Großbrand in Essen: 3 Verletzte, 35 Wohnungen zerstört! Brandursache weiterhin unklar
Erstellt von Franziska Kais
22.02.2022 08.22
Feuerwehrleute haben in der Nacht zum Dienstag mehrfach mit einer Wärmebildkamera kontrolliert, ob etwas aufglimmt, wie ein Sprecher der Feuerwehr am Morgen schilderte. Immer wieder seien kleine Glutnester aufgetaucht, die gelöscht worden seien. Gegen 7.00 Uhr hätten die Einsatzkräfte dann "Feuer aus" gemeldet, sagte der Sprecher. Damit werde die Einsatzstelle der Kriminalpolizei übergeben.
Großbrand in Essen - Wohnblock stand Flammen
128 Menschen hatten durch das Montagfrüh ausgebrochene Feuer ihre Wohnungen und vielfach ihr komplettes Eigentum verloren. Sie mussten zu Bekannten oder in Hotels ziehen. Die Feuerwehr war am Montag den ganzen Tag damit beschäftigt, den Brand endgültig zu löschen. Nach dem Ende der nächtlichen Nachlöscharbeiten will die Feuerwehr im Laufe des Vormittags die am Brandort verlegten Schläuche abbauen.
Großbrand in Essen - News aktuell
+++ Brandursache in Essen noch unklar - Entscheidung über Robotereinsatz +++
Einen Tag nach dem Großbrand in der Essener Innenstadt mit drei Verletzten und 35 zerstörten Wohnungen ist die Brandursache noch unbekannt. Die Brandstelle sei aufgrund der Einsturzgefahr noch nicht betretbar, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstagmorgen. Im Laufe des Tages werde geprüft, ob ein neuer vierbeiniger Polizei-Roboter mit Kamera den Brandort erkunden soll.
Der 35 Kilo schwere Laufroboter der Polizei war erst vor wenigen Wochen bei einem Termin mit NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) in Duisburg vorgestellt worden. Die Ruine des Wohnkomplexes ist nach einer ersten Einschätzung der Feuerwehr einsturzgefährdet. Sie konnte am Brandtag deshalb nicht von den Ermittlern betreten werden.
+++ Wohnblock in Essen nach Feuer einsturzgefährdet - Löschen geht weiter +++
Der bei einem Brand am Montag weitgehend zerstörte Wohnkomplex in Essen ist einsturzgefährdet. Derzeit könne auch die Feuerwehr zwei Drittel des Gebäudes aus Sicherheitsgründen noch nicht betreten, sagte ein Feuerwehrsprecher. Deshalb sei es schwer zu beurteilen, wann die Löscharbeiten endgültig abgeschlossen seien. "Das kann im Inneren immer wieder aufflammen und noch Tage dauern", sagte der Sprecher. Unter Kontrolle habe die Feuerwehr den Brand schon am Morgen gebracht, es gebe aber immer wieder Brandnester.
Zur Schadenshöhe und erst recht zur Brandursache seien Aussagen noch nicht möglich, da auch die Brandsachverständigen noch nicht ins Gebäude könnten.
Das durch heftigen Wind angefachte Feuer habe einen der größten Feuerwehreinsätze in der Essener Geschichte erfordert. Praktisch die gesamte Berufsfeuerwehr der 580.000-Einwohner-Stadt - rund 150 Kräfte - sei im Einsatz gewesen. Die verwaisten Feuerwehrwachen im Stadtgebiet seien von Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr nachbesetzt worden.
+++ 128 Menschen von Essener Brand betroffen - Spendenkonto eingerichtet +++
Durch den Großbrand in der Essener Innenstadt nahe der Universität haben 128 Menschen ihre Wohnung und viele von ihnen ihr Hab und Gut verloren. Die Mehrzahl der Betroffenen habe sich am Montag selbst eine vorübergehende Bleibe organisiert, 27 Menschen müssten für einen längeren Zeitraum untergebracht werden, teilte die Stadt Essen mit. 35 Wohnungen sind bei dem Feuer komplett ausgebrannt, weitere durch massive Rauchentwicklung oder Löschwasser betroffen.
