmende Sonnenaktivität werden die Teilchen- und Strahlungsausbrüche stärker und können somit heftigere Folgen auf der Erde haben.

"Es ist jederzeit möglich, dass ein sehr extremer Sonnensturm auftritt und der kann weitreichende Folgen haben", sagt Melanie Heil, Koordinatorin der Weltraumwettermission beim Esa-Standort in Darmstadt. Ein Jahrhundertereignis können Experten kaum vorhersagen. "Die letzten Berechnungen sagen, dass wir mit rund zehnprozentiger Wahrscheinlichkeit ein extremes Weltraumwetterereignis in den nächsten zehn Jahren erwarten können." Wie heftig der aktuelle Sonnenzyklus ausfallen wird, ist bisher unklar. 2020 gingen Experten des Solar Cycle Prediction Panel (SCPP) von einem eher matten Maximum ähnlich wie im Vorgänger-Zyklus aus. Ein Team um Scott McIntosh vom National Center for Atmospheric Research (NCAR) in Boulder widersprach dieser Prognose jedoch. Die Forscher halten ein starkes Maximum mit vielen Sonnenstürmen für wahrscheinlicher.

Nächster Sonnensturm am 17.03.2022 möglich - Experten warnen vor G1-Ereignissen

Der nächste Sonnensturm kündigt sich bereits an. Wie "spaceweather.com" berichtet, kam es bei einer Explosion auf der südlichen Hemisphäre der Sonne zu einem koronalen Plasmaauswurf (CME). Das Sonnenplasma rast nun durch das Weltall und könnte dem Magnetfeld der Erde am 17. März 2022 einen leichten Schlag versetzen. Dann seien kleinere geomagnetische Stürme der Klasse G1 möglich.

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/bos/news.de/dpa

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