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Aggressive VB-Variante entdeckt: 109 Menschen infiziert! Wie gefährlich ist die neue HIV-Mutation?

Forscher haben eine neue, aggressivere HIV-Virusvariante entdeckt. (Symbolfoto) Bild: AdobeStock/ peterschreiber.media

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Forscher haben eine überraschende Entdeckung gemacht. In einer Langzeitstudie haben sie eine bislang unbekannte, wohl ansteckendere Variante des HI-Virus in den Niederlanden entdeckt. Die sogenannte VB-Variante von HIV-1 weise eine etwa 3,5 bis 5,5-mal höhere Viruslast auf, sei leichter übertragbar und habe das Potenzial, größere Schäden am Immunsystem anzurichten, schreiben die Wissenschaftler der britischen Universität Oxford im Fachjournal "Science". Zwei deutsche Experten sehen aber nicht die Gefahr einer schnellen Ausbreitung der neuen Variante.

Forscher entdecken neue HIV-Variante

Für Infizierte in Behandlung besteht der Studie zufolge wohl keine größere Gefahr:Nach Beginn der Behandlungen hatten die VB-Patienten demnach ähnliche Verläufe wie andere Patienten. Die Ergebnisse machten es umso wichtiger, dass Menschen mit einem gewissen HIV-Risiko Zugang zu regelmäßigen Tests haben, um frühzeitige Diagnosen und Behandlungen zu ermöglichen, hieß es. "Das begrenzt die Zeit, in der HIV das Immunsystem schädigen und die Gesundheit gefährden kann", sagte einer der beteiligten Forscher aus Oxford, Christophe Fraser, einer Mitteilung zufolge.

VB-Variante: 109 Personen in den Niederlanden infiziert

Die VB-Variante wurde zunächst in einem langfristig angelegten Monitoring-Projekt namens Beehive entdeckt, das Proben aus Europa und Uganda sammelt und analysiert. Dabei fielen 17 Fälle der Variante auf, 15 davon aus den Niederlanden und zwei aus der Schweiz sowie Belgien. In Tests von weiteren Tausenden in den Niederlanden getesteten Patienten fand man 92 weitere Infizierte mit der VB-Variante. Insgesamt infizierten sich 109 Menschen mit der Variante. Die tatsächliche Zahl könnte noch höher sein. Es wurden Proben von mehr als 6.700 Menschen aus den Niederlanden untersucht.

Wie gefährlich ist die neue HIV-Mutation wirklich?

Wie die Variante entstehen konnte, ist unklar. Möglicherweise könnte sich eine Person infiziert haben und hat sich nicht behandeln lassen. Dadurch entwickelte sich das Virus vielleicht weiter. Wie die VB-Variante übertragen wird und ob sie das Immunsystem schädigen kann, wissen die Forscher noch nicht. Weitere Studien sollen Klarheit schaffen und Daten für die Medikamentenentwicklung liefern.

Gefährliche HIV-Mutation? Das sagen Virologen

Die Studie sei "ein weiteres Puzzlestück für unser Verständnis der Evolution von HIV", sagte der Virologe Maximilian Muenchoff von der Ludwig-Maximilian-Universität München der Deutschen Presse-Agentur. Der Experte macht sich jedoch wenig Sorgen darum, dass die Variante der HIV-Epidemie neuen Schwung verleihen könnte. "Die Effekte sind zwar statistisch signifikant, aber im großen epidemiologischen Kontext eher nebensächlich." Das sehe man auch daran, dass die Variante schon seit Jahrzehnten zirkuliere, ohne andere Varianten verdrängt zu haben. Für behandelte Patienten sei ohnehin die Therapie und ein gesunder Lebensstil entscheidender als die virologischen Faktoren.

Der Virologe Hans-Georg Kräusslich von der Universität Heidelberg rechnet auch nicht damit, dass die entdeckte Variante zu einem schnelleren Verlauf der HIV-Infektion hin zu einer Aids-Erkrankung führen wird und sagte der dpa: "Angesichts des langen Zeitraums und der recht geringen Zahl spricht nichts für eine rasche Ausbreitung."

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/news.de/dpa

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