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Todesurteil Herzinfarkt: Stundenlang unbehandelt in Notaufnahme! Familienvater (48) stirbt qualvoll

Nach neun qualvollen Stunden ohne ärztliche Behandlung in der Notaufnahme starb ein 48-jähriger Familienvater an einem Herzinfarkt (Symbolbild). Bild: Adobe Stock / shayneppl

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Es begann mit Schmerzen in Brust und Nacken, dazu verspürte Jacob Roche (48) Symptome einer Panikattacke - erst sein Hausarzt klärte den Familienvater aus dem mittelenglischen Nottingham darüber auf, dass er eine Reihe von stillen Herzinfarkten erlitten hatte. Als der zweifache Vater, so ist es aktuell in der britischen "Metro" zu lesen, mit blutverdünnenden Medikamenten nach Hause geschickt wurde, konnte niemand ahnen, dass der 48-Jährige nur wenig später tot sein würde.

Stundenlang ohne Behandlung in der Notaufnahme: Familienvater (48) stirbt nach Herzinfarkten und Schlaganfällen

Die medizinische Odyssee von Jacob Roche, der von seiner Familie nur Jake genannt wurde, nahm Anfang Dezember 2021 ihren Lauf. Ein Allgemeinmediziner eröffnete dem Familienvater, dass er neben zwei nahezu symptomlos verlaufenden Herzinfarkten drei Schlaganfälle erlitten hatte, die das Sehvermögen des 48-Jährigen beeinträchtigt und ihn nahezu blind zurückgelassen hatten. Nachdem Jake Roche Blutverdünner verschrieben bekam, verschlimmerte sich die Lage: Der Patient bekam kurz nach seinem Arzttermin erneut Schmerzen in der Brust, die bis in den Nacken ausstrahlten. Jacobs besorgte Ehefrau June Roche brachte ihren Mann sofort in die Notaufnahme - doch dort musste der 48-Jährige stundenlang ohne Behandlung ausharren. Als sich endlich Herzspezialisten um den Patienten kümmerten, war es bereits zu spät.

Neun Stunden auf sich allein gestellt: Jake Roche durchlebte Höllenqualen in Notaufnahme, wenig später war der 48-Jährige tot

Am 11. Dezember 2021 um 22.30 Uhr, so erinnert sich June Roche auf die Minute genau, kam sie mit ihrem herzkranken Mann in der Notaufnahme an. Was dann folgte, gleicht einer stundenlangen Folter: Erst am darauffolgenden Morgen gegen halb acht Uhr wurde Jake Roche behandelt. Geschlagene neun Stunden verbrachte der Patient allein im Wartezimmer, da nur ein Arzt im Dienst war - "er fror, konnte nichts mehr sehen und hatte eindeutig Herzinfarkte", beschrieb June Roche das Leiden ihres Mannes bei Twitter. Ihrem Mann beizustehen, sei June Roche nicht gestattet gewesen - die Corona-Regeln des Krankenhauses hätten dies untersagt. Stattdessen musste die Britin "die ganze Nacht hindurch auf dem Parkplatz warten, außer mir vor Sorge".

Jacob Roche (48) nach zu später Herzinfarkt-Behandlung gestorben

In den frühen Morgenstunden des folgenden Tages wurde Jake Roche in ein anderes Krankenhaus auf eine kardiologische Station verlegt und kämpfte dort weitere 36 Stunden um sein Leben - letztlich vergeblich. Als sich der Zustand des Familienvaters verschlechterte, kam er auf die Intensivstation, starb dort jedoch den Bemühungen der Ärzte zum Trotz wenig später mit nur 48 Jahren.

Gesundheitssystem vor dem Kollaps: Witwe prangert Pflegenotstand in britischen Kliniken an

Der qualvolle Tod von Jacob Roche, der mit einer schnelleren Behandlung möglicherweise zu verhindern gewesen wäre, ist für dessen Witwe June unmittelbar auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen. Auch in Großbritannien sind Mediziner und Pflegekräfte an den Grenzen ihrer Möglichkeiten angekommen, der Pflegenotstand im staatlichen Gesundheitssystem NHS weitet sich aus. Die vielerorts unterschätzten Krankheitsverläufe von Covid-19 im Allgemeinen und durch die Omikron-Variante im Speziellen hätten das Klinikpersonal in Großbritannien ausgelaugt und kosteten Nicht-Corona-Patienten wie Jake Roche das Leben, klagte June Roche in ihrem Twitter-Thread.

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"Es spielt keine Rolle, ob Omikron einen milderen Verlauf hat", gab die trauernde Witwe zu bedenken. Die Kliniken und Notaufnahmen seien, so sah es June Roche mit eigenen Augen, komplett überlastet, für dringende Notfälle wie den ihres Mannes Jake seien schlichtweg keine Behandlungskapazitäten vorhanden. "Die Krankenschwestern sahen so müde und erschöpft aus, sie taten ihr Bestes und die Situation war nicht ihre Schuld", so June Roche weiter. "Vielleicht hätte Jake auch nicht überlebt, wenn er schneller behandelt worden wäre. Doch die lange Wartezeit, die Schmerzen und die Müdigkeit, die er in der Notaufnahme erleben musste, haben seine Situation eindeutig verschlechtert."

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