Dysphagie nach Corona-Infektion: Frau (31) berichtet von unbekannter Long-Covid-Nebenwirkung
Erstellt von Franziska Kais
18.01.2022 08.15
Ist die Coronavirus-Infektion ausgestanden, gilt man zwar offiziell als genesen, doch sehr viele Patienten leiden nach der eigentlichen Erkrankung an Long Covid. Sie haben auch Wochen nach der Infektion noch mit Nebenwirkungen zu kämpfen. Viele Betroffene berichten beispielsweise vom sogenannten Covid Brain. Sie haben Probleme, sich zu konzentrieren und alltägliche Aufgaben fallen ihnen schwer. Wieder andere haben auch Wochen später keinen Geschmack oder können noch immer nicht riechen. Doch nun berichtet eine Frau aus Kalifornien von einer bisher unbekannten Long-Covid-Nebenwirkung. Marianna Cisneros (31) hat Dysphagie, seitdem sie an Corona erkrankt ist.
Unbekannte Long-Covid-Nebenwirkung: Frau berichtet von Schluckstörungen (Dysphagie)
Unter Dysphagie versteht man Schluckstörungen, die es den Betroffenen erschweren, Nahrung aufzunehmen. Oftmals sind ältere Menschen davon betroffen. Auslöser für eine Dysphagie können neurologische Erkrankungen, aber auch Erkrankungen im Hals oder Rachen bis hin zu krankhaften Veränderungen der Speiseröhre und deren Umgebung im Brustraum sein. Im Falle von Marianna Cisneros ist ihre Covid-19-Erkrankung schuld.
31-Jährige muss nach Corona Kartoffelpüree trinken
In einem TikTok-Video erklärte die 31-Jährige, die selbst Krankenschwester auf einer Intensivstation ist, ihren Followern, dass die Ärzte nicht wissen, warum sie Dysphagie hat. "Wisst ihr, wie qualvoll es ist, so jung zu sein und für die meisten deiner Kalorien sorgen und an einem guten Tag Kartoffelpüree trinken zu müssen? Ich (...) bin frustriert, weil ich essen möchte", so die 31-Jährige in einem TikTok-Video.
Frau aus Kalifornien berichtet von schweren neurologischen Erkrankungen nach Coronavirus-Infektion
Auf der Social-Media-Plattform hat Marianna Cisneros ihre Covid-Reise von der Infektion bis hin zur Genesung dokumentiert. Anders als bei anderen Corona-Patienten waren Mariannas Symptome von Beginn an neurologischer Natur. "Ich konnte kaum laufen und hatte viele seltsame neurologische Erkrankungen. (...) Meine Symptome begannen von Anfang an neurologisch. Ich begann, das Sehvermögen auf dem rechten Auge zu verlieren, und ich entwickelte einen ziemlich hohen Blutdruck. (...)Ich bin auf der rechten Seite taub und manchmal ist es sehr schwierig zu gehen."
"Viele Patientinnen und Patienten müssen erst realisieren, dass es sich um Long Covid handelt"
Mit ihren TikTok-Videos möchte Marianna Cisneros das Bewusstsein der Menschen für Long Covid schärfen. Nach einer im Dezember veröffentlichten Studie der Mainzer Universitätsmedizin haben rund 40 Prozent der Corona-Infizierten mehr als ein halbes Jahr später noch Symptome, also Long Covid. Long Covid trifft demnach auch Infizierte mit milden oder asymptomatischen Verläufen. "Wir merken verstärkt, dass die Menschen nicht nur aktuell an Covid-19 erkranken, sondern viele später das Post- oder Long-Covid-Syndrom entwickeln", sagte die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach, im Januar gegenüber der dpa. "Viele Patientinnen und Patienten müssen erst realisieren, dass es sich um Long Covid handelt."
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fka/loc/news.de/dpa