Panorama

Todes-Drama in Afghanistan: Rettungsaktion gescheitert! Junge (6) tot aus Schacht geborgen

In Afghanistan ist ein Kind in einen Brunnen gestürzt. Bild: AdobeStock/ Fredy Thürig (Sybmolbild)

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In der Provinz Sabul im Süden Afghanistans ist ein Kind seit mindestens zwei Tagen in einem Brunnen gefangen. Das bestätigten zwei Vertreter der regierenden militant-islamistischen Taliban der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

Junge (6) in Brunnen-Schacht gestürzt - Rettungsaktion in Afghanistan

Über das Alter des Kindes herrscht aktuell Unklarheit. Während die Deutsche Presseagentur von einem Sechsjährigen berichtet, ist in der britischen "Metro" von einem Neunjährigen die Rede. Der Junge namens Haidar ist im Bezirk Dschaldak in den Brunnen gefallen. Ein Behördenvertreter sagte, dies sei bereits am Dienstagmittag (Ortszeit) geschehen, einem anderen zufolge passierte der Unfall am Mittwoch.Die Behörden versuchten ihr Bestes und setzten alle verfügbaren Mittel ein, um den Jungen zu retten, hieß es weiter.

Kind in Brunnen gestürzt - vier Rettungsversuche bisher gescheitert

Bisher seien vier Rettungsversuche fehlgeschlagen. Es habe zuletzt auch Probleme mit den Maschinen gegeben, die eingesetzt worden seien. In Kürze solle aber neues Gerät aus der Nachbarprovinz Kandahar eintreffen. Auch die Dorfbewohner versuchten es mit verschiedenen Geräten, seien bisher aber noch nicht erfolgreich gewesen, hieß es weiter.

Rettung gescheitert: Junge nach Sturz in Brunnen tot geborgen

Der in Afghanistan nach einem Sturz in einen Brunnenschacht in Not geratene Junge ist tot geborgen worden. Das teilte Anas Hakkani, ein hochrangiges Mitglied der regierenden militant-islamistischen Taliban, am Freitag auf Twitter mit, und sprach der Familie sein Beileid aus. "Unser Land ist heute Schauplatz einer großen Tragödie", schrieb Hakkani, der in die Provinz Sabul im Süden des Landes zur Unglücksstelle gereist war und der Rettungsaktion beigewohnt hatte. Der etwa sechs Jahre alte Junge wurde am Vormittag (Ortszeit) nach einem mehrere Tage dauernden Einsatz von Rettungskräften geborgen. Zuletzt waren am Donnerstag noch Lebenszeichen von dem Jungen vernommen worden.

Zur Rettungsaktion war auch der Verteidigungsminister der Taliban, Mullah Jakub, gereist. Auf Bildern in sozialen Medien war zu sehen, dass dem Einsatz auch Hunderte Zivilisten beiwohnten. Lokalen Medien zufolge waren Menschen auch aus den Nachbarprovinzen dort hin gereist.

Junge sitzt in 15 Metern Tiefe fest - Helfer versorgten Kind mit Wasser und Essen

Der Junge war zuletzt im Vergleich zu Mittwoch schwächer, aber die Rettungskräfte konnten weiter seine Stimme hören. Er sei mit Wasser und etwas Essen versorgt worden. Die Rettungsarbeiten würden dadurch erschwert, dass der Brunnen generell sehr eng sei, eine leichte Kurve habe und auch ein größerer Stein den Zugang blockiere. Anfangs sei das Kind in sieben oder acht Meter Tiefe gewesen, aber nach Rettungsversuchen von Dorfbewohnern befinde es sich nun wohl auf etwa 15 Meter Tiefe. Es habe kleinere Verletzungen erlitten.

Haidar soll über Parallel-Schacht gerettet werden - Ärzteteam bereits vor Ort

Ambulanzen waren vor Ort. Es wurde unter anderem versucht, ein zweites Loch schräg zum Brunnen zu graben, um zu dem Kind vorzudringen. Auf in sozialen Medien geteilten Videos und Bildern war zu sehen, dass Bagger eingesetzt wurden. Man hört den Vater des kleinen Haidar, der zu seinem Sohn spricht. "Geht es dir gut, mein Sohn? Sprich mit mir und weine nicht, wir arbeiten daran, dich rauszuholen."

Kind in Brunnen - Taliban-Verteidigungsminister bei Rettungsaktion

Nach dem Sturz des Kindes in den Brunnen sind hochrangige Vertreter der regierenden militant-islamistischen Taliban zur Unglücksstelle gereist. Der Verteidigungsminister Mullah Jakub und Anas Hakkani, zuletzt Mitglied des Verhandlungsteams des politischen Büros, wohnten der Rettungsaktion bei, wie auf Videos und Bildern in sozialen Medien zu sehen war.

Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie die hochrangigen Taliban-Vertreter in einem Halbkreis saßen, während im Hintergrund mehrere Männer an einer Felswand standen und Bohr- oder Baggergeräusche zu hören waren. Hunderte Zivilisten sind den Bildern zufolge mittlerweile an der Unglücksstelle versammelt. Lokale Medien berichteten, manche stammten auch aus den Nachbarprovinzen Kandahar und Urusgan. Hakkani schrieb am Freitagmorgen (Ortszeit) auf Twitter, die Bemühungen das Kind zu retten, liefen weiter.

Junge in Marokko in 32 Meter tiefen Brunnen gestürzt

Erst vor zwei Wochen kam es in Marokko zu einem ähnlichen Vorfall. Hier war ein fünf Jahre alter Junge ebenfalls in einen Brunnenschacht gefallen. Doch die Rettungsaktion blieb erfolglos und am Ende konnten die Helfer nur die Leiche des kleinen Rayan bergen.

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/news.de/dpa

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