Das Wohnungsunternehmen Vivawest als Eigentümer des Hauses hatte den Bewohnern kurzfristig Zimmer in umliegenden Hotels angeboten. Es hätten sich auch Bürger gemeldet, die den Betroffenen Gästezimmer anböten, sagte eine Stadtsprecherin. Die Stadt stelle Medikamente, Hygieneartikel und Kleidung für den aktuellen Bedarf zur Verfügung, hieß es in der Mitteilung. Außerdem wurde für die Betroffenen ein Spendenkonto eingerichtet. "Wer spenden möchte, kann dies über ein eingerichtetes Spendenkonto tun", informiere die Stadt Essen über dasSpendenkonto des Caritasverbands. Die Kontodaten lauten wie folgt:
IBAN: DE09360602950069960057
BIC: GENODED1BBE - Bank im Bistum
Stichwort: Großbrand Essen
+++ Feuer in Essen breitete sich von Balkon aus - Vom Sturm angefacht +++
Das Feuer in einem Essener Wohnkomplex hat sich von einem Balkon ausgebreitet. Wie die Feuerwehr am Montag mitteilte, sorgte das in der Nacht wütende Sturmtief "Antonia" offensichtlich dafür, dass sich das Feuer dann rasend schnell über die im Wind liegende Fassade und Balkone ausdehnte. Das Gebäude mit einer Fassadenlänge von etwa 65 Metern mit viereinhalb Geschossen sei mit einer Wärmedämmverbundfassade ausgestattet. Bei dem Brand waren drei Menschen verletzt worden.
+++ Minister: Brand in Essen "von außen in Gang gesetzt worden" +++
Der Großbrand eines Essener Wohnkomplexes ist nach Angaben von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) "sehr stark von außen in Gang gesetzt worden". Auf die Frage eines Journalisten, ob Dämmstoffe das Feuer begünstigt haben könnten, sagte Reul: "Ich bin ja kein Fachmann, deswegen halte ich mich da zurück, aber ich denke so ähnlich wie sie." Zur möglichen Brandursache gebe es noch keine Hinweise.
Die drei Verletzten mit Rauchgasproblemen hätten das Krankenhaus bereits wieder verlassen können. "Vermisst wird niemand, aber es kann natürlich trotzdem noch jemand drin sein", sagte Reul. Die Feuerwehrleute könnten "wegen der Statik" derzeit nicht alle Räume betreten. Er könne inzwischen "Entwarnung geben, was die aktuelle Gefahr angeht"
+++ Experte: Feuer hat sich vermutlich über Fassade ausgebreitet +++
Das verheerende Feuer in Essen könnte sich laut Einschätzung eines Experten vermutlich über den Außenbereich des Gebäudes, möglicherweise über eine Fassadendämmung, ausgebreitet haben. "Natürlich kann man das als Außenstehender nicht mit letzter Sicherheit sagen, aber wenn ich mir die ersten öffentlich zugänglichen Bilder und eine kurze Filmsequenz anschaue, dann sieht es zunächst so aus, dass sich das Feuer über die Fassade verbreitet hat", sagte der Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbands und Sachverständige für vorbeugenden Brandschutz, Frank Hachemer, auf dpa-Anfrage. "Und der Putz brennt eher nicht."
Dazu passe auch, dass der Sturm nach Beschreibungen von Augenzeugen das Feuer angefacht habe. "Das geht natürlich am ehesten, wenn es sich um eine Entwicklung außen am Gebäude handelt und nicht im Inneren." Eine Ausbreitung im Inneren sei aufgrund der heutigen Brandschutz-Vorschriften auch kaum noch so einfach möglich. "Die Decken sind selbst schon Brandschottungen, die eigentlich gar nicht ohne weiteres durchbrochen werden können, so dass ein Feuer meist in einem Zimmer gefangen bleibt", erläuterte der Brandschutz-Experte.
Das Thema Fassadendämmung sei seit Jahren in der Diskussion. "Da gibt es brennbare und nicht brennbare Dämmungen. Mineralwolle zum Beispiel ist nicht brennbar, hat aber zum Beispiel den Nachteil, dass sie ihre Dämmwirkung verliert, wenn sie nass wird." Um einer Ausbreitung über die Fassadendämmung vorzubeugen, müssten nach aktuellen Vorschriften waagerechte Fassadenriegel in der Dämmung angebracht werden. Sie sollen verhindern, dass ein Brand von unten nach oben weiterwandere.
