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Tödlicher S-Bahn-Unfall bei München: Fahrgast (24) bei Crash gestorben - Unfallursache menschliches Versagen?

Bei München sind am Montagnachmittag zwei S-Bahnen kollidiert. Bild: picture alliance/dpa | Matthias Balk

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Bei einem Frontalzusammenstoß zweier S-Bahnen im Landkreis München sind am Montag (14.02.2022) ein Mensch getötet und 18 weitere verletzt worden. Die Bahnen stießen gegen 16.35 Uhr in der Nähe des Bahnhofes Ebenhausen-Schäftlarn zusammen, berichtete der Sprecher des Münchner Polizeipräsidiums, Andreas Franken.

S-Bahn-Unfall bei München: Zwei S-Bahnen bei Ebenhausen-Schäftlarn kollidiert

Die Ursache war zunächst noch unklar. Nach ersten Erkenntnissen waren die Züge südlich von München in entgegengesetzter Fahrtrichtung unterwegs. In dem Bereich ist die Bahnstrecke eingleisig. Warum beide Züge gleichzeitig auf der Strecke gefahren seien, sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte Franken. Das Polizeipräsidium arbeite dabei mit der Bundespolizei zusammen. Die Bahnsicherheit liegt üblicherweise im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei.

Tödliches S-Bahn-Unglück bei München: 1 Toter nach Kollision zweier Züge

Bei dem Toten handelte es sich dem Polizeisprecher zufolge um einen 24-jährigen Afghanen. Fünf Menschen seien schwer verletzt worden, 13 weitere hätten mittelschwere Verletzungen erlitten. Zudem seien 25 Personen ambulant versorgt worden.

Die Fahrgäste wurden aus den Zügen geborgen. Ein Großteil von ihnen wurde zur weiteren Betreuung ins Kloster Schäftlarn gebracht.

Nach Angaben eines Sprechers der ADAC-Luftrettung zählte die Besatzung des ADAC-Hubschraubers "Christoph Murnau" zu den ersten Einsatzkräften am Unglücksort. Der Hubschrauber habe aber nur in etwa 300 Meter Entfernung landen können, weil das Gelände am Unglücksort keine Landung zugelassen habe, sagte er.

Einsatzkräfte bergen Schwerverletzte nach Zugunglück bei München mit Rettungshubschraubern

Die ADAC-Luftretter hätten dann aus dem stark beschädigten Zugteil vier bis fünf Schwerverletzte geborgen. Insgesamt seien dann zwar sechs Rettungshubschrauber aus Deutschland und Österreich vor Ort im Einsatz gewesen, die Verletzten seien aber letztlich mit Rettungsfahrzeugen in die Kliniken gebracht worden, erläuterte der ADAC-Sprecher.

Laut Polizeisprecher Franken ist einer der Züge wohl entgleist, beide Bahnen stünden aber noch aufrecht. An dem Einsatz waren etwa 680 Kräfte von Bundes- und Landespolizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und Technischem Hilfswerk beteiligt.

Tödlicher S-Bahn-Unfall: Zug aus München hatte zehn Minuten Verspätung

Einer der beiden bei Schäftlarn frontal zusammengestoßenen S-Bahnzüge war verspätet. "Es gab bei einer S-Bahn Verspätung", sagte Wolfgang Hauner, Sprecher der Bundespolizeiinspektion München, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Der Zug aus München Richtung Wolfratshausen sei etwa zehn Minuten zu spät gewesen, der Grund hierfür sei noch unbekannt. Ob es einen Zusammenhang zu dem Unfall gebe, sei völlig offen, betonte Hauner. Anwohner hatten berichtet, eine Bahn habe vergleichsweise lange am Bahnhof gestanden. Bei der Deutschen Bahn war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.

Bahnkreise: S-Bahn-Strecke war elektronisch gesichert

Die Unfallstrecke der Münchner S-Bahn ist nach Angaben aus Bahnkreisen mit einer elektronischen Sicherung ausgestattet. Die Technik überwache den Zugverkehr und könne Züge im Notfall automatisch bremsen, hieß es am Dienstag aus Bahnkreisen.

Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" verfügte die eingleisige Strecke, auf der am Montag zwei S-Bahnen zusammenstießen, über ein Sicherungssystem der Punktförmigen Zugbeeinflussung (PZB). Das System habe in der Unfallsituation angeschlagen und mindestens einen Zug gebremst.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagte der "Bild"-Zeitung: "Ein technisches Problem wird derzeit ausgeschlossen." Es werde jetzt überprüft, inwieweit menschliches Versagen infrage komme.

Die Deutsche Bahn teilte mit, die Untersuchungen liefen. Sie unterstütze die Ermittlungsarbeiten der zuständigen Behörden. Bei dem Zusammenstoß zweier S-Bahnen nahe dem Bahnhof Ebenhausen-Schäftlarn war am Montag ein Fahrgast ums Leben gekommen, 18 Menschen wurden verletzt.

