PIMS-Syndrom: Schwere Corona-Spätfolgen! Emilio (4) landet auf Intensivstation
Erstellt von Anika Bube
27.01.2022 14.53
Im April 2021 litt der vierjährige Emilio plötzlich an sehr hohem Fieber, hatte einen leichten Ausschlag und war appetitlos. Zunächst suchte Emilios Mutter bei einer Kinderärztin Hilfe. Sie verschrieb dem Kind fiebersenkende Medikamente. Doch sie halfen nicht. Schließlich wurde Emilio in einem Kinderkrankenhaus untersucht. Die Ärzte hatten die Hand-Fuß-Mund-Krankheit im Verdacht und schicken das Kind wieder nach Hause. Doch Emilios Zustand verschlimmerte sich.
Coronavirus-News aktuell: Lebensgefahr! Emilio (4) leidet nach Infektion an PIMS
Seine Eltern waren verzweifelt. Sie entschieden sich, ihren Sohn in ein anderes Kinderkrankenhaus zu bringen. Dort stellten die Ärzte endlich die richtige Diagnose: PIMS (Paediatric Inflammatory Multisystem- Syndrome). Eine völlig neue Krankheit, diedurch die Corona-Infektion entstanden ist. Bleibt PIMS unbehandelt, kann es tödlich enden.
"In der momentanen Situation denken wir dann schon sehr schnell an diese Erkrankung, weil sie leider gar nicht so selten auftritt. Wenn wir das Fieber weiter untersucht haben, nehmen wir den Kindern Blut ab und suchen nach Antikörpern gegen Corona. Denn das ist das, was wir sehr häufig finden", sagt der Hamburger Kinderarzt Philippe Stock gegenüber Sat.1. Auch Emilio musste zuvor eine Coronavirus-Infektion durchstanden haben. Schließlich kämpften die Ärzte auf der Intensivstation um sein Leben. "Man merkt, dass es bei ihm Spuren hinterlassen hat", sagt Emilios Mutter zu den traumatischen Erlebnissen.
Fast 600 PIMS-Fälle in Deutschland registriert
Bei PIMS spielen die körpereigenen Abwehrkräfte verrückt. Der ganze Körper kann von Entzündungen betroffen sein. Antibiotika helfen nicht. Der Anteil der an PIMS erkrankten Kinder ist sehr gering. In Deutschland wurden zwischen Ende Mai 2020 und dem 23. Januar 2022 insgesamt 593 PIMS-Fälle erfasst.
Stock warnt, dass es durch die vierte Welle zu einer Zunahme der PIMS-Fälle in Deutschland kommen könne. Zwar seien Kinder, die gegen das Coronavirus geimpft werden können, zu 91 Prozent vor PIMS geschützt, doch die Jüngsten haben diesen Schutz nicht.
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