+++ Ministerpräsident Wüst: "Nachrichten aus Essen sind erschütternd" +++
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich erschüttert über den Brand eines Wohnkomplexes geäußert. "Die Nachrichten aus Essen sind erschütternd", schrieb der Regierungschef am Montag auf Twitter. "Viele Menschen haben über Nacht ihre Wohnung, Hab und Gut verloren. Ich habe mich bei OB @TKufen in einem Telefonat über die Lage informiert. Mein großer Dank gilt den Einsatzkräften vor Ort, die noch immer gegen das Feuer kämpfen."
+++ Abgebrannter Wohnkomplex war Neubau von 2015 mit Brandschutztüren +++
Der bei einem Brand am Montag zerstörte Wohnkomplex in Essen war ein Neubau von 2015, der gemäß den Bauvorschriften mit Brandschutztüren gegen eine schnelle Verbreitung eines Feuers ausgestattet war. Die Brandschutztüren seien zuletzt im März 2021 gewartet worden, sagte ein Sprecher des Hauseigentümers Vivawest Wohnen GmbH. Die Dämmung des Hauses erfolge überwiegend mit Mineralfaserplatten, weil diese weniger brandanfällig als Polysterol-Dämmstoffe seien, sagte der Sprecher.
Die Feuerwehr hatte sich "sehr überrascht" über die massive Brandausbreitung gezeigt. So etwas habe man noch nie erlebt, sagte ein Sprecher. Normalerweise gebe es in modernen Gebäuden Brandsperren, so dass so etwas eigentlich nicht möglich sei. Warum es in diesem Fall dennoch habe geschehen können, müsse untersucht werden. Die Polizei will möglichst bald Ermittlungen aufnehmen. Am Vormittag konnte der Brandort aber noch nicht betreten werden, weil einzelne Brandnester immer wieder aufflammten.
In dem Komplex gebe es insgesamt 112 Wohnungen zwischen einem und vier Zimmern, sagte der Vivawest-Sprecher. Betroffen vom Feuer waren 39 Wohnungen mit etwa 100 Mietern. Vivawest hat ihnen kurzfristig Hotelzimmer in umliegenden Hotels auf Kosten des Wohnungsunternehmens versprochen.Das Unternehmen sagte den rund 100 Mietern der abgebrannten Wohnungen Unterstützung zu. "Wir sind tief betroffen und wünschen den verletzten Mietern baldige Genesung", sagte Uwe Eichner, Vorsitzender der Geschäftsführung.
+++ Feuerwehr: Brand in Essen noch nicht gelöscht +++
Der Brand in einem Wohnhaus in Essen ist nach Angaben der Feuerwehr am Montagvormittag noch nicht gelöscht. Innerhalb des Gebäudes gebe es immer noch einzelne aufflackernde Brandnester, sagte ein Feuerwehrsprecher. Eine Ausbreitung des Brandes auf andere umliegende Gebäude könne man dagegen mittlerweile ausschließen.
Der Gebäudekomplex sei etwa zehn Jahre alt. "Die massive Brandausbreitung hat alle Einsatzkräfte sehr überrascht", betonte der Sprecher. So etwas habe man noch nie erlebt. Normalerweise gebe es in modernen Gebäuden Brandsperren, so dass so etwas eigentlich nicht möglich sei. Warum es in diesem Fall dennoch habe geschehen können, müsse untersucht werden. Die Polizei will möglichst bald Ermittlungen aufnehmen.
Bei dem Brand waren drei Menschen verletzt worden. Nach Angaben von Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) wird niemand vermisst.
+++ Oberbürgermeister zu Brand in Essen: Bislang wird niemand vermisst +++
Angesichts des Großbrands in einem Essener Wohnkomplex hat sich Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) erleichtert geäußert, dass offenbar niemand ums Leben gekommen ist. Das sei «bei diesem Feuer von diesem Ausmaß nicht selbstverständlich», sagte Kufen der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Es werde niemand vermisst. Zum Glück gebe es bisher nur drei Menschen mit einer Rauchvergiftung - "dank des Einsatzes der Nachbarinnen und Nachbarn, aber auch der Einsatzkräfte unserer Feuerwehren und des Rettungsdienstes". Darauf sei er sehr stolz.
