Sepsis durch Bakterieninfektion: Student stiehlt Essen von Mitbewohner - und verliert Beine und Finger
Erstellt von Claudia Löwe
24.02.2022 09.52
Wer schon mal in einer Wohngemeinschaft gelebt hat, kennt das Dilemma vermutlich: Kaum hat man ein paar Lebensmittel im Kühlschrank verstaut, sind die Leckereien wie von Zauberhand verschwunden. Nicht selten sind es die lieben Mitbewohner, die sich an den Snacks bedienen - diese Angewohnheit brachte einen Studenten aus den USA nun beinahe ins Grab.
Student klaut Mitbewohner Lebensmittel - wenig später ist er sterbenskrank
In einer nicht näher bezeichneten Studenten-WG in den Vereinigten Staaten erlaubte sich ein junger Mann, seinem Mitbewohner Essensreste wegzufuttern. Die Reste von asiatischem Reis und Hühnchen, die sein Kumpel am Vorabend übriggelassen hatte, erschienen einfach zu verlockend, um sie nicht zu verspeisen. Doch seinen nicht zu zügelnden Appetit hätte der junge Mann um ein Haar mit dem Leben bezahlt.
Hohes Fieber, rasender Puls, lila Haut: US-Student mit rätselhaften Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert
Kaum war der letzte Bissen verspeist, fühlte sich der Reste-Dieb hundeelend. Der junge Mann bekam hohes Fieber, sein Puls raste mit 166 Schlägen pro Minute. Zudem bekam er heftige Bauchschmerzen und litt an Übelkeit, seine Haut verfärbte sich zu allem Übel violett. Umgehend wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo ihn die Ärzte genau unter die Lupe nahmen. Eine Lebensmittelallergie konnte ausgeschlossen werden, zudem hatte der Patient alle erforderlichen Impfungen und trank nur wenig Alkohol. Auch auf die Zigaretten und Joints, die der Student gewohnheitsmäßig rauchte, konnten die rätselhaften Symptome nicht zurückgeführt werden.
Diagnose lebensbedrohliche Sepsis: Student infizierte sich durch bakterienverseuchte Essensreste
In der Klinik verschlechterte sich der Zustand des jungen Mannes, wie ein Fallbericht im "New England Journal of Medicine" wiedergibt. Die Diagnose war niederschmetternd: Der Patient hatte sich eine fiese bakterielle Infektion zugezogen, die die Funktion seiner Nieren störte und Blutgerinnsel im ganzen Körper entstehen ließ. Im Labor wurde bestätigt, dass der junge Mann ein Bakterium namensNeisseria meningitidis in sich trug, welches eine lebensbedrohliche Blutvergiftung auslöste.
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Ärzte amputieren Unterschenkel und Finger nach Sepsis-Diagnose
Als die Finger und Zehen des jungen Mannes durch die Infektion gangränös wurden und abzusterben drohten, wussten sich die Ärzte keinen Ausweg mehr. Der Sepsis-Patient kam in den Operationssaal, wo beide Beine unterhalb der Knie sowie Teile der Finger amputiert wurden, um die gefährliche Blutvergiftung aufzuhalten. Nach dem Eingriff stabilisierte sich der Zustand des Patienten glücklicherweise - ob der Student sich nochmal an den Lebensmitteln seines Mitbewohners vergreifen wird, darf bezweifelt werden ...
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loc/news.de