Sonnensturm-Warnung: Ab dieser Warnstufe drohen Blackouts
Von news.de-Redakteurin Anika Bube
12.12.2024 13.49
- Gefahren von Sonnenstürme
- Warnstufen von geomagnetischen Stürmen im Überblick
- Wann werden Sonnenstürme für das Leben auf der Erde gefährlich?
Die Sonne stößt dauerhaft geladene Teilchen in den Weltraum ab. Diesen kontinuierlichen Strom nennt man Sonnenwind. Bei einer Explosion auf der Sonnenoberfläche (Sonneneruption) kann sich die Menge des ausgestoßenen Materials aus einem begrenzten Gebiet jedoch kurzeitig dramatisch erhöhen. Experten sprechen dann von koronalen Massenauswurf (CME). Kracht dieses Sonnenplasma auf die Erde, droht ein Sonnensturm. Zwar schützt die Atmosphäre und das Magnetfeld die Erde vor Sonnenstürmen, jedoch können die Folgen je nach Stärke des Sturms dennoch fatal sein. Welche Warnstufen es gibt und ab wann sogar Lebensgefahr herrscht, lesen Sie hier.
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Gefährliches Weltraum-Unwetter! Warnung vor Sonnensturm nur kurzfristig möglich
Zwar lassen sich Sonnenstürme nicht langfristig vorhersagen, da man nicht berechnen kann, wann und wo es zu einer Sonneneruption kommt. Da eine Plasmawolke jedoch ein bis zwei Tage bis zur Erde braucht, sind zumindest kurzfristige Warnungen möglich. Die Stärke eines Sonnensturms wird von der US-Wetterbehörde NOAA in drei Kategorien angegeben: Radiostörungen (R), Strahlungseffekte (S) und geomagnetische Effekte (G). In allen Kategorien wird die Stärke in fünf Stufen eingeteilt.
Blackouts, Strahlungsgefahr und Polarlichter! Die Sonnensturm-Warnstufen im Überblick
Bei Stufe 1 (Gelb) können schwache Stromnetzschwankungen auftreten. Außerdem sind geringfügige Auswirkungen auf den Satellitenbetrieb sowie HF-Funk möglich. In höheren Breiten (etwa Nord-Michigan) sind Polarlichter sichtbar.
Die Stufe 2 (Hellorange) warnt vor kurzzeitigem Ausfall der Funkkommunikation. Zudem könnten Passagiere von hochfliegenden Flugzeugen einer erhöhten Strahlungsbelastung ausgesetzt sein. Weiterhin drohen in hohen Breiten bereits Spannungsalarme. Lang andauernde Stürme können sogar zu Transformatorschäden führen. Polarlichter können bereits bis nach Norddeutschland beobachtet werden.
Ab Stufe 3 (Orange) gilt der Sturm als "stark". Dann könnten bereits Spannungskorrekturen bei der Stromversorgung notwendig werden. Außerdem kann der Luftwiderstand bei erdnahen Satelliten zunehmen. Astronauten müssen ab dieser Stufe Schutzmaßnahmen ergreifen, um Strahlengefahren zu vermeiden. Zudem kann es zu großflächigen Blackouts in der Funkkommunikation bis zu einer Stunde kommen. Polarlichter sind bis nach Südeuropa sichtbar.
Stufe 4 (Rot) warnt vor Problemen bei der Stromversorgung und in Pipelines. Zudem kann die Satellitennavigation für mehrere Stunden beeinträchtigt sein. Polarlichter sollen bis nach Nordkalifornien sichtbar sein. Astronauten sind aber dieser Stufe einer unvermeidbaren Strahlungsgefahr ausgesetzt. Weiterhin droht ein Ausfall der Funkkommunikation für bis zu zwei Stunden.
Internet-Apokalypse! HIER droht der absolute Blackout
Bei Stufe 5 (Dunkelrot) droht ein wahres Horror-Szenario. Für Astronauten herrscht eine hohe Strahlungsgefahr. Die Funkkommunikation sowie Navigationssysteme können über Stunden ausfallen. Satelliten und Solaranlagen können dauerhaft zerstört werden. Zudem kann die Stromversorgung komplett zusammenbrechen, was in unserer hochtechnologisierten Welt einer Apokalypse gleichkommt.
Der bisher größte wissenschaftlich beobachtete Sonnensturm traf vor mehr als 160 Jahren die Erde. Beim Carrington-Ereignis im Jahr 1859 krachte ein Sonnensturm mit einer Geschwindigkeit von mehr als 2.000 Kilometern pro Sekunde auf die Erde. Damals konnte man Polarlichter sogar in Rom, Havanna und sogar auf Hawaii sehen. In Nordeuropa und Nordamerika wurde in Telegrafenmasten eine so hohe Spannung induziert, dass die Papierstreifen in den Empfängern durch Funkenschlag in Brand gesetzt wurden. Glücklicherweise sind schwere Sonnenstürme nur äußerst selten.
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bua/bos/news.de