Die Stadtverwaltung kümmere sich jetzt um die Unterbringung der Menschen, die nicht wieder zurück in ihre Wohnungen können. "Eine Bürgerhotline ist geschaltet und ein Spendenkonto wird gerade eingerichtet, weil ich weiß, dass die Essenerinnen und Essener in dieser Situation zusammen halten und eine große Hilfsbereitschaft zeigen."
In der Nähe des Brandortes hatte Kufen zuvor eine Sammelstelle besucht, in der rund 180 Bewohnerinnen und Bewohner des Brandhauses und umliegender, evakuierter Gebäude betreut wurden. Dort sei die Stimmung "sehr gedrückt" gewesen, sagte der Oberbürgermeister.
+++ Polizei will möglichst schnell zum Brand in Essen ermitteln +++
Die Ursache für den Brand in einem großen Wohnhaus in Essen ist noch nicht geklärt. Man werde so schnell wie möglich Ermittlungen dazu aufnehmen, sagte am Montag eine Polizeisprecherin. Zurzeit werde noch gelöscht und dann müsse man sehen, wie schnell man die Brandruine betreten könne. "Aber danach ermitteln wir natürlich, wie es dazu kommen konnte."
Bei dem Brand wurden nach derzeitigem Stand drei Menschen durch Rauchvergiftungen verletzt. Etwa 100 Personen seien aus dem Komplex in Sicherheit gebracht worden, sagte ein Feuerwehrsprecher. Das entspreche ungefähr der Zahl der dort wohnenden Menschen. Die Feuerwehr war mit 150 Einsatzkräften vor Ort.
+++Drei Verletzte bei Großbrand in Essen +++
Bei dem Brand eines Wohnkomplexes in Essen sind mindestens drei Menschen verletzt worden. Sie seien mit Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gekommen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Etwa 100 Personen seien aus dem Komplex in Sicherheit gebracht worden. Das entspreche ungefähr der Zahl der dort wohnenden Menschen. Man habe das zwar noch nicht genau überprüfen können, "aber das kommt ungefähr hin", sagte der Sprecher.
Einen Brand von vergleichbaren Ausmaßen habe die Essener Feuerwehr "definitiv" noch nicht erlebt. Das sei eine völlig unbekannte Größenordnung. Etwa 150 Einsatzkräfte seien vor Ort. Der Brand sei noch nicht unter Kontrolle, ein Ende der Löscharbeiten sei noch nicht abzusehen. "Das ist sehr schwierig und teilweise gefährlich für die Einsatzkräfte momentan, da in jede Wohnung reinzugehen", sagte der Sprecher.
+++ Behinderungen im Berufsverkehr durch Löscharbeiten in Essen +++
Wie die Feuerwehr auf Twitter mitteilte, kommt es aufgrund der Löscharbeiten zu Behinderungen im Berufsverkehr. Die Segerothstraße und die Friedrich-Ebert-Straße seien voll gesperrt. Den Angaben zufolge wurde auch eine Warnung über eine Warnapp abgesetzt. Das Westviertel grenzt unmittelbar westlich an den Essener Stadtkern an.
Erst kürzlich hatte die "WAZ" über eine Serie von Bränden in der Stadt berichtet. Dreimal habe es innerhalb einer Woche im Eltingviertel nördlich des Stadtkerns gebrannt.
+++ Wohnblock in Flammen - Fotos zeigen Ausmaß der Katastrophe +++
Flammen schlagen aus einem Wohnkomplex in voller Breite. Im Essener Westviertel steht seit dem frühen Montagmorgen ein ganzer Wohnblock in Flammen. Das Feuer war kurz nach Mitternacht in der Bargmannstraße ausgebrochen. Die Flammen breiteten sich schnell über mehrere Etagen aus. Flammen schlagen aus der gesamten Fassade.
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fka/news.de/dpa