Innenminister: Ursache für S-Bahn-Kollision wohl nicht Technikproblem

Nach Worten des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) prüfen die Ermittler derzeit, ob der Frontalzusammenstoß zweier S-Bahnen in Schäftlarn durch menschliches Versagen verursacht wurde. "Ein technisches Problem wird derzeit ausgeschlossen", sagte er am Dienstag der "Bild"-Zeitung". Bei dem Unfall am Montag südlich von München war ein Mensch tödlich verletzt worden, zudem gab es 18 Verletzte. Die Unfallursache stand zunächst nicht fest. Bei dem Unfall auf eingleisiger Strecke waren zwei mit 95 Menschen besetzte S-Bahnen im Berufsverkehr frontal gegeneinandergestoßen.

Polizei: Beide Lokführer bei S-Bahn-Unfall schwer verletzt

Bei dem schweren S-Bahn-Unfall in Oberbayern sind beide Triebwagenführer schwer verletzt worden. Zudem sei die Zahl der Schwerverletzten von fünf auf sechs gestiegen, sagte Andreas Franken, Chefsprecher der Münchner Polizei, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Gesamtzahl der verletzten Menschen bei dem Unfall am Montagnachmittag in Schäftlarn südlich der Landeshauptstadt sei allerdings bei 18 geblieben. Zudem seien 25 Personen ambulant versorgt worden.

Fahrtenschreiber nach S-Bahn-Unfall sichergestellt

Nach dem schweren S-Bahn-Unfall in Oberbayern sind die Fahrtenschreiber beider Triebwagen sichergestellt worden. Zudem seien bereits mehrere Menschen von der Polizei zum Hergang des Unfalls vernommen worden, sagte ein Sprecher am Dienstag. Wer genau die Vernommenen sind und ob auch die beiden schwer verletzten Triebwagenführer darunter waren, blieb zunächst unklar.

Für den Dienstagmittag oder -nachmittag erwartete der Polizeisprecher einen größeren Bergungskran an der Unfallstelle in Schäftlarn südlich von München. Bislang sichern zwei Kräne die teilweise aus den Gleisen gesprungenen Züge. Wann genau mit der Bergung begonnen werden soll, blieb am Vormittag zunächst unklar. Die Unglücksstrecke bleibt bis auf Weiteres gesperrt.

Nach S-Bahn-Zusammenstoß steht nun Bergung im Fokus

Nach dem tödlichen Frontalzusammenstoß zweier S-Bahnen steht nun am Dienstag die Bergung der Fahrzeuge im Fokus. Das Technische Hilfswerk sei die ganze Nacht vor Ort gewesen, sagte ein Sprecher der Feuerwehreinsatzzentrale im Landkreis München. Im Laufe des Tages werde weiter an der Bergung gearbeitet, sagte ein Bahnsprecher in München. Die Strecke sei weiterhin gesperrt. Ein Ersatzverkehr sei eingerichtet.

Markus Söder zeigt Betroffenheit nach S-Bahn-Unglück in Bayern

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte nach dem Unglück seine Betroffenheit auf Twitter. "Das sind schreckliche Nachrichten", schrieb Söder am Montagabend. "Wir trauern mit den Angehörigen und wünschen allen Verletzten des S-Bahn-Unglücks schnelle Genesung."

Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) fuhr am Abend an den Unglücksort. "Ich bin tief betroffen, weil ja so viele Menschen Leid erfahren", sagte sie. Das Wichtigste sei jetzt, dass die Verletzten und Angehörigen betreut und unterstützt würden. Zu möglichen Konsequenzen wollte sie sich nicht äußern. "Wir müssen erst mal die Unfallursache feststellen. Wenn wir die kennen, können wir daraus die Schlussfolgerungen ziehen."

Streckensperrung und Schienenersatzverkehr nach S-Bahn-Kollision bei München

Der Bahnhof liegt an der Strecke der S7 von München nach Wolfratshausen. Die Deutsche Bahn (DB) hatte als Betreiber der S-Bahn zunächst per Twitter mitgeteilt, dass in dem Bereich zwischen Ebenhausen-Schäftlarn und Baierbrunn "Gegenstände auf der Strecke" seien. Später wurde mitgeteilt, dass wegen des Rettungsdienst- und Polizeieinsatzes die Strecke gesperrt sei und ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet worden sei.

Auch die Bahn drückte ihr Bedauern aus. "Den Angehörigen der Unfallopfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Den Verletzten wünschen wir eine baldige und vollständige Genesung", sagte Heiko Büttner, Chef der S-Bahn München. Zudem richtete die DB eine Telefonhotline für Angehörige und Betroffene ein (0800 3111 111).

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/news.de/dpa

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