Panorama

Atomunfall in Tschernobyl möglich: Interaktive Karte zeigt mögliche Richtung von radioaktiver Wolke

Die Angst vor einem Atomunfall im AKW in Tschernobyl ist groß. Behörden geben jedoch vorerst Entwarnung. Bild: AdobeStock / Sved Oliver

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Die Angst vor einer Atom-Katastrophe wächst: Russische Truppen haben das ukrainische Atomkraftwerk Tschernobyl besetzt. Bei Kampfhandlungen wurden offenbar Stromleitungen beschädigt. Mittlerweile ist das AKW von der Stromversorgung abgeschnitten und läuft mit Notstrom. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba warnt vor einem möglichen Atomunfall. Dieselgeneratoren können den Stromausfall nämlich nur 48 Stunden lang ausgleichen. Sollten die Kühlsysteme abgeschaltet werden, könnte Strahlung austreten. Wie groß ist die Gefahr, dass radioaktive Strahlung nach Mitteleuropa gelangt?

Angst vor Atom-Katastrophe durch Ukraine-Krieg! Interaktive Karte sagt voraus, wie sich eine radioaktive Wolke verbreiten würde

Zwar bahne sich aus Sicht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien kein kritisches Problem an und auch das Bundesamt für Strahlenschutz sieht derzeit keine Gefahr einer Freisetzung radioaktiver Stoffe, dennoch werden Erinnerungen an die Atomkatastrophe von 1986 wach. Eine interaktive Karte von "kachelmannwetter.com" zeigt, wie der Wind mögliche Strahlung über Europa verbreiten könnte. Trajektorien beschreiben,wohin sich Luftpakete in verschiedenen Höhen durch die Atmosphäre verlagern. Somit kann man die Verbreitung von Schadenstoffen in der Luft an den nächsten Tagen vorhersagen.

Sollte radioaktive Strahlung aus dem AKW in Tschernobyl austreten, ist Deutschland an den kommenden Tagen laut aktueller Prognose sicher. Die Trajektorien zeigen, dass sich eine mögliche radioaktive Wolke hauptsächlich nach Südosteuropa, die Türkei sowie nach Russland ausbreiten würde. 

Trajektorien-Prognose für Schadstoffe in Luft! So funktioniert die interaktive Karte

Auf der Webseite stehen bereits die Trajektorien-Vorhersagen für besondere Standorte in der Ukraine bereit: Darunter unter anderem das AKW Tschernobyl und das AKW Saporischschja. Doch Nutzer:innen können auch selbst einen Standort eingeben.

Um sich die Trajektorien für einen bestimmten Ort anzeigen zu lassen, müssen Nutzer:innen dafür lediglich auf den gewünschten Ort klicken. Dieser Ort markiert die Quelle von Schadstoffen, die sich durch die Luft verbreiten können. "Damit nicht noch unnötig zusätzliche Sorgen sind in Sachen #Ukraine kann man jetzt gucken, wo was hingeweht wird, WENN was passiert. Auf die Karte klicken (wo man was vermutet), dann mit Mouseover gucken, wo was ankommt (je nach Ausgangshöhe des Elends)", erklärt der Meteorologe Jörg Kachelmann auf Twitter, wie einfach man das interaktive Tool nutzen kann. 

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