Polizisten-Mörder von Kusel: Ermittler finden Taschenlampe von getötetem Polizisten bei Andreas S.
Erstellt von Sarah Baumann-Rüster
08.02.2022 11.40
Die Ermittlungen im Fall der getöteten Polizisten in Kusel laufen auch eine Woche nach der abscheulichen Tat auf Hochtouren. Während der Hauptverdächtige Andreas S. (38) weiter zu den Tatvorwürfen schweigt, fanden die Ermittler weitere erdrückende Beweise gegen den mutmaßlichen Polizisten-Mörder.
Nach Polizisten-Mord in Kusel: Polizei entdeckt Taschenlampe von getöteten Polizisten in Andreas S. Wohnung
Wie die "Saarbrücker Zeitung" am Dienstag berichtet, wurde bei der Durchsuchung des Anwesens von Andreas S. in Sulzbach (Saarland) eine Taschenlampe gefunden. Die Ermittler gegen davon aus, dass diese vom erschossenen Polizisten stammen könnte. Es wird angenommen, dass der Killer mit der Lampe möglicherweise nach seinem verlorenen Ausweis gesucht hat, bevor er den Tatort mit dem ebenfalls unter Tatverdacht stehendem Florian V. verließ.
Florian V. hatte im Gespräch mit der Polizei behauptet, dass er in der Tatnacht zum ersten Mal beim Wildern gewesen sei. Über seinen Anwalt ließ er außerdem mitteilen, dass er nicht auf die Polizisten geschossen habe. "Für die Wilderei und das eventuelle Verhalten nach der Tat droht allenfalls eine Bewährungsstrafe", hatte sein Anwalt Christian Kessler (54) jüngst gegenüber "Bild" erklärt.
Mutmaßliche Jäher wollten Jagdwilderei vertuschen
Bei einer Verkehrskontrolle nahe Kusel in der Pfalz waren vor einer Woche eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und ein 29 Jahre alter Oberkommissar erschossen worden. Die Ermittler vermuten, dass die mutmaßlichen Täter Jagdwilderei vertuschen wollten. Der Kofferraum ihres Wagens war demnach voller erlegter Wildtiere. Die beiden Täter wurden noch am selben Tag festgenommen.
Nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wohnte der Mann in einem Haus im saarländischen Spiesen-Elversberg, allerdings nicht alleine. Dort fanden die Ermittler nach der Tat fünf Kurzwaffen, ein Repetiergewehr, zehn weitere Langwaffen, eine Armbrust sowie einen Schalldämpfer und Munition.
Ausweisdokument und Zeuge überführen Polizisten-Mörder
Der 38-Jährige, der früher einmal eine Jagdberechtigung gehabt hatte, betrieb zuletzt einen Handel mit Wildfleisch. Nach ihm war mehrere Stunden öffentlich gefahndet worden, weil am Tatort ein Ausweis von ihm lag.
Die Staatsanwaltschaft teilte weiter mit, dass sich am Tattag ein Zeuge gemeldet hatte, der das nicht mehr fahrbereite Auto der mutmaßlichen Täter nur wenige Kilometer vom Tatort entfernt abgeschleppt habe. "Dieses Auto ist sichergestellt. An ihm wurden Einschüsse festgestellt, die näher untersucht werden." Der 29-jährige Polizist hatte noch das Feuer erwidert, bevor er selbst tödlich getroffen wurde.
Ermittler: Mutmaßlicher Polizisten-Mörder durfte keine Waffen besitzen
Der 38-jährige Verdächtige im Fall der erschossenen Polizisten hat zum Zeitpunkt der Tat keine Erlaubnis zum Besitz von Waffen gehabt. Auch habe er keinen Jagdschein besessen, teilte die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern am Montag unter Berufung auf die zuständige Behörde mit. Der Mann und ein 32 Jahre alter mutmaßlicher Komplize sitzen wegen des Verdachts auf gemeinschaftlichen Mord und Wilderei in Untersuchungshaft.
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sba/hos/dpa/news.de